Gesundheit & Medizin

Endlich wieder klar sehen: Korrekturmöglichkeiten für Fehlsichtigkeit mit ihren Vor- und Nachteilen

Kotin/shutterstock.com

Fast jede zweite Person in Deutschland ist auf das Tragen einer Sehhilfe angewiesen – Tendenz steigend. Laut einer Brillenstudie tragen rund 41 Millionen Menschen eine Brille, der Anteil der Kontaktlinsenträger und -trägerinnen liegt mit 3,6 Millionen deutlich drunter. Doch auch die unsichtbare Sehhilfe gewinnt zunehmend an Beliebtheit und kommt im Vergleich zu den Vorjahren immer häufiger zum Einsatz. Zu den bekanntesten Fehlsichtigkeiten gehört neben Kurz- und Weitsichtigkeit auch die Hornhautverkrümmung. Welche Charakteristika die einzelnen Sehschwächen aufweisen und welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Korrekturmöglichkeiten haben, steht hier.

Die häufigsten Sehfehler: Kurz- und Weitsichtigkeit

Eine häufige Form der Fehlsichtigkeit stellt Kurzsichtigkeit dar: Bei dieser Sehschwäche erkennen Betroffene Gegenstände in der Ferne nur schwer und sehen diese meist verschwommen und undeutlich. Bei kurzsichtigen Menschen ist der Augapfel meistens zu lang oder die Brechkraft von Linse und Hornhaut zu groß. In vielen Fällen wird der Sehfehler vererbt, oftmals begünstigen Hormonschwankungen, Alterungsprozesse sowie die Arbeit am Bildschirm und Smartphone die Kurzsichtigkeit allerdings auch. Eine weit verbreitete Fehlsichtigkeit ist zudem die Weitsichtigkeit, bei der nahe Dinge unscharf erkennbar sind, weit entfernte Gegenstände allerdings deutlich gesehen werden können.

Neben einem zu kurzen Augapfel können die Ursachen auch eine Augenlinse oder Hornhaut mit zu geringer Brechkraft sein. Dabei ist die Weitsichtigkeit in der Regel angeboren. Ein großer Teil der Bevölkerung ist zudem von Hornhautverkrümmung betroffen: Durch eine ungleichmäßig geformte Hornhaut haben Personen eine unscharfe und verzerrte Sicht, die in sämtlichen Distanzen auftreten kann. Der Astigmatismus ist oftmals angeboren, kann allerdings auch durch Verletzungen oder Entzündungen im Laufe des Lebens auftreten.

Kontaktlinsen als Alternative zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten

Zum Ausgleich von Kurz- und Weitsichtigkeit sowie Hornhautverkrümmung sind Kontaktlinsen in vielen verschiedenen Arten erhältlich – ob als harte und weiche Linsen, Tageslinsen, Monatslinsen oder Nachtlinsen. Da die Linsen direkt am Auge getragen werden, bieten sie ein freies Blickfeld mit einer uneingeschränkten Sicht. Zudem verrutschen und beschlagen sie nicht, sodass sie sich auch zum Sport oder in der Sauna eignen. Auch ästhetische Aspekte gehören zu den Vorteilen: So bleiben Kontaktlinsen dank ihrer transparenten Optik unauffällig. Zusätzlich bieten sie einen hohen Tragekomfort und hinterlassen keine Druckstellen.

Allerdings benötigen Kontaktlinsen mit längerer Tragedauer intensive Pflege und Reinigung, um Augenentzündungen durch Verunreinigungen zu vermeiden. Zudem kann die Sehhilfe einen Einfluss auf die Sauerstoffversorgung der Augen nehmen und Reizungen sowie trockene Augen begünstigen. Besonders für Linsenanfänger sind Kontaktlinsen oftmals gewöhnungsbedürftig und werden als Fremdkörper im Auge empfunden. In diesem Fall eignen sich weiche Linsen besser, da sie ein angenehmeres Tragegefühl ermöglichen.

Brille zur Korrektur von Sehschwächen

Als nach wie vor beliebteste Variante zur Korrektur von Sehschwächen kommen Brillen zum Einsatz: In zahlreichen Designs und Farben erhältlich, können sie passend zum individuellen Look ausgewählt werden – ob eine coole Nerd-Brille für den angesagten Hipster-Style oder ein klassisches Modell für das Bürooutfit. Die Brille ist für viele Menschen gleichzeitig auch ein modisches Accessoire, das den persönlichen Stil unterstreicht. Dazu bietet sie einen guten Schutz vor äußeren Einflüssen wie beispielsweise Staub, Insekten oder Zugluft. Ein weiterer Vorteil ist ihre hohe Verträglichkeit: So bereiten Brillen selbst Menschen mit trockenen Augen keine Probleme.

Schließlich überzeugen sie auch durch eine leichte Handhabung und lassen sich mühelos und schnell reinigen. Daneben bringt die Sehhilfe allerdings auch Nachteile mit sich und schränkt das Gesichtsfeld durch ihre Fassung ein. Bei niedrigen Temperaturen sowie hoher Luftfeuchtigkeit beschlagen die Gläser zudem und sorgen damit für eine schlechte Sicht. Bei einem schlechten Sitz der Brille können unschöne und unangenehme Druckstellen an Nase und Ohren entstehen. Des Weiteren eignen sich Brillen nicht für jede Situation und bergen bei sportlichen Aktivitäten ein Verletzungsrisiko.

Augenlaserbehandlungen bei Fehlsichtigkeit

Neben dem Tragen einer Sehhilfe besteht auch die Möglichkeit einer Laserbehandlung zur Korrektur von Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit sowie auch Hornhautverkrümmung. Beim Augenlasern werden hochenergetische Lichtimpulse eingesetzt, die einen Teil der Hornhaut abtragen und die Brechkraft verändern. So lassen sich Fehlsichtigkeiten dauerhaft ausgleichen, sodass Betroffene nicht mehr auf Brille oder Kontaktlinsen angewiesen sind. Ob die Methode in Frage kommt, ist abhängig vom Schweregrad der Fehlsichtigkeit. Eine Kurzsichtigkeit kann oftmals nur bis zu einer Stärke von -8 Dioptrien operiert werden, eine Weitsichtigkeit bis maximal +4 Dioptrien. Daneben ist eine Augen-OP mittels Laser auch immer mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden und kann zu einer erhöhten Lichtempfindlichkeit oder auch Beeinträchtigung der Sehkraft bei Dämmerung führen.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner