Sobald eine Frau schwanger ist setzt sie sich noch mehr, als vermutlich ohnehin schon, mit der Frage auseinander, was gut für den Körper ist und was nicht. In einen besonderen Fokus rücken hierbei während der Schwangerschaft Lebensmittel aller Art.
Es gibt auf der einen Seite viele Geschichten und Gerüchte über Speisen und Getränke, die für eine gesunde Ernährung während der Schwangerschaft angeblich nicht gut wären. Auf der anderen Seite sollten schwangere Frauen derartige Hinweise auch ruhig einmal hinterfragen. Denn manchmal verbirgt sich doch Wahres dahinter. Häufig hört man zum Beispiel, dass Lachsschinken für Schwangere schädlich sein soll. Was hinter dieser Aussage wirklich steckt, ist hier nachzulesen.
Lachsschinken in der Schwangerschaft verzehren: Grundlegende Informationen
Möchte man ergründen welche Lebensmittel für schwangere Frauen gut, und welche eher schlecht sind, dann empfiehlt es sich immer einen genauen Blick auf die Inhaltsstoffe und die Art der Zubereitung oder Herstellung zu werfen. Lachschinken besteht nicht wie die Bezeichnung Lachs etwa vermuten ließe zumindest anteilig aus Fisch, sondern zu 100 Prozent aus Schweinefleisch. Genauer gesagt handelt es sich bei Lachsschinken um ein Kotelettstück des Schweins. Dieses wird im rohen Zustand zunächst gepökelt und dann noch kalt geräuchert. Sehnen und Fettbahnen werden vor diesem Prozess sorgfältig ausgeschnitten, so dass nur feines und recht mageres Fleisch für die Herstellung des Lachschinkens verwendet wird.
Inwiefern ist der Verzehr von Lachsschinken in der Schwangerschaft problematisch?
Nachdem nun bekannt ist wie Lachsschinken hergestellt wird, wird auch klarer woher die Annahme kommt, dass schwangere Frauen ihn besser nicht essen sollten. Das für die Herstellung des Lachsschinkens verwendete Schweinefleisch wird in rohem Zustand, und ohne es zu erhitzen, weiterverarbeitet. Der Prozess des Pökelns läuft nämlich ohne Erhitzung ab, und auch das anschließende Räuchern wird ohne Erhitzung durchgeführt. Das bedeutet, dass nicht auszuschließen ist, dass der Lachsschinken Keime, wie zum Beispiel Listerien enthält. Diese sind für Schwangere wesentlich gefährlicher als für andere Menschen. Deshalb wird Frauen, die ein Kind erwarten, völlig zu Recht vom Verzehr von Lachsschinken abgeraten. Und das übrigens auch von Medizinern.
Was kann passieren?
Lachsschinken kann auf Grund seiner Herstellungsweise neben den bereits angesprochenen Listerien auch noch weitere Bakterien und Parasiten, oder auch Krankheitserreger erhalten. Diese Gefahr besteht grundsätzlich immer dann, wenn Lebensmittel bei ihrer Herstellung nicht ausreichend erhitzt wurden. Und das trifft auch auf Lachschinken zu. Die ausreichende Erhitzung von Speisen während des Herstellungsprozesses, oder auch während ihrer Zubereitung, sorgt nämlich dafür, dass unerwünschte Bakterien, Parasiten und Krankheitserreger absterben und damit ihre Gefährlichkeit für den menschlichen Organismus verlieren.
Da nun schwangere Frauen nicht nur für ihr eigenes Wohlbefinden, sondern auch für das ihres ungeborenen Kindes verantwortlich sind, müssen sie ganz besonders darauf achten was sie zu sich nehmen. Bakterien, Krankheitserreger und Parasiten können sowohl bei der Schwangeren, als auch beim Fötus, zu Infektionen führen. Schwangere Frauen selbst haben meist keine größeren Probleme damit aufkommende Infektionen, die vom Verzehr von Lachsschinken ausgelöst werden könnten, abzuwehren. Das liegt daran, dass ihr Immunsystem bereits vollständig ausgebildet ist. Befallen die Krankheitserreger jedoch den Fötus, dann ganz das ernste Folgen haben.
Schwangerschaft: Welche Gefahren birgt der Genuss von Lachsschinken für das ungeborene Kind?
Sobald ein ungeborenes Kind im Mutterleib von Krankheitserregern befallen wird, ist das Immunsystem des Kindes in absoluter Alarmbereitschaft. Da das Immunsystem des Fötus jedoch noch nicht richtig ausgebildet ist, kommt es häufig vor, dass es sich gegen die eindringenden Krankheitserreger nicht richtig zur Wehr setzen kann. Zudem ist das Kind noch im Entwicklungsprozess – sein Körper ist schlicht noch nicht richtig ausgereift. Deshalb ist es möglich, dass eine gesunde Entwicklung des Fötus negativ beeinträchtigt wird. Es kann deshalb zu Fehlbildungen oder Behinderungen kommen. Auch eine Fehl- oder Frühgeburt kann durch eine Infektion des Fötus ausgelöst werden.
Was ist Toxoplasmose?
Eine spezielle Form der Infektion, die als Folge des Genusses von Lachsschinken und weiteren rohen Fleischsorten gilt, ist die sogenannte Toxoplasmose. Dabei handelt es sich um eine Infektion, die durch den Parasiten Toxoplasma gondii ausgelöst werden kann. Eine Infektion mit diesem Parasiten wird von Erwachsenen nicht immer bemerkt. Häufig bleiben jegliche Symptome, die auf eine Erkrankung hinweisen könnten, aus. Manchmal sind erkältungsähnliche Symptome spürbar. Auch, wenn die Schwangere ihre Infektion gar nicht bemerkt, kann das sich im Mutterleib befindliche Kind schwer erkranken.
Durch den Parasiten Toxoplasma gondii kann es eine Gelbsucht oder eine Augenentzündung bekommen. Häufig kommt es dadurch auch zu Fehlbildungen am Kopf des Kindes. Möglich sind sowohl die Ausbildung eines Wasserkopfes als auch die eines deutlich zu kleinen Kopfes. Auch die Auslösung einer Frühgeburt ist möglich. Ist die Schwangerschaft noch nicht weit genug fortgeschritten, dann kann es auch zu Fehl- und Totgeburten kommen.
Können etwaige Infektionen behandelt werden?
Grundsätzlich können Infektionen, die durch Bakterien im Lachsschinken ausgelöst wurden behandelt werden. Allerdings fallen sie, wie oben bereits erwähnt, nicht immer, oder manchmal auch erst sehr verspätet auf. Zumindest dann, wenn die Mutter selbst keine Symptome einer Erkrankung zeigt. Fällt die Infektion jedoch auf, dann können zum Beispiel Antibiotika gegeben werden. Ist es zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits zu Fehlbildungen beim Fötus gekommen, dann wird das Kind sein Leben lang damit zu kämpfen zu haben.