Wer mag nicht für zwischendurch mal ein herzhaftes Stück getrocknetes Rindfleisch snacken, vielleicht mit Salz und Pfeffer bestreut, vielleicht mit einer würzigen Marinade eingerieben, oder einfach nur komplett pur. Die Rede ist natürlich von Beef Jerky! Dieser traditionelle Snack aus dem Wilden Westen ist längst nicht mehr nur in den USA ein Hit. Auch bei uns erfreut sich Beef Jerky wachsender Beliebtheit, da es eine schmackhafte und nahezu fettarme Proteinquelle darstellt.
Ist Beef Jerky in der Schwangerschaft vertretbar?
Wenn wir ehrlich sind, haben die meisten von uns nicht wirklich Lust darauf immer etwas Aufwändiges zu kochen und gerade in der Schwangerschaft darf es halt manchmal auch einfach sein. Und dass Beef Jerky lecker und, für ein tierisches Produkt, auch nicht gerade ungesund ist, steht außer Frage – aber sollte man Trockenfleisch auch während der Schwangerschaft konsumieren? Es ist auf jeden Fall nicht besonders empfehlenswert. Der Konsum dieses Lebensmittels kann für eine Schwangere diverse Probleme mit sich bringen, die dann ultimativ zu Schäden bei der Frau oder dem Baby führen können. Dieser Artikel soll Aufschluss darüber geben um welche Probleme es sich dabei handeln kann.
Lieber kein Risiko eingehen
Auch wenn Beef Jerky in gewisser weise als gesundes Lebensmittel eingestuft werden kann, weil es biologisch hergestellt wird, nahezu fettfrei ist und sehr viel natürliches Protein enthält, ist von einem Verzehr während der Schwangerschaft definitiv abzuraten. Das Stichwort hierbei heißt Toxoplasmose. Auch wenn heutzutage jede Schwangere von ihrem Hausarzt oder ihrer Hebamme über die Risiken dieser durch Parasiten verursachte und von Katzen übertragene Infektionskrankheit informiert sein sollte, gibt es leider dennoch immer wieder Schwangere, die trotzdem rohe oder ungenügend erhitzte Fleischwaren konsumieren und ihr Baby damit erheblichen gesundheitlichen Risiken aussetzen.
Natürlich ist es nicht einfach über einen so langen Zeitraum auf würzig herzhafte Lebensmittel wie Salami und eben auch Beef Jerky zu verzichten. Und wer einmal in einen schwachen Moment „gesündigt“ hat, der sollte sich jetzt auch nicht zu viele Gedanken machen. Allerdings sollte einem bewusst sein, dass schon ein einziges Stück kontaminiertes Fleisch ausreichen kann um den Organismus mit Toxoplasmose zu infizieren, mit allen entsprechenden Konsequenzen. Das weibliche Immunsystem arbeitet während der Schwangerschaft sowieso schon am Limit. Deshalb sollte man in Sachen Beef Jerky lieber auf Nummer sicher gehen!
Beef Jerky während der Schwangerschaft essen: Zuviel Salz ein ausschlaggebendes Argument
Abgesehen davon enthält Beef Jerky auch große Mengen an Salz. Bekanntermaßen erhöht Salz den Blutdruck, denn nicht umsonst sollten Menschen mit Herzproblemen oder arterieller Hypotonie unbedingt auf eine salzarme Diät achten. Auch Schwangere sollten während der neun Monate unbedingt vermeiden über einen längeren Zeitraum Bluthochdruck zu bekommen, da dies die Blutversorgung der Plazenta verringern kann und somit die Sauerstoff- und Nährstoffversorgung des Fötus negativ beeinträchtigen kann.
Do it yourself? Eher nicht
Und wie sieht es eigentlich mit selber hergestelltem Trockenfleisch aus. Wenn man weiß was drin ist, kann man doch sicher mal eine Ausnahme machen, oder? Leider ist das nicht richtig. Wer selber Beef Jerky herstellt, geht ein noch höheres Risiko ein als bei Gekauftem. Da das Fleisch nicht im herkömmlichen Sinne gebraten oder gekocht wird, besteht die große Gefahr sich eine klassische Lebensmittelvergiftung einzufangen. Bei der professionellen Herstellung durchläuft das Fleisch vor der Verarbeitung mehrere Prüf- und Verarbeitungsschritte, die man als Laie daheim, wenn man nicht gerade ausgebildeter Metzger ist, gar nicht ausreichend abbilden kann. Dafür fehlen einfach die nötigen Ressourcen.
Gelüste sind normal
Dass man während der Schwangerschaft das Verlangen nach Fleisch, insbesondere rohem Rindfleisch verspürt ist nichts Besonderes. Frauen, die von sich selber behaupten eher wenig Fleisch zu essen oder gar Vegetarierinnen sind, beschrieben innerhalb dieser neun Monate ein irrationales Verlangen nach blutigem Steak, Tatar oder eben auch Trockenfleisch. Dazu hat die Wissenschaft schon einige Theorien aufgestellt.
Es gilt heute am wahrscheinlichsten, dass der unbändige Instinkt, sein Baby mit genug Nährstoffen, vorrangig Protein und Eisen, zu versorgen, diese Lust erheblich triggert. Dazu kommt außerdem der psychologische Effekt, dass der Mensch oftmals das am meisten möchte, was er in der aktuellen Situation nicht haben kann. Und für die Psyche einer werdenden Mutter sind eben genau diese „verbotenen“ Lebensmittel besonders interessant.
Beef Jerky in der Schwangerschaft: Unser Fazit
Zusammenfassend kann man sagen, auch wer sicher weiß wo das Produkt herkommt, es sein ganzes Leben lang ohne Probleme verzehrt hat oder einfach nur in diesem Moment unbändige Lust darauf hat: wer verantwortungsbewusst handeln und sein ungeborenes Kind keinem unnötigen Risiko aussetzen möchte, der verzichtet während der Schwangerschaft lieber komplett auf Beef Jerky und auf alle anderen Fleischwaren, die bei ihrer Herstellung nicht ausreichend erhitzt wurden. Dann muss niemand ein schlechtes Gewissen haben und nach der Geburt schmeckt es dafür wieder umso leckerer!