Eine Frage spaltet Familien und lässt selbst bei Frischverliebten erste Diskussionen aufkommen. Was kommt zuerst in die Frühstücksschüssel das Müsli oder die Milch?
Die erste Frage des Tages: Was kommt zuerst in die Schüssel, Müsli oder Milch?
Nach dem Verlassen des Bettes steht den meisten nicht der Sinn nach Klärung komplizierter Fragen. Eine Tasse Kaffee und die News vom Handy, mehr muss es in den frühen Morgenstunden nicht sein. Müslifans hingegen, steht nach dem Aufstehen gleich eine Entscheidung ins Haus. Sollen zuerst die gesunden Flocken in die Schüssel gegeben werden oder doch vielleicht die Milch? Einige entscheiden jeden Morgen neu. Bei vielen hat sich über die Zeit hinweg eine Routine gebildet, die sie für den einzig richtigen und wahren Weg der Müslizubereitung halten und zur Not auch wortgewandt verteidigen.
Milch und Flocken – ein Dreamteam?
„Milch macht müde Männer munter“ und weitere Sprüche dieser Art überzeugten die Bevölkerung lange Zeit davon, die weiße Flüssigkeit wäre ein wahrer Gesundheitsbrunnen. Mittlerweile sind die Lobeshymnen auf Milch rationalen Argumenten gewichen. Fakt ist: Milch wird nicht den Getränken, sondern den Grundnahrungsmitteln zugeordnet. Neben fast 90% Wasser sind in Milch nicht nur Fett und Eiweiß, sondern auch Vitamine, Mineralstoffe und Laktose (Milchzucker) enthalten. Letzterer Inhaltsstoff ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass Milch bei einer großen Anzahl Menschen weltweit Bauchschmerzen und Blähungen auslöst. Sie können die Laktose aufgrund eines fehlenden Enzyms nicht verarbeiten.
Weil Milch Kalzium enthält galt sie lange Zeit als das Nahrungsmittel für starke Knochen. Dies ist mittlerweile umstritten. Auch ob der Genuss vor Krebs schützt oder sein Wachstum fördert, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Das in der Milch enthaltene Kalzium kann Prostatakrebs fördern, aber auch zugleich vor Darmkrebs schützen. Dass Milch den Blutdruck senken und somit die Gefahr von Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren kann, ist bekannt. Wissenschaftler weisen jedoch darauf hin, dass andere Faktoren der Ernährung auch eine Rolle spielen.
Müsli liefert dem Körper neben Kohlenhydraten auch Vitamine, Ballaststoffe und Mineralstoffe. Von tollen Bildern auf der Packung und schlagkräftigen Werbesprüchen sollte man sich jedoch nicht blenden lassen. In zahlreichen Müslimischungen stecken nämlich gewaltige Mengen an Zucker. Ein kritischer Blick aufs Kleingedruckte der Packung gibt hier erste Orientierung. Wer auf Nummer sicher gehen will, bereitet sich sein eigenes Müsli aus Getreideflocken zu und peppt es mit Nüssen oder Früchten auf.
Die Frage aller Fragen: Erst Müsli oder erst Milch?
Wird nun aber zuerst die Milch aus dem Kühlschrank oder die Müslipackung aus dem Schrank geholt? Beides hat seine Berechtigung. Wer zuerst das Müsli in die Frühstücksschale kippt, hat eine gute Übersicht über die Menge. Zudem kann ein versehentliches Zuviel an Flocken einfach wieder in die Packung zurückgegeben werden. Morgenmuffel, denen jede Bewegung so früh am Tag schwerfällt, sparen sich das Rühren. Wird die Milch zum Müsli gekippt, mischt sich beides ohne weiteres Zutun. Auch wer viel Müsli und eher wenig Milch löffeln möchte, ist mit dieser Variante besser bedient. Indem die Milch und nach und nach zugegeben wird, ist eine perfekte Dosierung möglich.
Fans von warmer Milch sparen sich lästiges Umschütten, wenn sie die Milch in der Schüssel kurz in die Mikrowelle geben und anschließend das Müsli dazugeben. Auch wer seine Frühstücksmischung eher flüssig mag, ist besser damit beraten, zuerst die Milch aufzugießen und anschließend die Flocken hinzuzufügen. Auch wenn die Mehrzahl am frühen Morgen zuerst das Müsli in die Schüssel gibt und dann mit Milch auffüllt, so gibt es auch für die Fans von „milk first“ durchaus gute Gründe. Wie so häufig im Leben gilt also auch hier, es gibt nicht den einzig wahren Weg. Toleranz fängt schon beim Frühstück an!
Geheimtipp
Wer keine Milch mag, muss trotzdem nicht aufs Müsli verzichten. Flockenmischungen lassen sich auch hervorragend mit Fruchtsäften aufgießen. Vegetariern und Veganern stehen beispielsweise Hafer- oder Mandelmilch zur Verfügung.