Den ganzen Tag mit Tieren verbringen. Ab und an die Affen „ärgern“ und in der Mittagspause schnell den Nashörnern winken. Viele träumen von einer Karriere als Zoodirektor. Da ist es natürlich verständlich, dass man wissen möchte, wie viel man in seinem vermeintlichen Traumberuf verdienen kann. Wir geben Auskunft über den Ablauf der Ausbildung und die potenziellen Verdienstchancen.
Verdienstchancen als Zoodirektor: Ausbildung und Studium
Eine klassische Ausbildung zum Zoodirektor gibt es in Deutschland nicht. Schließlich ist der Arbeitsalltag eines Zoodirektors vielfältig. Er ist nicht nur für die Tiere verantwortlich, sondern muss sich auch um die Öffentlichkeitsarbeit und das Management des Zoos kümmern. Zudem muss er das Budget planen und die Mitarbeiter führen. Die meisten Zoodirektoren in Deutschland haben daher Veterinärmedizin studiert. Aber auch mit einem Studium der Zoologie kann man an die Spitze eines Zoos gelangen. Selbst ein Studium der Rechtswissenschaften kann zum Zoodirektor führen.
Veterinärmedizin
Klassischerweise haben angehende Zoodirektoren Veterinärmedizin studiert. Die Veterinärmedizin, zu Deutsch Tiermedizin, beschäftigt sich dabei vordergründig mit den Krankheiten und Verletzungen von Tieren. Aber auch der Tierschutz und die Forschung, sowie die Lebensmittelkunde stehen auf dem Stundenplan. Das Studium der Tiermedizin ist dabei innerhalb Deutschlands in 3 Abschnitte unterteilt. Das Vorphysikum, das Physikum und der klinische Teil.
Während des Studiums erlangt der Student dabei das Wissen um die Grundlagen wie Chemie, Anatomie und Biologie. Selbstverständlich gehören auch fachspezifische Tätigkeiten, wie das Erlernen der Heilkunde zum Studium dazu. Nach Abschluss des Studiums besteht die Möglichkeit, eine Weiterbildung zum Fachtierarzt zu absolvieren.
Zoologie
Die Zoologie bezeichnet vereinfacht ausgedrückt die Tierkunde. Dabei stellt die Zoologie eine Disziplin der Biologie dar. Innerhalb des Studiums erlangen die Absolventen daher vertiefte Kenntnisse in den unterschiedlichen Körperbau, die Lebenstätigkeit und die Entwicklungs- und Stammesgeschichte der einzelnen Tiere. Außerdem gehört auch das Erbgeschehen, die Ökologie und das Verhalten der Tiere zum Studium. Dabei können innerhalb des Studiums verschiedene Schwerpunkte, wie beispielsweise die Evolutionsforschung, gewählt werden.
Rechtswissenschaften
Auch das Studium der Rechtswissenschaft kann die Karriere als Zoodirektor einläuten. Schließlich sind viele Zoos kommunale Betriebe und werden daher von Beamten verwaltet. Das klassische Studium der Rechtswissenschaften unterteilt sich in das erste und in das zweite Staatsexamen. Während beim ersten Staatsexamen Grundlagen des materiellen deutschen Rechts relevant sind, steht beim zweiten Staatsexamen das Prozessrecht im Vordergrund.
Zwischen diesen beiden Abschnitten ist ein Referendariat angesiedelt. Während dieser Zeit durchläuft der Referendar verschiedene Stationen, unter anderem die Staatsanwaltschaft und die Gerichtsbarkeit. Erst nach Abschluss des zweiten Staatsexamens ist man Volljuristen und kann, neben der Karriere als Zoodirektor, Richter oder Anwalt werden.
Volontariat und Promotion
Egal für welchen Weg man sich entscheidet, oftmals reicht ein abgeschlossenes Studium nicht aus, um Zoodirektor zu werden. Viele Zoos verlangen von Ihren Bewerbern eine abgeschlossene Promotion und ein Volontariat. Die Promotion ist die Verleihung des akademischen Doktorgrades. Dieser gilt als Nachweis einer besonders vertieften wissenschaftlichen Arbeit und muss durch eine selbstständig verfasste Arbeit, der Dissertation, belegt werden.
Das Volontariat ist ein zeitlich beschränkter Einsatz als „Anwärter“. Voraussetzung ist hierbei meist ein abgeschlossenes Studium, zumindest was den Zoo betrifft. Hierbei lernt der „Anwärter“ die branchenspezifischen Besonderheiten kennen und wird intensiv auf seinen späteren Einsatz vorbereitet. Oftmals ist das Volontariat mit einer späteren Übernahme verbunden.
Was verdient ein Zoodirektor?
Der mögliche Verdienst als Zoodirektor ist breit gefächert. Er ist stark davon abhängig, ob es sich um einen kommunalen beziehungsweise staatlichen oder einen privaten Betreiber des Zoos handelt. Bei einem staatlichen Träger ist der Verdienst an den jeweiligen Tarifvertrag geknüpft. Hierbei spielt die Größe des Zoos und die Mitarbeiteranzahl eine große Rolle. Je nach Größe kann man zwischen 5000 und 9000 Euro Brutto verdienen. Bei privaten Eigentümern richtet sich der potenzielle Verdienst nach dem jeweiligen Verhandlungsgeschick. Größtenteils ist der Verdienst aber ebenfalls an einen Tarifvertrag gelehnt. Dabei lassen sich schätzungsweise zwischen 6000 und 8000 Euro verdienen.