Gesundheit & Medizin

Baiser in der Schwangerschaft: Erlaubt oder schädlich?

Baiser
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Es ist eine süße Verführung und schmeckt einfach himmlisch. Baiser ist Bestandteil diverser Gebäckvariationen und verleiht den Speisen ihren exquisiten Geschmack. Doch wie sieht es mit dem Konsum von Baiser in der Schwangerschaft aus? Ist das erlaubt oder schädlich? Und worauf gilt es zu achten?

Ist Baiser in der Schwangerschaft erlaubt?

Prinzipiell spricht nichts gegen einen gemäßigten Konsum des Gebäcks. Allerdings ist Baiser sehr zuckerhaltig und zu viel Zucker kann ein Schwangerschaftsdiabetes auslösen. Das sollte in jedem Fall vermieden werden. Immerhin deuten zahlreiche Studien darauf hin, dass ein Schwangerschaftsdiabetes Übergewicht und Fettleibigkeit des Kindes fördert. Obendrein erhöht sich bei dem Kind das Risiko, an Typ-2-​Diabetes zu erkranken. Eine weitere Folge könnte die Entwicklung des Metabolischen Syndroms sein.

Die Gefahr einer Salmonelleninfektion besteht bei dem Verzehr von Baiser nicht, da das Gebäck bei 100 Grad getrocknet wird. Bei dieser Temperatur haben Salmonellen keine Überlebenschancen. Dasselbe gilt auch für Bakterien und Keime. Diesbezüglich stellt der Konsum von Baiser während der Schwangerschaft kein Risiko dar.

Was ist das überhaupt genau?

Der Begriff Baiser stammt aus dem Französischen und bedeutet Kuss – allerdings ist in Frankreich das Schaumgebäck aus gezuckertem Schnee nicht unter diesem Namen bekannt. Alternative Bezeichnungen für Baiser lauten „Spanischer Wind“ und „Meringue/Meringe“. In Teilen Süddeutschlands und außerhalb Deutschlands ist „Meringue“ geläufig. Basierend auf einer volksetymologischen Vermutung, entstand das Schaumgebäck in der Schweizer Gemeinde Meringen. Dort soll es der italienische Zuckerbäcker Gasparini um das Jahr 1600 erfunden haben.

Baiser verziert Kuchen und Torten oder verbessert als knusprige Einlage den Geschmack cremiger Desserts. Auch die beliebten französischen Macarons bestehen zum großen Teil aus Baiser. Bei der Herstellung wird Baiser nicht gebacken, sondern für ungefähr zwei Stunden bei 100 Grad im Backofen ausgetrocknet.

leckere baiser törtchen
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Schwangerschaftsdiabetes vermeiden und trotzdem nicht auf Baiser verzichten

Zukünftige Mütter wünschen sich nur das Beste für ihr Kind. Da verzichten sie gerne auf Lebensmittel, die ihr Kind gefährden könnten. Allerdings gibt es eine Alternative, wie Baiser auch während der Schwangerschaft verzehrt werden kann. Hier gilt es, auf fertige Speisen zu verzichten und Baiser selber herzustellen. Ein Grundrezept findet sich im nächsten Abschnitt. Zuvor ist jedoch wichtig, den Zucker durch Xylit zu ersetzen.

Möglicherweise ist Xylit nicht jedem bekannt. Der Name Birkengold dürfte geläufiger sein. Es handelt sich um einen Zuckeraustauschstoff, der gegenüber herkömmlichen Zucker verschiedene Vorteile hat. So enthält Xylit 40 Prozent weniger Kalorien als Zucker, beeinflusst den Blutzuckerspiegel kaum und wird ohne Insulin abgebaut. Birkengold erweist sich während der Schwangerschaft als weniger bedenklich.

Baiser selber herstellen: So funktioniert es

Um Meringue selber zu machen, sind lediglich drei Zutaten erforderlich. Hierzu zählen:

  • 110 Gramm Xylit
  • zwei Eiweiß (Größe M)
  • eine Prise Salz

Im ersten Schritt den Backofen auf 90 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Anschließend zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Dann das Eiweiß (am besten sauber getrennt) in einer sauberen und fettfreien Schüssel mit dem Salz steifschlagen. Nach einer Weile beginnt das Eiweiß, langsam aufzuschäumen. Das ist der richtige Augenblick, um den Xylit einrieseln zu lassen. Als Nächstes die Zutaten so lange steifschlagen, bis der Xylit sich aufgelöst hat und der Eisschnee glänzt.

Nun kommt ein Spritzbeutel mit Sternhülle zum Einsatz. Den Eisschnee dort einfüllen und auf das mit Backpapier belegte Backblech spritzen. Anschließend die Meringue zwei bis drei Stunden im Backofen trocknen lassen. Es empfiehlt sich, etwas zwischen die Backofentür zu klemmen. Auf diese Weise kann die Feuchtigkeit entweichen. Die Baisertuffs sind fertig, sobald sie sich problemlos vom Backpapier lösen lassen.

baiser selber machen
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Baisertorten: Bei diesem Produkt ist Vorsicht geboten

Häufig wird bei diesen Torten das Baiser nur leicht flambiert und nicht getrocknet verwendet. Diese Prozedur hat den Vorteil, dass der Eisschnee leicht und fluffig bleibt, wodurch er eine attraktive Bräune erhält. Gleichzeitig birgt diese Methode auch gesundheitliche Risiken – speziell für Schwangere. Ein Verzicht auf solche Produkte ist ratsam, da es rohe Eier inkludiert. Hier besteht die Gefahr einer Salmonelleninfektion, die nicht nur Magen und Darm in Mitleidenschaft zieht, sondern auch eine Frühgeburt verursachen kann.

Baiser in der Schwangerschaft: Allgemeines Fazit

Grundsätzlich ist der Verzehr von Baiser während der Schwangerschaft erlaubt, solange es nur selten und in geringen Mengen konsumiert wird. Da Baiser allerdings sehr zuckerhaltig ist, kann ein übermäßiger Konsum ein Schwangerschaftsdiabetes begünstigen. Dadurch entstehen für das Ungeborene gesundheitliche Probleme. Exemplarisch hierfür sind Typ-2-​Diabetes, Fettleibigkeit oder das Metabolische Syndrom.

Wer keine Risiken eingehen möchte, verzichtet auf Fertigprodukte und stellt das Baiser selber her. Hierbei ist es wichtig, den Zucker durch einen Zuckerersatzstoff wie Xylit zu tauschen. Das im Text vorgestellte Rezept dient als Vorschlag. Bedenklich sind Baisertorten, die halb rohes Baiser beinhalten. Eine Infektion mit Salmonellen ist möglich. Um die Gesundheit der Schwangeren und des Kindes zu schützen, ist der Verzicht auf diese Produkte notwendig. Leidet die Schwangere unter Vorerkrankungen oder anderen gesundheitlichen Einschränkungen, ist vor dem Verzehr von Baiser die Rücksprache mit einem Arzt sinnvoll.

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