Die meisten Frauen lieben ihn und auch immer mehr Männer greifen immer öfter dazu: Schmuck ist ein beliebtes Mittel, um Outfits zu vervollständigen, dem persönlichen Geschmack Ausdruck zu verleihen und die Blicke gezielt auf sich (oder bestimmte Regionen des Körpers) zu lenken.
Doch muss es immer neuer Schmuck sein? Oder ist hier, wie bei Kleidung schon seit geraumer Zeit, Second Hand akzeptabel und vielleicht sogar sinnvoll? Wir erörtern die Vor- und Nachteile von neuem und gebrauchtem Schmuck und zeigen auf, wieso Schmuck aus zweiter Hand manchmal sogar die bessere Wahl ist.
Woher bekommt man überhaupt gebrauchten Schmuck?
Ähnlich wie bei Bekleidungsstücken, Möbeln, Elektrogeräten und fast allen anderen Dingen des täglichen Lebens kann auch Schmuck über verschiedene Plattformen im Internet von Privatpersonen gekauft werden. Bei Modeschmuck ist vor allem darauf zu achten, dass er vor dem Tragen gründlich gereinigt und desinfiziert wird. Bei echtem Schmuck hingegen lauern etliche Fallen beim Kauf von Privatpersonen: Denn für einen Laien ist es schwer, das tatsächliche Material des angeblich hochwertigen Schmuckes zu erkennen. Oft werden horrende Preise aufgerufen, die dem tatsächlichen Wert des Schmuckstückes überhaupt nicht entsprechen.
Beim spezialisierten Händler sicher einkaufen
Sicherer ist der Kauf bei Schmuckhändlern oder professionellen Anbietern im Internet. Diese bieten geprüfte Qualität und haben Preisvorstellungen, welche dem tatsächlichen Wert und Zustand des Schmuckes entsprechen. Sie können ihren Kunden zudem genau sagen, aus welchem Metall Ring, Kette, Armband oder ähnliches gefertigt wurden. Ein weiterer Vorteil: Vor allem Juweliere und Goldschmiede erwecken den Schmuck vor dem Verkauf zu neuem Leben, entfernen Verunreinigungen und eine eventuell vorhandene Patina und verhelfen den Second Hand-Stücken so zu neuem Glanz.
Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen
Ein weiterer Vorteil: Bei vielen Schmuckhändlern und Gebrauchtschmuckexperten ist zugleich unkomplizierter Schmuck Ankauf ein wesentlicher Teil ihres Geschäftes. Wer zu Hause aussortiert hat, um Platz für Neues zu schaffen, kann die alten Accessoires also gleich mitnehmen oder an den Händler schicken. Dieser prüft ihn und schätzt den Wert anhand von Kriterien wie Gewicht, Material, Zustand und ähnlichem.
Übrigens: Seriöse Schmuckhändler sind oft Mitglied in diversen offiziellen Vereinigungen und Verbänden, die sich mit dem Thema intensiv beschäftigen und die Arbeit ihrer Mitglieder kontrollieren!
Alt gegen Neu: Welche Vorteile bietet gebrauchter Schmuck?
Gebrauchter Schmuck hat gegenüber neuen Stücken bei weitem nicht nur Nachteile – ganz im Gegenteil! Wir zeigen die 7 größten Pluspunkte von bereits getragenem, aufbereitetem Schmuck auf.
- Der Preis
Die meisten beschäftigen sich wohl zunächst aus Kostengründen mit der Frage, ob sie gebrauchten Schmuck kaufen möchten. Und hier liegt bereits der erste Vorteil klar auf der Hand: denn tatsächlich ist Second Hand-Schmuck in den meisten Fällen viel günstiger als vergleichbare neue Modelle.
- Die Einzigartigkeit
Neue Ketten, Broschen, Ringe oder Armreifen werden häufig in Massenproduktion hergestellt. Ein Einzelstück ist nur schwer erhältlich – und kostet den Käufer eine ganze Stange Geld! Bei gebrauchtem Schmuck hingegen finden sich viele Unikate, außergewöhnliche Stücke und Ensembles, die sonst niemand besitzt. Wer also Wert legt auf einen einzigartigen Look, der ist mit gebrauchtem Schmuck bestens beraten!
- Die Nachhaltigkeit
Ein weiterer wichtiger Punkt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt angesichts massiver Klimaerwärmung, der fortschreitenden Zerstörung unserer Natur und wertvoller Ökosysteme: Gebrauchter Schmuck muss nicht extra produziert werden. Das schont die Ressourcen – nicht nur durch die Vermeidung des Abbaus von Gold und anderen Edelmetallen. Gleichzeitig wird die Energie eingespart, die für den Transport und die Verarbeitung des Materials genutzt werden müsste, kaufte man einen neuen Artikel. Und das ist eine ganze Menge!
- Die Vermeidung von Kinderarbeit
Was die meisten in unserer westlichen Welt nicht wissen, ist trauriger Fakt: Für den Abbau von Edelmetallen, vor allem von Gold, werden in Afrika und Südamerika bereits kleinste Kinder massiv ausgebeutet. Aufgrund ihrer geringen Körpergröße werden sie dort als optimal dafür geeignet betrachtet, in engen Tunneln und Gruben nach den wertvollen Bodenschätzen zu schürfen. In vielen Fällen geschieht das ohne jeden Arbeitsschutz, unter grausamen Bedingungen und zu einem extrem dürftigen Lohn.
Wer das nicht unterstützen möchte, ist mit bereits getragenem Schmuck auf der sicheren Seite. Denn leider verraten uns bei Schmuck, anders als bei vielen Kleidungsstücken und Lebensmitteln, keine Siegel oder Zertifikate etwas über die Herkunft der Materialien oder die Bedingungen bei der Herstellung.
- Emotionen
Wohl wenige gebrauchte Gegenstände lösen so viele verschiedene Gefühle aus wie Schmuck. Wer mag ihn wohl getragen haben? Welche Geschichte begleitet das mehr oder weniger alte Schmuckstück? Ist es bei feierlichen Anlässen über Parkett geschwebt, wurde über Generationen innerhalb einer Familie weitervererbt?
- Große Auswahl
Da gebrauchter Schmuck aus vielen verschiedenen Jahrzehnten mit ganz unterschiedlichen modischen Prägungen, Verarbeitungsvarianten und Lebensgefühlen stammen kann, ist die Auswahl natürlich besonders groß – viel größer als bei neuem Schmuck! Unzählige Exemplare von Ringen und Ketten, aber auch funkelnder Diamantschmuck und glitzernde Diademe warten nur darauf, bei neuen Besitzern ein neues Leben führen zu können.
- Immer mal was Neues
Da gebrauchter Schmuck so viel günstiger ist als neuer, ist der letzte entscheidende Vorteil ganz einfach: Man kann sich öfter mal was neues gönnen – und so Abwechslung ins Schmuckkästchen bringen! Schmuck, der nicht mehr gefällt, wird wieder verkauft – ein nahezu endloser Kreislauf.
Old but gold
Dabei müssen die Schmuckstücke auch bei einem hohen Alter keineswegs matt und zerliebt aussehen. In vielen Fällen werden sie vor dem neuerlichen Verkauf liebevoll wieder aufbereitet. Entweder durch Handarbeit wie das Verbinden auseinanderfallender Kettenglieder, oder durch Behandlungen mit Säuren oder Ultraschall bekommen die einzelnen Teile dabei neuen Glanz.
Schmuckstücke, die es so heute nur selten gibt
Vor allem bei gut aufgestellten Händlern finden Interessierte oft Gegenstände, die heute so kaum mehr produziert werden. So sind zum Beispiel Broschen und Anstecknadeln ein wenig aus der Mode gekommen und werden nur noch selten hergestellt – aus früheren Zeiten hingegen gibt es viele Exemplare, die sehr hübsch sind und alle Blicke auf sich ziehen.
Auch modernen Schmuck gibt es gebraucht
Doch gebrauchten Schmuck zu kaufen, ist nicht in jedem Fall ein Ausflug in die Vergangenheit. Denn auch moderne, fast neue Modelle sind Second Hand erhältlich – ganz nach Geschmack der zukünftigen Trägerin oder des zukünftigen Trägers.