Gesundheit & Medizin

Fiebergefühl aber Untertemperatur: Was kann das bedeuten?

Fiebergefühl
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Wer ein Fiebergefühl verspürt, empfindet Hitze oder glaubt, dass die Körpertemperatur erhöht ist. Betroffene vermuten, dass sich ein Infekt wie eine Erkältung anbahnt. Treten die Empfindungen gehäuft auf, kann bei den Menschen der Eindruck entstehen, sie wären ernsthaft krank. Das Fiebergefühl unterliegt der subjektiven Wahrnehmung. Es ist möglich, dass Betroffene sich fiebrig fühlen, obwohl ihre tatsächliche Körpertemperatur im Normbereich oder sogar darunter liegt.

Trotz Untertemperatur wird ein Fiebergefühl empfunden: Das könenn die Ursachen sein

Das subjektive Gefühl von Fieber entsteht durch komplexe neurologische Prozesse und hängt nicht ausschließlich von der objektivierbaren Temperatur ab. Die entsprechenden Wahrnehmungen sind für sich genommen keine Erkrankung, können aber auf eine solche hinweisen. Nicht in jedem Fall ist ein Fiebergefühl mit einer Krankheit assoziiert, denn als Ursachen kommen auch Stressoren und hormonelle Veränderungen infrage.

Infektionen und Entzündungen

Beginnende Infektionen und Entzündungen können ein Fiebergefühl verursachen, obwohl die Körpertemperatur im Normbereich liegt. Das Gefühl einer beginnenden Erkältung, bei der sich die Betroffenen heiß und kalt zugleich fühlen, ist den meisten Menschen bekannt. Ursächlich sind vom Immunsystem ausgelöste biochemische Prozesse, die auf die Körperzellen wirken, ohne dass es zu einem tatsächlichen Anstieg der Körpertemperatur kommt.

Gelegentlich verursachen lokal begrenzte Infektionen, etwa auf der Haut, ein fiebriges Gefühl an der betroffenen Stelle und im Bereich der umgebenden Körperregion. Darüber hinaus können chronische Entzündungen wie die rheumatoide Arthritis oder entzündliche Darmerkrankungen zu einem andauernden Fiebergefühl führen, ohne dass ein messbarer Anstieg der Temperatur vorliegt.

frau hat kopfschmerzen
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Hormonelle Veränderungen

Das Gefühl, an Fieber zu leiden, kann infolge hormoneller Veränderungen gehäuft auftreten. Vor allem Frauen in der Menopause sind betroffen. Die Konzentration der weiblichen Hormone Östrogen und Progesteron sinkt. Das daraus entstehende hormonelle Ungleichgewicht führt zu den berüchtigten Hitzewallungen, die gelegentlich mit einer objektivierbaren Erhöhung der Temperatur verbunden sind.

Häufig verspüren die Betroffenen ein subjektives Hitze- oder Fiebergefühl, das nicht mit den Messwerten harmoniert, die nur geringfügig erhöht sind. Da das weibliche Sexualhormon die Wahrnehmung von Wärme und Kälte beeinflussen kann, sind Fiebergefühle auch aufgrund von Schwankungen des Zyklus oder während der Schwangerschaft möglich.

Körperliche Belastungen und Stress

Intensives Training und harte körperliche Arbeit können ein temporäres Fiebergefühl bei unveränderter Körpertemperatur verursachen. Die hohe Aktivität beschleunigt den Stoffwechsel, wodurch es zu einer stärkeren Durchblutung der Muskeln und einer veränderten Körperwahrnehmung kommt. Stress kann einen ähnlichen Effekt haben: Der Körper schüttet die Hormone Adrenalin und Cortisol aus, die auf das vegetative Nervensystem wirken und die subjektive Wahrnehmung der eigenen Körpertemperatur beeinflussen. Treten Fiebergefühle nach körperlichen Belastungen auf, sollte sich der Zustand rasch verbessern, sobald die Betroffenen zur Ruhe gekommen sind.

Chronisches Erschöpfungssyndrom

Das Chronische Fatigue-Syndrom (CFS) kann Fiebergefühle verursachen, obwohl die Temperatur normal ist oder sogar eine Untertemperatur (Hypothermie) vorliegt. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, deren Ursachen bislang nicht genau bekannt sind. Eine Heilung ist derzeit nicht möglich. Das chronische Erschöpfungssyndrom ist gekennzeichnet durch persistierende Erschöpfungszustände, denen keine oder nur geringfügige körperliche Belastungen vorausgegangen sind. Daneben treten kognitive Einschränkungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Schlafstörungen sowie weitere Symptome auf.

Fatigue-Syndrom
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Forscher vermuten, dass verschiedene Faktoren wie virale Infektionen, Fehlfunktionen des Immunsystems und genetische Veranlagungen das Auftreten der Krankheit begünstigen. CFS gelangte in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses, nachdem viele Patienten, die sich von Covid-19 erholt hatten, über anhaltende Müdigkeit und Erschöpfung klagten. Menschen, die unter dem Syndrom leiden, berichten häufig über Fiebergefühle, obwohl die messbaren Werte im Normbereich oder sogar im Bereich der Hypothermie liegen.

Medikamente und andere Substanzen

Wer regelmäßig Medikamente einnehmen muss, verspürt gelegentlich ein Fiebergefühl bei normaler oder verminderter Körpertemperatur. Zu den Pharmazeutika, die die Symptome verursachen, zählen einige Antiepileptika, Antibiotika, Antidepressiva und Neuroleptika. Die enthaltenen Wirkstoffe können die Regulation der Körpertemperatur und das Körpergefühl verändern. Patienten, die derartige Symptome bei sich bemerken, sollten dies dem behandelnden Arzt mitteilen.

Zu vergleichbaren Zuständen kann der Konsum von Alkohol und anderen Drogen führen. Alkohol beispielsweise erweitert die Blutgefäße, wodurch es zu einer erhöhten Wärmeabgabe kommt, die der Konsument als Fiebergefühl wahrnimmt. Einige Drogen wie Amphetamine oder Ecstasy können die Körpertemperatur objektiv erhöhen und Fieber verursachen.

Psychiatrische Gründe

Gelegentlich führen psychiatrische Erkrankungen wie Somatisierungsstörungen oder Hypochondrie zu einer veränderten Körperwahrnehmung. Somatisierungsstörungen sind gekennzeichnet durch körperliche Beschwerden, für die Ärzte keine somatischen Ursachen finden können. Die Betroffenen nehmen die Symptome als real wahr und simulieren das Beschwerdebild nicht. Bei der Hypochondrie stufen Patienten normale Körperempfindungen als krankheitswertig ein. Sie können beispielsweise ein leichtes Frösteln infolge eines Luftzugs als Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung werten.

erschöpfte frau
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Fiebergefühl aber Untertemperatur: Wann zum Arzt?

Treten die beschriebenen Zustände selten auf, ist dies kein Grund zur Beunruhigung. Bei häufigen Fiebergefühlen, die eine Messung nicht objektivieren kann, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, um eine möglicherweise bestehende Grunderkrankung abzuklären.
Eine ärztliche Untersuchung ist zu empfehlen, wenn eines der vier folgenden Kriterien zutrifft:

  1. Das Fiebergefühl hält über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder länger an, obwohl die Betroffenen zuvor weder Sport getrieben noch körperlich gearbeitet haben.
  2. Es treten begleitende Symptome wie ungewollter Gewichtsverlust, Nachtschweiß, Husten, Ausschlag oder Schwellungen auf.
  3. Der Allgemeinzustand ist verschlechtert und die Betroffenen stellen einen verminderten Appetit, anhaltende Müdigkeit, Veränderungen des Stuhlgangs oder des Urins fest.
  4. Es sind Vorerkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, chronische Lungenerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen bekannt und die Fiebergefühle treten gehäuft und/oder verstärkt auf.

Fazit

Wenn jemand ein Fiebergefühl verspürt, ohne dass die Körpertemperatur tatsächlich erhöht ist, stellt dies keinen Grund zur Beunruhigung dar. Verschiedene Faktoren können die subjektive Wahrnehmung der Temperatur verändern, von denen die meisten harmlos sind. Halten die Zustände über einen längeren Zeitraum an, verschlechtert sich der Allgemeinzustand oder treten zu den Fiebergefühlen weitere Symptome hinzu, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren.

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