Liguster gehört zu den beliebten Gartenpflanzen und wird beispielsweise in Form einer Hecke als Sichtschutz und Grundstücksbegrenzung eingesetzt. Im späten Herbst und Winter verliert die Pflanze das Laub, was zum natürlichen Kreislauf gehört und kein Grund zur Sorge ist.
Was tun, wenn die Ligusterhecke abstirbt?
Verliert die Ligusterhecke hingegen im Frühjahr oder Sommer massiv Laub, treten Blattverformungen oder Flecken auf den Blättern auf, sind die Pflanzen krank oder wurden falsch gepflegt. Jetzt ist schnelles Handeln gefragt, um die Pflanzen zu retten und sich weiterhin an einer üppig grünen Ligusterhecke erfreuen zu können. In diesem Artikel sind Tipps zur richtigen Pflege von Liguster und zu geeigneten Maßnahmen bei Befall von Läusen, Pilzen oder anderen Schädlingen zusammengefasst.
Kranke Ligusterhecke aufgrund falscher Pflege
Liguster ist eine vergleichsweise pflegeleichte Gartenpflanze, weshalb sie gerne für Hecken genutzt wird. Ganz ohne Pflege kommt jedoch auch sie nicht aus. Fallen die Blätter bereits im Sommer von den Pflanzen ab, kann falsche Pflege die Ursache sein. Liguster benötigt ausreichend viel Wasser, welches in sehr heißen und trockenen Phasen durch Gießen zugeführt werden muss. Dabei sollte jedoch unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht. Sie schädigt die Pflanzen und kann einen Schädlingsbefall begünstigen.
Um Staunässe zu vermeiden, lassen sich Drainagen anlegen, über die überschüssiges Gießwasser leicht abfließt. Zu trocken sollten Ligusterhecken jedoch auch nicht werden, denn dann droht ebenfalls der Blattverlust und das Wachstum der Pflanzen wird gehemmt. In trockenen Hochsommerphasen sollten junge Pflanzen einmal am Tag gegossen werden. Ältere Pflanzen mit tiefer reichenden Wurzeln müssen lediglich zwei- bis dreimal pro Woche gegossen werden.
Auch bei der Versorgung mit Nährstoffen können Gartenbesitzer Fehler machen, die zum Absterben der Pflanzen führen. Eine Düngung wird zwei Mal pro Jahr empfohlen. Der ideale Zeitpunkt für die erste Düngergabe ist der Monat März, wenn die Ligusterhecke neu austreibt. Eine zweite Düngung kann dann etwa Ende Juli erfolgen. Dazu verwendet man flüssigen Pflanzendünger, welcher in das Gießwasser gegeben wird. Hier sollte auf die richtige Dosierung geachtet werden, welche der Packungsbeilage zu entnehmen ist. Häufiger sollte man Ligusterhecken nicht düngen, da die Pflanzen auf zu viele Nährstoffe empfindlich reagieren.
Weitere Ursachen und Hilfe bei Ligustersterben
Neben falscher Pflege kann auch ein Schädlingsbefall eine Ligusterhecke massiv schädigen. Meistens ist ein solcher Befall zunächst an den Blättern zu erkennen und führt schlussendlich zum Absterben der betroffenen Pflanzen. Je schneller Schädlinge erkannt und bekämpft werden, desto eher erholt sich die Ligusterhecke wieder und treibt neu aus.
Eingerollte Blätter: Die Ligusterblattlaus
Treten an Ligusterpflanzen eingerollte Blätter auf, welche sich meistens gelblich bis rötlich verfärben und später abgeworfen werden, liegt meistens ein Befall der Ligusterblattlaus vor. Sie befindet sich an der Unterseite der Blätter, ist knapp zwei Millimeter groß und gelb bis grünlich. Gegen einen Befall von Ligusterblattläusen kann effizient mit einem Insektizid vorgegangen werden. Dabei sollten jedoch unbedingt alle Anwendungshinweise des Herstellers beachtet werden, da es sich hierbei um Giftstoffe handelt, welcher auch für Menschen schädlich sein kann. Der direkte Kontakt mit der Haut oder das Einatmen sind unbedingt zu vermeiden.
Zusammengesponnene Blätter: Die Ligustermotte
Ein weiterer Schädling an Ligusterhecken kann die Ligustermotte sein. Sichtbar wird ein Befall durch die Ligustermotte durch zusammengesponnene Blätter. An den Spitzen der Triebe sind zudem kleine Raupen sichtbar, welche hier den Liguster anfressen. Wird der Befall frühzeitig bemerkt, können die betroffenen Triebe großzügig abgeschnitten werden. Dadurch lässt sich eine Ausbreitung zuverlässig verhindern. Gegen einen bereits stark vorangeschrittenen Befall hingegen helfen meistens nur Insektizide, welche auf die Pflanzen aufgetragen werden. Hilfreich kann zudem ein händisches Absammeln der Raupen sein, um weiteren Blattfraß zu verhindern.
Starker Blattfraß: Der Ligusterschwärmer
Auch der so genannte Ligusterschwärmer befällt Ligusterhecken. Ist das der Fall, kommt es zum starken und gut sichtbaren Blattfraß durch die Raupen des Insekts. Schlimmstenfalls reicht der Schaden bis zum kompletten Kahlfraß der Pflanzen. Die Raupen sind zwischen zehn und zwölf Zentimeter groß, so dass man sie mit bloßem Auge gut sieht. Ihre hellgrüne Färbung wird von weißen sowie violetten Streifen unterbrochen.
Ein Befall durch die Raupen der Ligusterschwärmer tritt meistens zwischen Mitte Juni und Ende Juli auf. Etwa eine Woche nach dem Legen der Eier schlüpfen die Raupen und richten großen Schaden an der Ligusterhecke an. Hierzulande tritt der Ligusterschwärmer nur selten in großer Anzahl auf, so dass man die Raupen per Hand absammeln kann. Kommt es doch zu einem starken Befall, helfen Insektizide bei der Bekämpfung.
Flecken auf den Blätter: Pilzbefall
Treten auf den Blättern von Liguster deutlich sichtbare Flecken auf, liegt meistens ein Pilzbefall vor. Gerade Jungpflanzen oder Liguster an schlecht belüfteten Standorten oder in Staunässe kann von einer Reihe unterschiedlicher pilzlicher Blattfleckenkrankheiten betroffen sein. In diesem Fall sollte für eine optimale Belüftung der Hecke durch Rückschnitt umliegender Pflanzen gesorgt werden. Drainagen verhindern Staunässe. Das abfallende Laub muss im Herbst vollständig aufgesammelt und über den Restmüll entsorgt werden, um eine weitere Ausbreitung des Pilzbefalls im Garten zu verhindern.