Der Hype um Vaporizer ist verflogen und die Anzahl an Vapern sogar leicht rückläufig. Nach Angaben von Statista haben 8 Prozent aller Deutschen die Verdampfer zumindest schon einmal ausprobiert, aber nur 2 Prozent konsumieren sie regelmäßig. Doch die Vape-Shops gehören inzwischen zum festen Inventar in den Innenstädten. Vor allem ehemalige Raucher und junge Menschen interessieren sich für die neuartigen Produkte, die ein flotteres Image verkörpern, als dies bei Zigaretten der Fall ist, deren Ruf durch die massiven Antiraucherkampagnen seit der Jahrtausendwende kaum noch zu retten ist.
Die Funktionsweise des Vaporizers und seine Arten
Vaporizer sind wie E-Zigaretten eine Alternative zum Rauchen von normalen Zigaretten. Unterschiedlich ist hingegen die Art der Erhitzung. Während E-Zigaretten durch eine elektrische Heizquelle erhitzt werden, geschieht dies bei Vaporizern über eine Heizspirale, die sich auf Knopfdruck oder durch bloßes Ziehen aktiviert. Als Erhitzungsverfahren kann die Konduktions- oder Konvektionsmethode gewählt werden, wobei die Erhitzung bei Konduktion durch direkte Erwärmung der Heizkammer und bei Konvektion durch heiße Luft, die auf den Inhalt strömt und diesen verdampft, geschieht.
Da Konvektions-Vaporizer die Inhaltsstoffe gleichmäßiger erhitzen und die Methode mit einer höheren Bioverfügbarkeit verbunden ist, gelten entsprechende Geräte im Vergleich mit Konduktions-Vaporizern als tendenziell hochwertiger. Die Dampfgeräte bestehen neben der Heizkammer aus einer Kräuterkammer, einem Mundstück und einer wiederaufladbaren Batterie. In puncto Größe werden sie durch die kleinen Pen-Vaporizer, die mittelgroßen tragbaren Vaporizer und die großen Tisch-Vaporizer voneinander unterschieden. Gedampft werden können Liquids, Kräuter, Wachse und Öle. Ferner haben Vaper die Wahl zwischen verschiedenen Geschmacksrichtungen. Allerdings wird in der EU derzeit ein Verbot von Aromastoffen geprüft, wie es bei Zigaretten schon länger besteht.
Wie steht es um den Gesundheitseffekt?
Vaporizer gelten insgesamt als gesundheitsschonendere Alternative zum herkömmlichen Rauchen. Aufhorchen ließ in diesem Zusammenhang eine Studie der britischen Gesundheitsbehörde Public Health England, die zu dem Schluss kam, dass die Gefahr, durch Vaporizer an Lungenkrebs zu erkranken, gegenüber Zigaretten um 99,5 Prozent herabgesetzt sei. In aktuellen Studien wurde festgestellt, dass die beim Vapen ausgestoßenen Schadstoffemissionen gegenüber dem Rauchen um den Faktor 1.000 geringer seien.
Dies liegt zum einen am insgesamt günstigeren Schadstoffprofil der Vape-Produkte als auch daran, dass der Erhitzungsprozess beim Vapen unterhalb der Verbrennungsschwelle stattfindet. Auf diese Weise können viele krebserregende Stoffe beim Inhalieren gar nicht erst freigesetzt werden. Eine andere Studie sieht die Gefahr, durch das Vapen an chronischen Lungenschäden wie Asthma, COPD und Bronchitis zu erkranken, im Vergleich zum Nichtrauchen um den Faktor 1,3 statt 2,6 wie beim herkömmlichen Rauchen erhöht. Dennoch sind noch nicht alle Nebenwirkungen beim Vapen erforscht und es mehren sich die Hinweise auf eine Schädigung des Herz-Kreislauf-Systems sowie Schädigungen der Atemwege bei dauerhaftem Gebrauch.
Welche Vorteile haben Vaporizer?
Die Auswertung der Gesundheitsstudien lässt den Schluss zu, dass das Vapen insgesamt tatsächlich schonender als das Rauchen ist, wobei die gesündeste Alternative immer noch in einer generellen Abstinenz besteht. Für Vaporizer spricht ferner die reiche Auswahl an Vape-Produkten und Geschmacksrichtungen, die Raum für viele Experimente lässt. Die Bioverfügbarkeit und damit die Ausschöpfung der Inhaltsstoffe ist beim Vapen zwischen 30 und 40 Prozent höher als beim Rauchen. Weitere Vorteile sind das bessere Image, die Vermeidung von Abfällen wie Asche, Tabakreste und Kippen sowie die kaum vorhandene Belästigung umstehender Personen. Der Gemeinschaftseffekt vor allem bei gemeinsamen Sessions mit Tisch-Vaporizern kann sehr intensiv sein.
Die Nachteile von Vaporizern
Die Nutzung von Vaporizern ist mit einem gewissen Aufwand verbunden, was die Pflege und Wartung der Geräte betrifft. Auch die Investition in das Dampfgerät muss zunächst gestemmt werden. In Studien kamen Forscher zwar zu dem Schluss, dass die Chance der Rauchentwöhnung mit rund 20 Prozent beim Vaporizer etwa doppelt so hoch sei wie bei Nikotinpflastern und -kaugummis. Doch Konsumenten sollten sich bewusst sein, dass sie selbst im Erfolgsfall ihre Sucht lediglich auf ein anderes Gerät verlagern. Die Symptome des Entzugs – wie Nervosität und innere Unruhe – bleiben dieselben.
Abschließend kann die Enttäuschung groß sein, wenn man auf den Geschmack gekommen ist, sich aber mit den Folgen eines wahrscheinlichen Aromaverbots für Vape-Produkte auseinandersetzen muss. Ob sich der Einstieg lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Tatsächlich kann das neue Geschmackserlebnis bei einer deutlich verringerten Schädigung der Gesundheit ein attraktiver Aspekt sein, der Konsumenten in den Vape-Shop lockt.