Gesundheit & Medizin

Leitungswasser: Wie gut ist eigentlich unser Trinkwasser?

New Africa/shutterstock.com

Das Wasser aus der Leitung wird streng kontrolliert und hat höchste Qualität. Das Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden und dies ist sogar ökologisch sinnvoll. Trinkwasser ohne eine Verpackung aus Glas oder Kunststoff und ohne einen weiten Transport ist nachhaltig. Allerdings sollte  Wasser, das Leitungen aus Blei durchlaufen hat, nicht getrunken werden. Mit der Trinkwasserverordnung von 2013 gelten Grenzwerte, die bleihaltige Leitungen regelmäßig überschreiten. Auch nach einem Rohrbruch oder einer außergewöhnlichen Überflutung kann es sein, dass die Verwendung von Leitungswasser nicht möglich ist.

Nicht direkt getrunken werden sollte Wasser aus Seen, Flüssen oder Bächen. Ebenfalls nicht für den Verzehr geeignet ist Wasser aus Brunnen, wie sie in vielen Gärten stehen. Die Gründe dafür sind Verschmutzungen, die aus der Umwelt, über unser Abwasser und der Landwirtschaft mit dem Regen in das Grundwasser eingebracht werden. Ein Wasserdestilliergerät kann Abhilfe schaffen und das Wasser von schädlichen Inhaltsstoffen befreien. Der Hersteller verspricht nach der Anwendung reines destilliertes Wasser.

Wo kommt unser Trinkwasser her?

Trinkwasser wird aus Quellen unterschiedlichen Ursprungs gewonnen. Oberflächenwasser, natürliche Quellen, Talsperren und Grundwasser werden zu unterschiedlichen Anteilen zusammengesetzt. Trinkwasser durchläuft verschiedene Produktionsstufen. Für jede Produktionsstufe gelten verschiedene Grenzwerte für die Schadstoffbelastung und für die Keimbelastung. Für das letzte Stück des Weges bis zum Wasserhahn gelten besonders strenge Richtlinien. Die Qualität von Trinkwasser wird streng kontrolliert. Kritiker bemängeln, dass die Belastung des Grundwassers, das die Basis für unser Trinkwasser ist, zunimmt. Das Zuviel an Dünger wird aus den Böden ausgespült.

Rückstände von Medikamenten werden über den Urin ins Abwasser eingebracht und gelangen ins Grundwasser. Mikroplastik gelangt über das Abwasser bis in unsere Meere. Kritiker bemängeln, dass Grenzwerte für die Reinheit des Wassers verändert werden und dadurch die Vielfalt und der Gehalt an Schadstoffen und Hormonen ansteigt. Nachrichten, die zur Verunsicherung führen können, wie sich das belastete Grundwasser auf die Trinkwasserqualität auswirkt.

Rolle des Umweltbundesamtes

Aufgabe des Umweltbundesamt ist es, die Grundlagen und Maßstäbe für die Trinkwasserversorgung aktuell zu halten. Dazu zählen auch die Kontrolle und Überprüfung von Trinkwasser und die Bewertung von gesundheitlichen Risiken, die mit der Gewinnung und dem Genuss von Trinkwasser einhergehen. Vernetzt ist das Bundesumweltamt mit dem Bundesgesundheitsministerium und der Kommission für Trinkwasser. Gemeinsam werden Strategien entwickelt und umgesetzt, die der Qualitätssicherung des Trinkwassers dienen.

Ist destilliertes Wasser die Lösung?

Destilliertes Wasser ist keimfrei und schadstofffrei. Im Haushalt wird das kalkfreie Wasser vorwiegend im Dampfbügeleisen verwendet. Als Trinkwasser ist destilliertes Wasser nicht üblich. Es schadet allerdings auch nicht. Wissenschaftler haben belegt, dass der normale Konsum nicht so gesundheitsgefährdend ist wie bisher angenommen. Destilliertes Wasser zu kaufen ist teuer und löst nicht das Problem der Plastikbelastung. Günstiger und praktischer ist es daher, destilliertes Wasser zu Hause selbst herzustellen. Neben den Schadstoffen werden allerdings auch die Mineralstoffe herausgefiltert, die über die Nahrung wieder ergänzt werden können.

Cookie Consent mit Real Cookie Banner