Im Rahmen einer gesunden Ernährung darf das Magnesium nicht fehlen. Doch gerade beim Verzehr größerer Mengen des Vitalstoffs klagen viele Menschen über Magenbeschwerden, Durchfall und einen dunkel gefärbten Stuhl. Aber sind derlei Nebenwirkungen tatsächlich auf die Einnahme des Magnesiums zurückzuführen – und wie sollte mit diesen Symptomen umgegangen werden?
Kann Magnesium schwarzen Stuhlgang auslösen?
Einige Betroffene, die unter Nebenwirkungen leiden, schildern ihrem Arzt einen dunkel bis schwarz gefärbten Stuhlgang. Ebenso soll es häufig zu Verstopfungen kommen. Für diese Leiden kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht – das Magnesium selbst sowie eine Überdosierung damit scheiden als Grund indes aus. Oftmals sind es Lebensmittel wie Kaffee, naturbelassener Tee, herbe Schokolade, Beerenfrüchte, Lakritz oder Kirschen, die eine schwarze Tönung des Stuhls hervorrufen.
Alle genannten Optionen besitzen zwar ein reiches Vorkommen an Magnesium. Dass die Darmausscheidung dunkel ausfällt, liegt aber an den darin enthaltenen Farbstoffen. Unter den Nahrungsergänzungsmitteln gibt es bislang auch nur einen einzigen Vertreter, der zu einem schwarzen Stuhlgang führen kann: Dabei handelt es sich um Präparate, die mit einem hohen Anteil an Eisen versetzt sind. Sie sollen üblicherweise die Bildung der roten Blutkörperchen im Organismus begünstigen.
Wie ist mit schwarzem Stuhlgang umzugehen?
Eine sehr dunkle Färbung der Darmausscheidung kann neben den genannten Lebensmitteln jedoch auf andere Auslöser hindeuten. Immerhin könnte es sich um einen erhöhten Anteil an Blut oder Gallensekret im Stuhl handeln. Hier wäre also von Erkrankungen als möglicher Ursache auszugehen. Hellt sich der Kot innerhalb weniger Tage nicht von selbst auf und treten zu der Verfärbung noch weitere Symptome wie Magenschmerzen oder Durchfall, so muss unverzüglich ein Arzt kontaktiert werden. Denn letztlich könnten auch ernsthafte Beschwerden des Darms vorliegen, die einer medizinischen Therapie bedürfen.
Spätestens in der Arztpraxis ist über eine Analyse der Blutwerte zudem abzuklären, wie es um den Magnesium-Haushalt des Betroffenen bestellt ist, ob er weiterhin zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen sollte oder in welcher Dosierung er diese benötigt. Eine Mangel- oder Fehlernährung mit dem Mineralstoff würde hierbei auffallen. Ein schwarzer Stuhlgang ist indes kein Hinweis darauf.
Was bewirkt Magnesium im Körper?
Ein gesunder Organismus benötigt eine Vielzahl an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen, um ohne Mängel zu funktionieren. Hierzu gehört das Magnesium, ohne das der Aufbau von Knochen, Zähnen oder Haaren nicht denkbar wäre. Doch auch im Gewebe bewirkt der Mineralstoff wahre Wunde, da er für die Kommunikation einzelner Zellen verantwortlich ist. Viele physische und psychische Vorgänge, die an jedem Tag beinahe von selbst ablaufen und die von den meisten Menschen nicht bewusst wahrgenommen werden, verdanken wir dem Magnesium.
Wird über die Ernährung weniger eingenommen als der Organismus benötigt, so kann es zu Müdigkeit, zu Muskelkrämpfen, zu Schwächeanfällen sowie zu einer gestörten Konzentrationsfähigkeit kommen. Haut und Haare präsentieren sich fahl und kraftlos. Die Betroffenen wirken dann gereizt, unruhig, vergesslich und antriebslos. Selbst das Erledigen unkomplizierter Aufgaben kann sich in diesem Zustand zu einer kaum überwindbaren Hürde entwickeln.
Wie viel Magnesium benötigt der Körper?
Die Aufnahme des Magnesiums über die Ernährung sollte kein ernsthaftes Problem darstellen. Kerne und Nüsse, alle Getreideprodukte, Beerenfrüchte sowie Reis und Kartoffeln gelten als gute Lieferanten dieses Vitalstoffes. Auch der ansonsten kritisch bewertete Griff zum Kaffee oder zur Schokolade kann hier hilfreich sein – beide Genussmittel verfügen über ein überdurchschnittlich hohes Vorkommen an Magnesium. Rund 300 bis 350 Milligramm sollten erwachsene Menschen davon an jedem Tag zu sich nehmen.
Wer auf der Arbeit unter Stress leidet oder in Freizeit und Beruf intensive Anstrengungen durchläuft, kann einen höheren Bedarf aufweisen. Der Organismus ist übrigens in der Lage, rund 25 Milligramm des Mineralstoffs einzulagern und zu einem späteren Zeitpunkt darauf zurückzugreifen. Im Rahmen einer gesunden und bewussten Ernährung sollte indes darauf geachtet werden, den Wert von wenigstens 300 Milligramm des Magnesiums pro Tag nicht zu unterschreiten.
Was geschieht bei einer Überdosierung?
Das Leben vieler Menschen hat sich in den letzten Jahren schnelllebiger und stressiger entwickelt. Es ist verständlich, dass da nicht immer genug Zeit und Motivation vorhanden ist, um sich mit dem ausgewogenen Verzehr gesunder Speisen zu befassen. Demgegenüber ist ein gigantischer Markt an Nahrungsergänzungsmitteln entstanden – hier zählen mit Magnesium versetzte Präparate zu den Verkaufsschlagern. Damit ist es kein Problem, über eine simple Brausetablette, die in Wasser aufgelöst wird, mal eben 1.000 oder sogar 5.000 Milligramm des Mineralstoffs aufzunehmen.
Solange keine medizinische Indikation für derart hohe Mengen vorliegt, ist ein solches Vorgehen aber eher ungesund. Der Organismus reagiert auf eine Überdosierung, indem er das Magnesium auszuscheiden versucht. Durchfall und weicher Stuhlgang sowie Magenbeschwerden gehören dann zu den Nebenwirkungen. Ebenso ist das Auftreten von Schwindelanfällen, Schüttelfrost und Müdigkeit in einigen Fällen zu beobachten.