Die Acidophilus-Milch wird häufig auch als süße Acidophilus-Milch bezeichnet. Durch ihre beinhalteten Lactobacillus acidophilus-Bakterien verleihen sie der Milch einen würzigen Geschmack und geben ihr eine verdickende Textur. In der Regel ist dieses Produkt fettarm und länger haltbar als herkömmliche Milch. Einige Leute meinen, dass die Milch aufgrund der Aktivität der Bakterien die Verdauung fördern und Allergien vorbeugen kann. Meistens ist diese Form von Milch in Reformhäusern oder großen Supermärkten zu kaufen.
Die Herstellung der Acidophilus-Milch
Alles beginnt mit der Impfung der Bakterien in steriler Milch. Die Milch sollte an einem warmen Ort stehen gelassen werden, damit sich die Bakterien vermehren können. Die Lactobacillus acidophilus wachsen in der leicht sauren Milch und verbrauchen währenddessen einen Teil der Laktose. Je länger die Milch warm bleibt, umso würziger wird der Geschmack. Der Herstellungsprozess ähnelt in etwa dem des Joghurts, wobei es bei diesem Vorgang eher zu einer dünneren, trinkbaren Flüssigkeit kommt.
Es ist zudem möglich, die Acidophilus-Milch auch zu Hause herzustellen. Wichtig ist dabei, die richtigen Bakterien zu verwenden. Oft enthalten Starterkulturen neben dem L. acidophilus auch noch Bakterien, die zur Herstellung von Joghurt verwandt werden. Deshalb wird die Milch bei zu langer Fermentation zu Joghurt. Gekaufte Acidophilus-Milch ist meist dahingehend behandelt, dass sie eher süß als würzig daherkommt. Die Acidophilus-Milch kann wie ganz normale Milch bei Rezepten verwendet werden. Einige trinken die Milch auch einfach so, weil sie den unverkennbaren Geschmack bevorzugen.
Nährwertangaben
Allgemein kann man die Acidophilus-Milch mit normaler Milch vergleichen. Die im Handel käuflichen Produkte bestehen aus etwa 1 % Fett und liefern rund 110 Kalorien bei 236 ml. Im Vergleich: Normale Milch mit 1 % Fettanteil hat ca. 102 Kalorien. Beide Sorten haben jedoch fast die gleiche Menge an Kalzium und Protein.
Lagerung von Acidophilus-Milch
Wie auch bei anderen Milchsorten, sollte die Acidophilus-Milch regelmäßig auf Veränderungen hinsichtlich der Farbe, Geruch und Textur kontrolliert werden. Beginnt die Milch ihre Farbe oder Geruch zu ändern, sollte sie umgehend entsorgt werden, denn die aktiven Bakterien können sich immer weiter entwickeln und so durch den Verzehr gefährlich für den Darm werden. Deshalb ist es angeraten, die Milch gekühlt zu lagern, um den Prozess der Bakterienaktivität zu verringern. Hausgemachte Milch sollte innerhalb einer Woche verzehrt werden, wohingegen käufliche Produkte ein längeres Verfallsdatum ausweisen.
Nutzen für die Gesundheit
Da die Acidophilus-Bakterien als probiotisch gelten, sind sie für den Menschen von Vorteil. Manche Menschen glauben daran, dass lebende aktive Kulturen bei der Behandlung von Hefepilzinfektionen und Verdauungsproblemen helfen kann. Die Bakterien sollen bei Zuführung die nützlichen Darm- und Vaginalbakterien erhöhen. Normalerweise enthalten Milchkulturen nur geringe Mengen an probiotischen Bakterien im Vergleich zu Ergänzungstabletten oder –pulver mit Acidophilus-Bakterien.
Die Acidophilus-Milch wird anstelle von Kuhmilch üblicherweise von Personen mit Laktoseintoleranz verzehrt, denn während der Fermentation baut die Milch einen Teil des Laktosezuckers ab. Für Personen mit Laktoseintoleranz könnte dies eine bessere Verdaulichkeit bedeuten. Da die Acidophilus-Milch nur leicht fermentiert ist, enthält sie deshalb also noch Milchzucker, was bei manchen Personen zu Blähungen führen kann.
Auch für Säuglinge, die alt genug sind Kuhmilch zu trinken, ist die Acidophilus-Milch angeraten. Eine Theorie besagt, dass Kinder, die Acidophilus-Milch konsumieren, später weniger anfälliger für Allergien sind. Allerdings gibt es bisher noch keine Beweise darüber, ob bereits bestehende Allergien mit dem Trinken dieser Milch gelindert werden können. Einigen Studien zufolge kann das Verzehren dieser Milch den Cholesterinspiegel senken. Die Bakterien können nämlich helfen, dass das Cholesterin aus der Nahrung nicht aufgenommen wird und somit kann es auch nicht in den Blutkreislauf gelangen.
Gut zu wissen
Einige Menschen berichten nach dem ersten Verzehr von Acidophilus-Milch über Blähungen. Dies kann zum einen daran liegen, dass das Gleichgewicht der Bakterien im Verdauungssystem verändert wird und zum anderen daran, dass die Milch noch etwas Laktose enthält, was bei Menschen, die sowieso schon eine Unverträglichkeit haben, zu Problemen führen kann. Normalerweise lassen die Beschwerden jedoch nach kurzer Zeit nach. Für Menschen, die Probleme mit ihrem Immunsystem haben, wird diese Milch in der Regel nicht empfohlen. Bei Menschen, deren Körper das Wachstum dieser Bakterien nicht kontrollieren kann, kann dies zu Infektionen führen. Ebenso Menschen mit einer Milchallergie sollten dieses Produkt nicht verzehren.
Die Vorteile der Acidophilus-Milch
Wird die Milch regelmäßig konsumiert, kann dies viele Vorteile mit sich bringen. Die natürliche Abwehr des Körpers wird gestärkt und die Verdauung von Nahrung wird gefördert. Sogar vaginale Hefepilzinfektionen bei Frauen können dadurch verringert werden. Auch laktoseintoleranten Personen wird ein Zugang zu dieser Milch gewährt. Beim regelmäßigen Verzehr der Acidophilus-Milch wurde auch über ein vermehrtes Energieniveau berichtet. Darüber hinaus kann die Milch außerdem noch dazu beitragen, Allergiesymptome zu lindern sowie Asthma zu verringern. Diese spezielle Milch lässt auch eine blutdrucksenkende und antikarzinogene Wirkung vermuten.
Die Milch wird mit dem freundlichen Lactobacillus acidophilus-Bakterium gezüchtet und verbessert das Gleichgewicht der Darmflora. Gleichzeitig schafft es auch noch für schlechte Bakterien ein feindliches Umfeld. Dies kann vorbeugend für Darminfektionen sein und kontrolliert und unterstützt die allgemeine Verdauung. Auch bei speziellen Magen-Darm-Erkrankungen wie Magengeschwüre, Durchfall, Reizdarmsyndrom und auch bei Koliken bei Babys kann diese Milch helfen. Sie kann zudem unangenehme Nebenwirkungen einer Antibiotikatherapie lindern. Auch die Vitaminaufnahme wird durch den Verzehr der Acidophilus-Milch verbessert. Dies hat wiederum einen besseren Allgemeinzustand der Gesundheit zur Folge.
Die Milch kann auch bei Atemwegsinfektionen wie beispielsweise Bronchitis oder Sinusitis zum Einsatz kommen. Auch die Ergebnisse bei Hauterkrankungen wie Ekzeme, Akne oder auch Windeldermatitis bei Babys deuten auf einen Erfolg hin.
Die Behandlung mit Lactobacillus Acidophilus-Milch wurde sowohl beim Mensch als auch beim Tier mit positiven Ergebnissen im Hinblick auf Hypertonie beobachtet. Des Weiteren kann es das Wachsen von Tumorzellen hemmen, da die Milch die aufgenommenen Karzinogene entgiftet. Dies könnte beim regelmäßigen Verzehr dieser speziellen Milch zu einer Senkung der Krebsrate führen. Außerdem hat die Acidophilus-Milch die Regulierung des Cholesterinspiegels und die Unterstützung einer gesunden Darmfunktion bewiesen. Auch für Babys gilt die Milch als sicher, vorausgesetzt sie vertragen Kuhmilch.