Amalgamfüllungen sind seit Jahrzehnten eine gängige Methode, um Löcher in Zähnen zu füllen. Sie bestehen aus einer Mischung aus Quecksilber, Silber, Zinn und Kupfer. Obwohl Amalgamfüllungen lange als sicher und effektiv galten, gibt es Bedenken hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Gesundheit. Einige Experten haben Bedenken geäußert, dass Quecksilber aus Amalgamfüllungen in den Körper gelangen und zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Quecksilber ist ein giftiges Metall, das das Nervensystem, die Nieren und andere Organe schädigen kann.
Obwohl die meisten Menschen keine Probleme mit Amalgamfüllungen haben, können Personen, die empfindlich auf Quecksilber reagieren, Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Gedächtnisprobleme entwickeln. Aus diesem Grund dürfen Amalgamfüllungen schon seit 2018 in der EU nicht mehr bei der Behandlung von Milchzähnen, bei Schwangeren und Stillenden und bei Jugendlichen unter 15 Jahren verwendet werden, außer der behandelnde Zahnarzt sieht es als zwingend notwendig an.
In diesem Artikel werden die potenziellen Risiken von Amalgamfüllungen untersucht und alternative Behandlungsmöglichkeiten diskutiert. Es ist wichtig, dass Patienten informierte Entscheidungen treffen können, wenn es um ihre Zahngesundheit geht. Dieser Artikel soll dazu beitragen, dass Patienten die Vor- und Nachteile von Amalgamfüllungen besser verstehen können.
Risiken von Amalgam und Amalgamsanierung
Amalgamfüllungen sind eine Art von Zahnfüllungen, die aus einer Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber bestehen. Diese Materialien werden gemischt, um eine feste, haltbare Füllung zu erzeugen, die in der Lage ist, den Kau- und Abriebkräften standzuhalten. Amalgamfüllungen sind seit vielen Jahren eine beliebte Wahl für Zahnfüllungen aufgrund ihrer Haltbarkeit und ihres günstigen Preises.
Es gibt aber auch einige Bedenken hinsichtlich des Quecksilbergehalts in diesen Füllungen. Quecksilber ist ein giftiges Element, das bei hohen Dosen schädlich sein kann. In der Tat haben Studien gezeigt, dass der Quecksilbergehalt in Amalgamfüllungen im Laufe der Zeit abnimmt, da das Quecksilber aus der Füllung freigesetzt wird und vom Körper ausgeschieden wird. Aus diesem Grund bieten Zahnärzte mittlerweile auch eine sogenannte Amalgam Sanierung an. Dies ist ein zahnmedizinischer Prozess, bei dem bestehende Amalgamfüllungen aus den Zähnen eines Patienten entfernt und durch alternative Füllmaterialien ersetzt werden.
- Die Entscheidung für eine Amalgamsanierung kann auf der Sorge um die mögliche Quecksilberexposition basieren, die mit neurologischen, immunologischen oder allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht wird. Einige Patienten berichten von Symptomen wie chronischer Müdigkeit, Kopfschmerzen oder anderen unerklärlichen Beschwerden, die sie auf ihre Amalgamfüllungen zurückführen.
- Ästhetik ist ein weiterer Grund für die Entfernung von Amalgam. Die dunkle Farbe der Füllungen kann als kosmetisch störend empfunden werden, besonders wenn sie in Bereichen liegen, die beim Lächeln oder Sprechen sichtbar sind. Moderne Füllmaterialien wie Komposite oder Keramik bieten nicht nur eine ähnliche Haltbarkeit, sondern sind auch farblich an die natürliche Zahnfarbe anpassbar, was zu einem ansprechenderen Lächeln führt.
Eine Amalgamsanierung erfordert Vorsichtsmaßnahmen
Die Durchführung einer Amalgamsanierung erfordert besondere Vorsichtsmaßnahmen, um die Exposition gegenüber Quecksilberdämpfen für Patienten, Zahnärzte und das Praxispersonal zu minimieren. Zu diesen Maßnahmen gehören der Einsatz von Kofferdämmen, die das Schlucken von Amalgampartikeln verhindern, und leistungsstarke Absaugsysteme, die Quecksilberdämpfe effektiv entfernen. Nach der Entfernung der Amalgamfüllungen wird der betroffene Bereich gründlich gereinigt, bevor das neue Füllmaterial eingesetzt wird.
Die Wahl des Ersatzmaterials nach einer Amalgamsanierung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Präferenz des Patienten, der Größe und Lage der Füllung und dem Budget des Patienten. Komposite sind beliebt, da sie direkt im Mund geformt und gehärtet werden können, was eine schnelle und effiziente Behandlung ermöglicht. Keramikfüllungen bieten eine ausgezeichnete Ästhetik und Langlebigkeit, erfordern jedoch einen präzisen Abdruck und werden außerhalb des Mundes hergestellt, was zusätzliche Termine erforderlich macht.
Nach der Amalgamsanierung ist es wichtig, den Körper von eventuell angesammeltem Quecksilber zu entgiften. Dies kann durch eine Chelat-Therapie erfolgen, bei der Medikamente eingesetzt werden, um das Quecksilber zu binden und seine Ausscheidung zu fördern. Die Entgiftung ist ein schrittweiser Prozess und kann mehrere Wochen bis Monate dauern, abhängig von der individuellen Quecksilberbelastung des Patienten.
Kosten werden meist nicht von der Krankenkasse übernommen
Die Kosten für eine Amalgamsanierung variieren je nach Umfang der Behandlung und den verwendeten Materialien. In einigen Fällen übernehmen Krankenversicherungen einen Teil der Kosten, allerdings nur, wenn eine medizinische Notwendigkeit für die Entfernung der Amalgamfüllungen besteht. Patienten sollten sich daher vorab über die Kosten und Deckungsmöglichkeiten informieren.
Zusammenfassend ist die Amalgamsanierung ein komplexer Prozess, der sowohl aus medizinischen als auch aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird. Sie erfordert spezialisierte Techniken und Materialien, um eine sichere Entfernung des Amalgams zu gewährleisten und die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten zu schützen.
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Umweltauswirkungen von Quecksilber
Bei der Entfernung alter Amalgamfüllungen ist es wichtig, dass der Abfall ordnungsgemäß entsorgt wird. Denn in Gewässern kann Quecksilber biologische Prozesse stören und sich in Wasserlebewesen wie Fischen ansammeln. Darüber hinaus kann unsachgemäß entsorgtes Quecksilber auch in den Boden eindringen. Die Bodenkontamination beeinträchtigt nicht nur die Bodenqualität und -fruchtbarkeit, sondern kann auch das Wachstum von Pflanzen negativ beeinflussen und Quecksilber kann über die Nahrungsaufnahme im menschlichen Körper landen. Angesichts dieser Risiken gelten strenge Umweltauflagen bei der Entsorgung von zahnmedizinischen Abfällen, um die Freisetzung von Quecksilber zu minimieren und seine schädlichen Umweltauswirkungen zu kontrollieren.
Alternativen und Ersatzstoffe
Es gibt verschiedene Alternativen und Ersatzstoffe für Amalgamfüllungen, die in der modernen Zahnmedizin verwendet werden. Einige dieser Materialien sind:
- Komposite
- Keramikinlays
- Goldinlays
- Glasionomerzemente
Komposite sind eine beliebte Alternative zu Amalgamfüllungen. Sie bestehen aus einer Mischung aus Harz und Füllstoffen wie Quarz oder Glas. Diese Materialien sind in verschiedenen Farben erhältlich und können an die Farbe des natürlichen Zahns angepasst werden. Komposite sind auch langlebig und können für kleinere Füllungen verwendet werden.
Keramikinlays sind eine weitere Alternative zu Amalgamfüllungen. Sie bestehen aus Keramik und werden speziell für den jeweiligen Zahn angefertigt. Keramikinlays sind langlebig und können für größere Füllungen verwendet werden.
Goldinlays sind eine traditionelle Alternative zu Amalgamfüllungen. Sie bestehen aus einer Legierung aus Gold und anderen Metallen und sind oft noch langlebiger als Komposite und Keramikinlays.
Glasionomerzemente bestehen aus einer Mischung aus Glaspartikeln und Säuren und werden häufig für kleinere Füllungen verwendet. Sie können auch als Basis für Kronen und Brücken verwendet werden.
Es ist wichtig zu beachten, dass keine dieser Alternativen perfekt ist und jeder Patient individuelle Bedürfnisse hat. Ein Zahnarzt kann helfen, die beste Option für jeden Patienten zu wählen.