Die Schwangerschaft stellt für jede Frau eine Erfahrung dar, die einem Wunder gleichkommt. Zu fühlen und zu sehen, wie ein neues Leben im eigenen Körper heranwächst, ist ein unvergessliches Erlebnis. Entwicklung und Verlauf fallen bei jeder werdenden Mutter anders aus. Eine wichtige Rolle spielt beispielsweise die Frage nach dem Gewicht. Anders ausgedrückt: Was bedeuten einige Pfunde zu viel auf der Waage für den Babybauch?
Antworten auf diese und weitere Fragen rund um das Thema „Schwangerschaft bei korpulenteren Frauen“ liefert dieser Beitrag. Zur Sprache kommen dabei auch potenzielle Risiken, die mit einem Übergewicht in diesem ganz besonderen Lebensabschnitt verbunden sind, inklusive Tipps, wie man gesund und fit bleibt.
Babybauch und Übergewicht: Was passiert mit der Fettschürze?
Wie die Headline dieses Artikels bereits vorschlägt, bedeutet Übergewicht für das Kind ganz banal ausgedrückt mehr Platz. Rein optisch ist die Schwangerschaft bei korpulenteren Frauen in den ersten Monaten nicht erkennbar, sprich ein deutlich vorstehender Babybauch bleibt aus. Vielmehr wird dieser im Vergleich zu Frauen mit normalem Gewicht in der Regel viel später sichtbar. Grund ist die Fettschürze, die den wachsenden Bauch effektiv kaschiert.
Verstärkt wird dieser Effekt noch durch die oftmals größere Menge an Bauchfett, die den wachsenden Uterus zusätzlich verdeckt. Wann die Schwangerschaft genau für die Außenwelt sichtbar wird, lässt sich nur schwer sagen, da der Zeitpunkt von Frau zu Frau variieren kann. Zusammengefasst kommen hier gleich mehrere Faktoren ins Spiel. Die individuelle Körperstruktur, die Beschaffenheit bzw. Kraft der Bauchmuskulatur und die Verteilung des Fettgewebes sind nur einige Beispiele.
Weitere Kennzeichen einer Schwangerschaft bei Frauen mit Übergewicht
Als Richtwert für das Sichtbarwerden des Babybauches bei übergewichtigen Frauen gilt das zweite Trimester oder, genauer, die 20. Woche. Veränderungen in anderen Bereichen des Körpers sind ebenfalls keine Seltenheit. Diese zeigen sich bei korpulenteren Frauen oftmals lange, bevor der wachsende Bauch auf das werdende Leben verweist. Ein Beispiel ist die Zunahme des Brustumfangs.
An dieser Stelle ist jedoch nochmals zu betonen, dass es sich hier nur um pauschale Angaben handelt und dass jede Schwangerschaft sowohl bei werdenden Müttern mit Übergewicht als auch mit Normalgewicht anders verlaufen kann. Frauen, die sich unklar sind, ob die Veränderungen, die sie an ihrem Körper feststellen, im normalen Bereich liegen, sollten daher einen Arzt konsultieren. Vergleichbares gilt bei allen anderen Fragen und Unsicherheiten bezüglich des eigenen Schwangerschaftsverlaufes.
Auswirkungen einer Fettschürze auf den Babybauch
Dass der Bauch für Frauen eine der größten Problemzonen darstellt, ist bekannt. Ob man hier besonders schnell das Extra an Kalorien ansetzt, ist Veranlagung. Generell führt im Bauchbereich gespeichertes überschüssiges Fett zu einem größeren Bauchumfang. Dies bedeutet, dass der Babybauch bei Frauen mit Übergewicht auch in der Schwangerschaft proportional größer ist als bei Frauen mit normalem Gewicht. Neben der Optik kann dies weitere negative Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden der werdenden Mutter haben. Die erhöhte Belastung auf die Wirbelsäule und die Gelenke beispielsweise kann zu Schmerzen und allgemeinem Unbehagen führen.
Darüber hinaus besteht ein erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen, darunter Schwangerschaftsbluthochdruck, Gestationsdiabetes und Präeklampsie. Für das Baby wiederum steigt mit einem erhöhten Body-Mass-Index (BMI) der Mutter auch das Risiko auf angeborene Fehlbildungen sowie ein überdurchschnittlich hohes Geburtsgewicht. Letzteres kann eine natürliche Geburt erschweren und einen Kaiserschnitt notwendig machen. Um schwerwiegende Folgen für die Mutter und das ungeborene Kind zu verhindern, ist eine konsequente Kontrolle durch medizinisches Fachpersonal vonnöten.
Eine gesunde Schwangerschaft bei Übergewicht
Im Idealfall sollten übergewichtige Frauen mit Kinderwunsch vor der Schwangerschaft effektive Schritte ergreifen, um ihr Gewicht zu reduzieren. Der erste Weg führt dabei zum Arzt, um frühzeitig im Rahmen einer umfassenden medizinischen Untersuchung eventuell vorliegende gesundheitliche Beschwerden festzustellen. In Verbindung mit Übergewicht führen Bluthochdruck, Diabetes und Schilddrüsenerkrankungen die lange Liste an potenziellen Gesundheitsproblemen an.
Diese gilt es, gezielt zu behandeln und ein gesundes Gewicht anzustreben. Erreicht werden kann dies durch die Umstellung auf eine gesunde Ernährungs- und Lebensweise. Dazu zählen unter anderem eine ausgewogene, ballaststoffreiche Diät, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und Entspannung und der Verzicht auf Genussmittel wie Alkohol und Nikotin.
Praktische Ratschläge und Tipps
Ärzte und Ernährungsberater bieten die erforderlichen Hilfestellungen, um dauerhaft ein für Mutter und Kind gleichermaßen optimales Gewicht zu erzielen. In puncto Ernährung sollte der Fokus dabei eindeutig auf nährstoffreichen Lebensmitteln wie frischem Gemüse und Obst, hochwertigen Vollkornprodukten und magerem Eiweiß liegen. Körperliche Aktivität wiederum wirkt sich nicht nur positiv auf das Gewicht aus. Vielmehr profitieren auch die Gesamtgesundheit und das allgemeine geistige, körperliche und seelische Wohlbefinden davon. Sanfte Übungsprogramme wie Yoga und Qigong vertreiben nicht nur überflüssige Pfunde, sondern auch Unausgeglichenheit und depressive Stimmungen, die für die Schwangerschaft oftmals bezeichnend sind.
Welche Art der körperlichen Betätigung im Einzelfall vorzuziehen ist, vermag der behandelnde Arzt am besten zu beurteilen. Zu der bereits angesprochenen umfassenden medizinischen Betreuung von Frauen mit Übergewicht während der Schwangerschaft gehören unter anderem Bluttests sowie regelmäßige Vorsorge- und Ultraschalluntersuchungen, die dazu dienen, eventuelle Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Ein Wort zum Schluss
Dass das werdende Leben bei korpulenteren Frauen zu Beginn der Schwangerschaft nicht unter Platzmangel leidet, hört sich zuerst einmal positiv an. Auch dass der Bauch erst vergleichsweise spät sichtbar wird, mag für viele werdende Mütter beispielsweise mit Blick auf den noch etwas verzögerten Bedarf an Schwangerschaftskleidung von Vorteil sein.
Neben diesen Punkten empfiehlt es sich Betroffenen jedoch, zum Wohle ihres Kindes und ihrer eigenen Gesundheit eine Gewichtsreduktion anzustreben. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und fachgerechte medizinische Betreuung bilden hier das Fundament für eine gesunde Schwangerschaft, die bei nunmehr kleinerem Babybauch zudem keine unnötige zusätzliche Belastung für Rücken und Gelenke darstellt.