Für viele Menschen sind Bratkartoffeln wohl das Kartoffelgericht schlechthin. Wer kann es Ihnen also verdenken, dass da schon mal zu viele Bratkartoffeln zubereitet werden? Vielleicht haben Sie auch noch eine gute Portion vom Abendessen übrig und denken nun nach, wie Sie diese verwerten können. Jetzt rückt auch der Gefrierschrank immer weiter in den Fokus. Immerhin können Sie verschiedenste Fertigprodukte mit Kartoffeln im Supermarkt erwerben, dann muss dies auch mit Ihren Bratkartoffeln funktionieren, oder?
Kann man Bratkartoffeln überhaupt einfrieren?
Grundsätzlich muss bereits am Anfang klargestellt werden, dass sich Kartoffeln nicht gut einfrieren lassen. Das Problem liegt darin, dass sich die Stärke in Zucker umwandelt und dieser Prozess eben den Geschmack verändert. Doch nicht nur das Aroma, sondern auch die Konsistenz wird hierdurch verändert. So sind die Kartoffeln nach dem Auftauen weich bis matschig. Manche behaupten sogar, dass die Kartoffeln beinahe krümelig schmecken. Von knackigen Kartoffelscheiben und vollmundigen Salzkartoffeln ist also nichts mehr zu sehen. Stattdessen haben Sie es mit einer süßen Pampe zu tun.
Allerdings gilt dies in erster Linie für rohe Kartoffeln. Bei verarbeiteten Kartoffeln müssen Sie unterscheiden. Suppen und Pürees lassen sich prinzipiell einfrieren und danach auch genießen. Die veränderte Konsistenz fällt weg, während der Geschmack allerdings dennoch anders ausfällt. Bei Aufläufen und Kartoffelgratins liegt der Vorteil darin, dass der Fokus nicht auf der Konsistenz der Kartoffeln liegt. Stattdessen gehen diese zwischen Käse, Gemüse und Co unter.
Anders sieht dies allerdings bei Bratkartoffeln oder auch Salzkartoffeln aus. Sollen die Kartoffeln nämlich pur als Beilage gegessen werden, erwarten Sie sich ein knackiges Geschmackserlebnis. Hier gilt allerdings, dass Sie dieses nicht herstellen können. Denn bei den niedrigen Temperaturen baut sich die Struktur schnell um und Sie haben es nicht mehr mit den knusprigen Kartoffeln zu tun. Sollen die Kartoffeln beispielsweise erneut in der Pfanne aufgewärmt und gebraten werden, ist dies ebenso nicht möglich. Sie werden nämlich feststellen, dass die aufgetauten Kartoffeln regelrecht in der Pfanne zerfallen.
- Kartoffeln roh einfrieren: Sie sollten Kartoffeln keinesfalls roh einfrieren. Diese können danach nicht mehr verarbeitet werden.
- Kartoffeln verarbeitet einfrieren: Ob Sie Kartoffeln verarbeitet einfrieren können, hängt immer vom Gericht ab. Püriert oder gemixt ist dies möglich. Bei allen anderen Speisen müssen Sie allerdings mit einem erheblichen Qualitäts- und Geschmacksverlust rechnen.
Grundsätzlich können Sie Kartoffeln also einfrieren. Das Problem liegt jedoch darin, dass diese nach dem Auftauen nicht mehr an Bratkartoffeln erinnern werden. Stattdessen sind diese danach weich bis matschig und süß. Allerdings können Sie es dennoch probieren. Denn auch wenn die Bratkartoffeln nicht mehr wirklich Bratkartoffeln sind, können Sie sie anderweitig verwenden und verarbeiten.
Auf eigene Gefahr: So frieren Sie Bratkartoffeln ein
Möchten Sie Bratkartoffeln wirklich einfrieren, müssen Sie sich bereits im Vorhinein klar sein, dass das Endergebnis nicht ganz dem ursprünglichen Gericht entspricht. Ist Ihnen dies allerdings nicht so wichtig oder möchten Sie lediglich probieren, ob sich Bratkartoffeln nun einfrieren lassen, können Sie dies ganz einfach tun:
- Schritt 1: Warten Sie bis die Bratkartoffeln komplett ausgekühlt sind.
- Schritt 2: Nun bereiten Sie am besten Gefrierboxen vor. Legen Sie die Bratkartoffeln in diese hinein und schließen Sie die Box luftdicht. So können Sie die Bratkartoffeln einfach in den Gefrierschrank stellen.
Gefrorener Bratkartoffeln auftauen und zubereiten
Haben Sie Bratkartoffeln eingefroren und möchten diese essen, lassen Sie sie am besten vorsichtig im Kühlschrank auftauen. Alternativ legen Sie sie in den Ofen und lassen Sie bei niedrigen Temperaturen aufwärmen. Sind die Bratkartoffeln zu weich, braten Sie sie noch einmal in einer Pfanne durch. Das gilt, sofern dass die Kartoffeln nicht matschig geworden sind. Aufgetaute Bratkartoffeln sind nicht per se auch als Bratkartoffeln zu genießen. Dies ist aufgrund der veränderten Konsistenz schlichtweg oft nicht möglich. Dafür können Sie aber gerade Bratkartoffelscheiben auch in Gratins verarbeiten oder in Suppen und Pürees mixen.
Auf Vorrat zubereiten
Möchten Sie Bratkartoffeln auf Vorrat zubereiten, ist dies nicht unbedingt zu empfehlen. Sie können die Bratkartoffeln beispielsweise im Kühlschrank aufbewahren und noch die nächsten Tage essen. Noch einfacher und besser ist es an dieser Stelle, die Pellkartoffeln im Kühlschrank aufzubewahren und die Bratkartoffeln infolgedessen frisch zu machen. Denn das knusprige Ergebnis werden Sie nach dem Aufwärmen nur bedingt feststellen. Dem hingegen können Sie die gekochten Kartoffeln problemlos zu knusprigen Bratkartoffeln verarbeiten.
In diesem Sinne ist es eine Option, Kartoffeln einfach einzulegen. Dafür kochen Sie die Kartoffeln vorerst vor. Allerdings sollten sie noch etwas hart sein. Nun bereiten Sie Salzwasser zu und gießen die Kartoffeln in Einmachgläsern mit diesem auf. Die Gläser verschließen Sie und lassen sie im Topf einkochen. So haben Sie stets gekochte Kartoffeln parat, welche sich einfach pellen und zu Bratkartoffeln verarbeiten lassen.
Bratkartoffeln einfrieren: Das Fazit
Oft wird angenommen, dass allerhand Kartoffelprodukte problemlos eingefroren werden können – die Industrie macht es vor. Allerdings darf nie vergessen werden, dass der Industrie andere Methoden zur Verfügung stehen. So werden die meisten Produkte beispielsweise mittels Schock eingefroren. Darüber hinaus sind eingefrorene Kartoffelprodukte in der Regel vorfrittiert.