In den letzten Jahren wurde Crowdfunding zu einem immer größeren Thema im Netz. Ganz egal, ob Spenden für krebskranke Kinder, Hilfe für Familien in Not oder auch zur Finanzierung eines innovativen Start-Ups – mit Crowdfunding lässt sich so manches Projekt leichter finanzieren als allein. Doch worum handelt es sich dabei eigentlich genau und wie funktioniert es?
Crowdfunding – Eine kurze Definition
Beim Crowdfunding handelt es sich um eine alternative Form der Finanzierung, die vor allem Start-Ups gerne in Anspruch nehmen. Doch auch Privatpersonen und Künstler nutzen es mitunter, um ein Vorhaben zu realisieren. Im Fokus steht dabei die Crowd – also eine größere Gruppe von Personen, welche ein Projekt mit ihren Spenden unterstützen. Eine andere Bezeichnung für Crowdfunding lautet daher Schwarmfinanzierung. Es gibt zahlreiche verschiedene Geldgeber, die jedoch keinerlei Einfluss auf die Abläufe des Projekts haben, sondern es lediglich finanziell unterstützen.
Die Koordination und Realisierung des Crowdfundings erfolgt über spezielle Plattformen im Internet. Darüber hinaus werden mitunter Medienkampagnen gestartet, um ein Crowdfunding-Projekt möglichst bekannt zu machen.
Welche Vorteile bringt das Crowdfunding mit sich?
Der große Vorteil des Crowdfundings ist, dass es sich mit einem vergleichsweise geringen bürokratischen Aufwand realisieren lässt. Eine Crowdfunding-Kampagne ist nicht sonderlich kompliziert zu starten und kann noch dazu von allen Rechtsformen genutzt werden. Hat man beispielsweise keine Möglichkeit, bei einer Bank einen Kredit für ein Vorhaben zu erhalten, bietet das Crowdfunding eine möglicherweise lohnenswerte Alternative. Wichtig ist dabei, potenzielle Geldgeber von seinem Projekt zu überzeugen. Crowdfunding muss immer einen positiven Marketing-Effekt mit sich bringen.
Um das Projekt erfolgreicher zu machen, setzen manche Initiatoren daher auf Videos, Präsentationen und andere Medien, welche über das Vorhaben informieren. Beim Crowdfunding muss es sich nicht um große Beträge handeln – bei den meisten Projekten ist es möglich, bereits kleine Geldbeträge zu spenden. Man muss also keine Unmengen an Geld investieren, um eine Kampagne zu unterstützen. Und genau deshalb ist das Crowdfunding auch so erfolgreich – es kann immer so viel investiert werden, wie gewünscht ist und ins eigene Budget passt.
Was muss berücksichtigt werden?
Es gibt allerdings auch Aspekte, die vor dem Start einer Crowdfunding-Kampagne berücksichtigt werden müssen. So gilt hier beispielsweise das Alles-oder-Nichts-Prinzip. Das bedeutet: Man erreicht als Initiator entweder sein Finanzierungsziel oder eben nicht – in diesem Fall erhalten die Investoren auch ihr Geld zurück. Daher ist man als Initiator einer Kampagne in gewisser Hinsicht von den Richtlinien der Crowdfunding-Plattformen abhängig. Somit lässt sich also nie mit Sicherheit vorhersagen, ob eine Kampagne erfolgreich verläuft oder nicht.
Allerdings: Große Projekte, die auch mediale Aufmerksamkeit erhalten, gelangen eigentlich immer an ihr Ziel. Bei kleineren, privaten Vorhaben ist es dagegen schon schwieriger. Möchte man Geld sammeln, um sich seine Weltreise zu finanzieren, braucht man nicht nur Glück, sondern auch ein gutes Netzwerk an Geldgebern – der sich meist auf den Verwandten- und Freundeskreis beschränkt.
Wie funktioniert Crowdfunding?
Ehe ein Projekt losgehen kann, muss zunächst eine gewisse Mindestsumme an Kapital erreicht werden, welche die Kapitalgeber erbringen. Als Crowdfunder ist man ein Teil der Masse der Geldgeber und bringt lediglich einen kleinen finanziellen Anteil der Geldsumme auf. Die Crowdfunder selbst leisten ihre finanziellen Mittel allerdings nicht vollkommen uneigennützig – stattdessen erhalten sie eine Gegenleistung in Form von Gewinnbeteiligungen, Sachleistungen oder Renten.
Natürlich ist auch eine Kommunikation zwischen den Crowdfundern und dem Kapitalnehmer möglich – dies läuft über die Plattform ab. In der Regel muss der Initiator eine offene Ausschreibung auf der Crowdfunding-Webseite erstellen und damit mögliche Geldgeber anlocken. Wichtig ist, dass die Geldmittel, welche durch das Crowdfunding zustande kommen, an den Zweck gebunden sind und sich nur für die im Vorfeld angegebene Aktion nutzen lassen. Bislang gibt es in Deutschland noch keine festen Gesetze bezüglich des Crowdfundings, während es in den USA bereits gesetzliche Richtlinien gibt.
Ablauf einer Kampagne Schritt für Schritt
Der erste Schritt ist, eine Finanzierungssumme für das Crowdfunding festzulegen. Hier muss geklärt werden, wie viel Kapital überhaupt für den gewünschten Zweck erforderlich ist. Es ist von Vorteil, wenn die Projektbeschreibung enthält, wofür das gesammelte Geld verwendet wird – dies weckt Vertrauen und schafft Transparenz. Anschließend geht es darum, die richtige Crowdfunding-Plattform zu wählen. Möchte man möglichst viele Personen erreichen, sollte eine Plattform gewählt werden, auf der viele Menschen aktiv sind. Andererseits gibt es für spezifische Projekte auch Plattformen, die zur entsprechenden Branche passen. Hier gilt es, verschiedene Plattformen miteinander zu vergleichen, um den richtigen Anbieter zu finden.
Der nächste Schritt ist das Anlegen des Projekts und sein Bekanntmachen. Hier bieten die meisten großen Plattformen entsprechende Hilfestellung und Informationen, um eine Kampagne so erfolgreich wie möglich zu machen. Der wichtigste Punkt ist, eine Kampagne möglichst attraktiv und informativ zu beschreiben, so dass es Geldgebern leichter fällt, zu investieren. Man sollte bedenken: Jeder, der Geld spendet, möchte genau wissen, wofür er es ausgibt und ob sich dies überhaupt lohnt.
Im Anschluss sollten sich die Initatoren überlegen, ob und welche Gegenleistungen für die Investitionen der Geldgeber möglich sind. Dies ist insbesondere für Kampagnen wichtig, bei denen eine Gegenleistung normalerweise üblich ist. Zudem gilt: Kleinere Spenden sollten auch eine geringere Gegenleistung erhalten als größere Beträge.
Nachdem die Kampagne gestartet ist, muss diese nur noch bekannt gemacht werden. Hierfür ist es ratsam, sich mit verschiedenen Marketingstrategien auseinanderzusetzen und entsprechend umzusetzen. Das gilt sowohl im Internet als auch offline: Egal, ob im Freundes- und Familienkreis, ob in Sozialen Netzwerken oder auch auf anderen Plattformen – je bekannter und populärer das Projekt bei der jeweiligen Zielgruppe ist, desto mehr Geld kommt auch zusammen.
Crowdfunding: Das Fazit
Ist die Laufzeit der Kampagne abgeschlossen und das gewünschte Finanzierungsziel erreicht, kann es mit der Realisierung des Projekts losgehen. Wurde die vorgegebene Summe allerdings nicht erreicht, geht das gesamte Geld an die Spender zurück. Aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die Finanzierungssumme richtig zu wählen – denn ist sie von vorneherein zu hoch, bestehen oft nur geringe Chancen, ans Ziel zu kommen. Abschließend bleibt jedoch zu sagen: Crowdfunding ist, mit den richtigen Mitteln, eine tolle Möglichkeit, größere Projekte und Wünsche zu realisieren – ganz egal, ob privat oder geschäftlich.