Insekten sind faszinierende Tiere. Wenn es im Garten summt und die eifrigen Bestäuber von Blüte zu Blüte schweben, kann niemand den Blick abwenden. Leider haben es Bienen, Hummeln und andere Insekten nicht leicht, da ihre Lebensräume immer knapper werden.
Unterstützen können wir Insekten, indem wir ihnen Nisthilfen zur Verfügung stellen und daher sollte in keinem Garten ein Insektenhotel fehlen. Nicht alle Insekten nehmen das Angebot der geschützten Kinderstube an. Viele Wildbienen haben zum Beispiel ganz besondere Ansprüche an ihre Nistplätze, sie bilden auch keine großen Völker wie die Honigbienen, sondern kümmern sich um ihren Nachwuchs allein. Neben der Unterstützung für die Insekten sind Insektenhotels eine tolle Möglichkeit, die Tiere zu beobachten und mehr über ihre Verhaltensmuster und ihre Vielfalt zu erfahren.
Natürlicher Lebensraum geht verloren
Ein naturnaher Garten mit ruhigen Ecken, in denen Totholz und Laub liegen, ist ein perfekter Ort für Insekten. Bedauerlicherweise entspricht dies nicht der Ästhetik, die sich viel Gärtner für ihren Naturraum wünschen. Mit dem Aufräumen gehen auch die Insekten. Verloren geht damit kurzfristig die natürliche Hilfe im Garten und langfristig hat dies Auswirkungen auf die Artenvielfalt. Ein Insektenhotel schafft Ausgleich. Besonders Modelle, die auf die Bedürfnisse von Wildbienen und anderen solitären lebenden Insekten ausgerichtet sind, unterstützen die immer seltener werdenden Insekten.
Die ideale Nisthilfe
Insekten benötigen Schlupflöcher in unterschiedlicher Größe. Für Wildbienen sind Bohrlöcher in einem Träger aus Hartholz mit Größen zwischen drei und acht Millimetern ideal. Andere Insekten nutzen gern die Röhren von Schilf oder Bambus. Die Hohlräume zum Nisten sollten nicht zu groß sein. Wer zum Beispiel Ziegel im Garten aufstellt, kann die Löcher mit etwas Lehm ausfüllen. Wichtig ist, dass keine Splitter oder ähnliches vorhanden sind, da sich fliegende Insekten sonst an den Flügeln verletzen können.
Den Standort auswählen
Ein Insektenhotel sollte warm, trocken und sonnig stehen. Die pralle Mittagssonne sollte allerdings vermieden werden, da hohe Temperaturen für die Larven nicht geeignet sind. Standorte, die morgens und abends in der Sonne liegen, sind ideal. Eine warme Hauswand ist gut geeignet. Besonders wenn ein Dachvorsprung das Insektenhotel vor Wind und Regen schützt. Freistehende Nisthilfen sollten mit einem Dach vor der Witterung geschützt werden.
Insekten sind fleißige Helfer
Wildbienen, Hummeln und einige Wespenarten helfen bei der Bestäubung von Obst und Gemüse. Zusätzlich ernähren sie sich von unerwünschten Gästen, welche die Pflanzen schädigen. Gärtner, die sich eine reiche Ernte wünschen, sollten daher ein Insektenhotel aufstellen und zusätzlich eine Wildblumenwiese anlegen. Ohrwürmer, Marienkäfer und Florfliegen ernähren sich gern von Blattläusen. Wer den Tieren einen Unterschlupf anbietet, kann auf chemische Mittel verzichten. Sinnvoll ist es, umgedrehte Tontöpfe mit Stroh oder Tannenzapfen etwas entfernt vom Insektenhotel aufhängen. Es kann ansonsten passieren, dass sich Ohrwürmer an den Larven der Wespen und Hummeln sättigen.