Der Abschied vom Verbrenner fällt schwer. Die Freiheit zu genießen, mit dem Auto so weit zu fahren, wie die Tankfüllung reicht und mit frischem Kraftstoff die Fahrt fortzusetzen, möchten viele nicht loslassen. Viele Nutzer von Kraftfahrzeugen würden gern umsteigen, aber die Umstellung verlangt den Abschied von vielen Gewohnheiten, die sie lieben. Hinzukommt, dass die Versorgung mit Strom für den Akku der Fahrzeuge noch immer nicht flächendeckend ist. Die Reichweite eines Akkus ist nicht vergleichbar mit einer Tankfüllung, die Ladezeiten nicht mit dem Tankvorgang.
Argumente dieser Art klingen häufig nach Ausreden. Ein echtes Problem, das auch bei der letzten IAA thematisiert wurden, sind die Kosten für ein E-Auto. Mit einem für die breite Masse bezahlbarem E-Auto kann vermutlich nicht vor 2026 gerechnet werden. Der Smart Fortwo galt bislang als Einsteigermodell. Smart hat ihn durch den größeren und komfortableren smart #1 zu einem höheren Preis ersetzt.
Mini-SUV #1
Der Hashtag 1 von smart ist ein Mini-SUV mit einer Reichweite von 365 km. Die Zielgruppe des SUV mit dem guten Platzangebot sind junge Familien. Ihr Wohnort ist die Stadt, sie handeln umweltbewusst, mögen schlichtes Design und sind seit ihrem ersten Smart so erwachsen geworden wie das Fahrzeug, das sie lenken. Es gibt an dem Stadtfahrzeug, das in der Kooperation mit Mercedes und Geely entstanden ist, nichts auszusetzen außer vielleicht dem Preis.
Das Verhältnis zwischen Kaufpreis und Reichweite eines Fahrzeugs ist das große Problem. Preistreiber ist der Akku. Die Batterie im Auto verschlingt fast 40 % der Kosten, die bei der Produktion eines Elektrofahrzeugs entstehen. Hinzukommt, dass bisher nur in kleinen Stückzahlen produziert wird. Es fehlt die Effizienz in der Produktion. Hier haben Verbrenner einen großen Vorteil. Für viele Bürgerinnen und Bürger ist ein E-Auto einfach nicht bezahlbar oder passt nicht zum Leben.
Schere zwischen Hersteller und Verbraucher
Das Ziel die CO₂-Emission im Straßenverkehr auf null zu senken, ist klar formuliert. Viele europäische Automobilhersteller haben ihr Aus für die Produktion von Verbrennern bereits bekannt gegeben. Bereits vor dem offiziellen Ende im Jahr 2035 soll in vielen Werken das letzte Kraftfahrzeug mit Verbrennungsmotor vom Band laufen. Dennoch sind noch 75 % der Neuzulassungen Verbrenner. Die Ursachen dafür, warum Verbraucher weiterhin verstärkt auf Kraftstoffmotoren setzen, sind vielfältig.
Neben den Anschaffungskosten und die lückenhafte Abdeckung mit Ladesäulen sind bei vielen Verbrauchern noch Fragen offen. Für Bewohner von Mietwohnungen sind eine Lademöglichkeit am Haus schwer zu realisieren. Die Kaufprämie für E-Autos hat die Nachfrage steigen lassen und Alternativen zur E-Mobilität in den Hintergrund gedrängt. Wasserstoff und E-Fuels als Antrieb sind bei vielen Herstellern aus der Produktion herausgefallen. Mit dem Ende der Verbrenner ist häufig auch Schluss für Hybridfahrzeuge und somit ist es nur eine Frage der Zeit, bis E-Autos das Straßenbild bestimmen.