Zu den größten Änderungen der letzten Jahre zur medizinischen Versorgung in Deutschland gehört die geplante Einführung des E-Rezepts. Was muss man als Patient darüber wissen und welche Vorteile ergeben sich aus dem neuen E-Rezept?
Einführung des neuen E-Rezepts
Ein erster Start des E-Rezepts war eigentlich für die Modellregion Berlin/Brandenburg am 1. Juli 2021 vorgesehen, konnte jedoch nicht eingehalten werden. Ab dem Jahreswechsel besteht jedoch eine Verpflichtung zur deutschlandweiten Nutzung des E-Rezepts, so dass dieses bald flächendeckend von Ärzten ausgestellt werden kann. Wer sich über diese neue Möglichkeit der Rezeptausstellung informieren möchte, der erfährt mehr zum E-Rezept im Ratgeber von mycare.de. Darin wird auf die Vorteile so wie den Aspekt der Sicherheit eingegangen und ein Ausblick auf die mögliche Entwicklung des E-Rezepts gewagt.
Vorteile des E-Rezepts für Patienten
Das E-Rezept soll vor allem die Ausstellung und das Einlösen von Rezepten vereinfachen. Patienten haben hiermit die Möglichkeit, ein Rezept digital innerhalb kürzester Zeit an eine Online-Apotheke zu übermitteln. Das spart jede Menge Zeit und sorgt für eine schnelle Bereitstellung der benötigten, verschreibungspflichtigen Medikamente ohne einen Gang zur lokalen Apotheke. Außerdem kann ein digital übermitteltes Rezept nicht so einfach verloren gehen wie ein Rezept in Papierform und wird bei unvorsichtigem Gebrauch nicht unkenntlich oder beschädigt. Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der Kombination von Online-Sprechstunden und dem neuen E-Rezept.
Nehmen Patienten das Angebot einer Online-Sprechstunde wahr, können im Anschluss auf digitalem Weg Rezepte für verschreibungspflichtige Medikamente ausgestellt werden. Das spart Patienten viel Zeit und den bei akuter Krankheit teilweise mühsamen Weg zu ihrem behandelnden Arzt. Auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit und den Umweltschutz bietet das E-Rezept Vorteile, denn mit ihm lassen sich erhebliche Mengen Papier einsparen. Gleichzeitig werden Rezeptfälschungen erschwert und damit der Missbrauch von Leistungen der Krankenkassen verhindert. Auch Ärzte sollen durch die flächendeckende Einführung des E-Rezepts entlastet werden.
So können Patienten das E-Rezept nutzen
Für die Nutzung des E-Rezepts benötigen Patienten eine spezielle App, welche kostenlos auf das eigene Smartphone geladen werden kann und für alle gängigen Betriebssysteme bereitgestellt wird. Über diese App wird anschließend das digitale Rezept vom Arzt an den Patienten übermittelt. Nutzer der App erhalten zudem einen eigenen, gesicherten Zugangscode, den Token. Hiermit ist die digitale Einlösung des Rezept in jeder Apotheke möglich. Das gilt übrigens sowohl für Online-Apotheken als auch für regionale Apotheken vor Ort. Darüber hinaus soll die App schrittweise um Services erweitert werden. Geplant ist, dass die Beipackzettel der verordneten Medikamente hier einsehbar sind.
Außerdem soll über die App abrufbar sein, welche Einnahmeempfehlung für das jeweilige Medikament vorliegt. Zunächst wird das E-Rezept nur für gesetzlich Versicherte angeboten. Patienten mit einer privaten Krankenversicherung können diese digitale Form der Rezeptausstellung anfänglich nicht nutzen, da weder die gesetzlichen Rahmenbedingungen ausreichend geklärt sind, noch eine entsprechende Infrastruktur in der App vorhanden ist.