Endlich ist es so weit! Der Frühling des Jahres 2022 ist endlich da und bringt auch die saisonal verfügbaren Gewächse mit sich. Für kaum etwas ist Deutschland so bekannt wie für das Mitfiebern mit den Saisonverfügbarkeiten ihrer liebsten, regionalen Blumen, Gemüse- und Obstsorten. Also ist es beinahe schon eine nationale Verpflichtung für einen Blog, eine kurze Übersicht zu schaffen, worauf sich deutsche Pflanzennarr:innen freuen dürfen.
Schnittblumen und Wildwuchse
Sobald die ersten Sonnenstrahlen das Frühlingserwachen verkünden, beginnt die Zeit für eine der tollsten und schönsten Nebenbeschäftigungen der Welt. Es handelt sich natürlich um die Pilgerreise zu Blumenfeldern, auf denen man sich selbst frische Blumen schneiden kann. Andere gehen auch gerne auf die Suche nach interessanten Wildwuchsen. Nein, damit sind selbstverständlich nicht die „Pflanzen“ gemeint, die bei mangelnder Hygiene schnell in den Fugen der heimischen Badewannenabtrennung zu finden sind. Es geht vielmehr um die Suche nach Pilzen und deren Artgenossen. Beide dieser Beschäftigungen sind fabelhafte Möglichkeiten, um die Wochenenden mit den Liebsten im Freien zu verbringen.
Die Schnittblumenfelder sind vornehmlich direkt bei landwirtschaftlichen Betrieben zu finden. Meistens wird per Schild darauf hingewiesen, nach welchen Regeln man vorzugehen hat und gegen welche kleine Spende geschnitten werden darf. Im Großteil der Betriebe wird hierbei auf Vertrauensbasis gezahlt, daher an dieser Stelle unsere Bitte, sich stets an die Abmachungen zu halten. Sonst betrügt man nicht nur den/die Landwirt:in, sondern macht auf lange Sicht auch anderen Kund*innen das Erlebnis kaputt. Das Aufführen von sämtlichen Saisons würde den Rahmen sprengen, aber es gibt glücklicherweise viele online verfügbare Kalender dafür.
Obst & Gemüse
Viel wichtiger als Schnittblumen und Pilze ist jedoch die Saison von Obst und Gemüse in Deutschland. Auf das meiste Obst müssen wir (zumindest regional) hinsichtlich ihrer Saisonalität noch bis zu den frühen Sommermonaten warten. Tatsächlich befinden wir uns lediglich beim deutschen Rhabarber in der Hauptsaison. Da Rhabarber natürlich nicht jeden Geschmack anspricht, kann man vom Frühling grundsätzlich sagen, dass heimisches Obst wenig bis gar keine Signifikanz besitzt. Vorsicht noch vor Irrglauben! Zwar finden sich auch heimische Äpfel in unseren Supermarktregalen wieder, jedoch handelt es sich dabei meist um Lagerware aus der Hauptsaison.
Äpfel werden in Deutschland bis zum Umfallen angebaut und halten sich richtig gelagert lange, sodass ganzjährig Äpfel aus regionalem Bestand angeboten werden können. Beim Gemüse bietet sich bereits mehr Auswahl. Angeführt in Deutschland vom Beginn der Spargelsaison (die vermutlich wichtigste Saison hierzulande) im späten April und frühen Mai, sind auch diverse Salate (Kopf-, Asia- und Feldsalat) und Zwiebelgewächse (Frühlingszwiebeln & Radieschen) sowie Spinat absolut in Saison.
Warum sich Eigenanbau nach Saisonkalender lohnt
Beim Obst scheiden sich in den letzten Jahren die Geister. Dasselbe gilt auch für Gemüse. Das Konsumverhalten der letzten Jahrzehnte hat dazu geführt, dass Supermärkte versuchen, möglichst ganzjährig ein gleiches Produktportfolio anzubieten. In Deutschland gibt es aber logischerweise durch unser wechselhaftes Klima nicht ganzjährig die richtigen Wachstumsvoraussetzungen. Das sorgt dafür, dass Händler zur Konsumbefriedigung viel Obst & Gemüse aus entfernteren Regionen importieren müssen. Manches kommt sogar aus Asien oder Südamerika und muss extra eingeflogen werden. So gut das Gemüse auch schmeckt, so schädlich ist dieses Konsumverhalten für unsere Umwelt.
Der Eigenanbau ist hingegen recht billig, lediglich teure Anschaffungen wie Beete sind einmalige Investitionen und rentieren sich über die Zeit. Das Saatgut bekommt man meist für einen kleinen Taler erstanden und sofern man einen leicht grünen Daumen besitzt, fällt die regelmäßige Pflege leicht. Auch der Geschmack spricht meist für sich. Eigenanbau schont also Umwelt und Portemonnaie!