Wenn sich die Mundschleimhaut verändert, ist das ein erstes Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. In der Mundhöhle wird nämlich häufig die Gesundheit des Körpers widergespiegelt. Mögliche Zeichen für eine Veränderung der Mundschleimhaut sind beispielsweise Infektionen, ein ausgetrockneter Mund oder Mundgeruch. Wenn der Gaumen gelbliche Verfärbungen aufweist, kann eine ernst zu nehmende Erkrankung dahinterstecken. Was ein gelber und entzündeter Gaumen zu bedeuten hat und wie man diesem Problem erfolgreich entgegenwirken kann, zeigt der folgende Artikel.
Gelber Gaumen: Wenn die Mundhöhle verfärbt ist
Wenn der Gaumen, der Rachen oder die Zunge farbliche Veränderungen aufzeigen, könnte zum Beispiel eine Pilzinfektion dahinterstecken. Ist der Gaumen gelblich verfärbt, könnte eine Darm- oder Lebererkrankung die Ursache sein. Sind die Schleimhäute und die Lippen blass, könnte es sich um Blutarmut handeln. Bei Blutkrankheiten entwickeln sich an der Mundschleimhaut häufig pünktchenförmige Blutungen. Ist man an Masern erkrankt, sind am Gaumen rote Flecken zu erkennen. Bei einem gelben Gaumen kann es sich allerdings auch um Mundfäule (Stomatitis) handeln.
Was genau ist Stomatitis?
Bei Mundfäule handelt es sich um eine hoch ansteckende Infektion im Mundraum. Diese Entzündung wird durch Herpes-Viren verursacht und betrifft zum Großteil junge Erwachsene und Kleinkinder. Bei Erwachsenen kann die Erkrankung in stressigen Situationen auftreten. Sind ältere Menschen betroffen, ist meist ein geschwächtes Immunsystem die Ursache. Weitere Begriffe für Mundfäule sind Gingivostomatitis herpetica, Stomatitis herpetica, Stomatitis aphthosa oder aphthöse Stomatitis.
Wie macht sich Stomatitis bemerkbar?
Handelt es sich um eine aphthöse Stomatitis, bilden sich an Gaumen, Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut kleine Bläschen. Nachdem sie schnell aufbrechen, hinterlassen sie Geschwüre in der Schleimhaut mit einem gelbgrauen Belag. Deshalb auch der gelbe Gaumen. Diese Erkrankung kann mit großen Schmerzen einhergehen. Bei Babys und Kleinkindern ist der Mundraum sehr empfindlich. Bei Schmerzen führt das dazu, dass sie nicht mehr trinken, essen und sprechen möchten. Außer den Entzündungen ist bei den betroffenen Kleinkindern deshalb eine Unterversorgung mit Nahrung sowie Dehydrierung die größte Problematik.
Mundfäule macht sich oft mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein bemerkbar. Die Bläschen im Mund bilden sich dann ca. 10 Tage später. Starker Speichelfluss, Mundgeruch, Kopfschmerzen, Atemwegsinfektionen und geschwollene Lymphknoten sind ebenfalls typische Beschwerden bei einer aphthösen Stomatitis. Parallel können Aphten oder Lippenherpes auftreten.
Gelber Gaumen & Co.: Was verursacht die Krankheit?
Verursacht wird die Mundfäule im Regelfall durch HSV 1 (Herpes Simplex Virus Typ 1). Dieses ist auch dafür verantwortlich, wenn Lippenherpes ausbricht. Manchmal löst aber auch der Herpes Simplex Virus Typ 2 (Genitalherpes-Erreger) Stomatitis aus. Hat man sich angesteckt, ist es unterschiedlich, wann die Erkrankung auftritt. Die Ansteckungszeit liegt zwischen einem und 26 Tagen. Ist man das erste Mal mit Herpes infiziert, gibt es kaum Beschwerden. Erkrankt man an einer Stomatitis, erscheinen die Symptome bereits nach der ersten Ansteckung.
So kann eine Ansteckung vermieden werden
Bislang gibt es noch keine Impfung gegen die hochansteckenden Herpesviren. Ist ein Erwachsener oder ein Kind innerhalb der Familie von Mundfäule betroffen, gibt es Maßnahmen zur Vorbeugung, sodass weitere Infektionen vermieden werden:
- nicht anniesen oder anhusten
- kein gemeinsames Verwenden von Trinkflaschen, Zahnbürsten oder Besteck
- keinen engen Körperkontakt, keine Küsse
- kein Ablecken des Schnullers
- Brustwarzen sollten vor dem Stillen gründlich gereinigt werden
- Temperatur von Brei oder Milch sollte nicht mit dem Mund geprüft werden
- keinesfalls mit Spucke das Gesicht der Kinder reinigen
Ist ein Kind an Stomatitis erkrankt, sollte es in keine Einrichtung wie beispielsweise Kita, sondern zu Hause bleiben. Das Risiko ist zu groß, andere Kinder anzustecken.
Stomatitis behandeln
Eltern können gegen eine Ansteckung leider nichts machen. Es bleibt im Körper und zieht sich nach einer gewissen Zeit in Nervenknoten zurück. Jedoch können die Symptome behandelt werden. Wenn das Kind Schmerzen im Mundbereich hat, verschreibt der Kinderarzt meist bewährte Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen. Bei starken Schmerzen sind manchmal auch Arzneimittel wie Tramadol oder Tilidin (opioide Mittel) notwendig. Für eine lokale Betäubung der Mundschleimhaut sorgt Lidocain als Spray, Creme oder Gel für eine Linderung der Schmerzen. Besonders wichtig ist hierbei eine bestmögliche Mundhygiene. Sind die Symptome abgeklungen, sollte die Zahnbürste erneuert werden.
Welche Hausmittel helfen bei einer Gaumenentzündung?
Es kann vorkommen, dass der Gaumen gelb oder rot wird, wenn er sich entzündet hat. Ursachen dafür sind beispielsweise Entzündungen durch Verletzungen, zu heiß getrunken oder gegessen oder schlecht angepasste Zahnprothesen. Solch eine Entzündung kann häufig mit einfachen Hausmitteln gelindert werden. Mundspülungen zum Gurgeln sind hierfür hervorragend geeignet.
- Da Kälte den Schmerz lindert, ist es ratsam, einen Eiswürfel zu lutschen. Die Stelle, die entzündet ist, wird auf diese Weise betäubt.
- Fencheltee, Kamillentee und Salbeitee haben einen entzündungshemmenden und antibakteriellen Effekt.
- Milchprodukte sind ebenfalls hilfreich. Kühle Milch oder kühlen Joghurt dafür einfach eine Weile im Mund behalten.
- Ein Glas Wasser mit ca. 3 Tropfen Teebaumöl vermengen, gründlich gurgeln und den Mund anschließend gut ausspülen.
Wenn trotz der Hausmittel keine Besserung eintritt oder die Entzündung sogar schlimmer wird, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dies gilt auch bei Symptomen wie Fieber, Gliederschmerzen, Müdigkeit und Schwäche. Bei einer bakteriellen Infektion muss mit Antibiotika entgegengewirkt werden.
Gelber Gaumen: Veränderte Mundschleimhäute und die Risiken
Besonders ältere Menschen haben häufig einen ausgetrockneten Mund. Wenn die Schleimhäute weniger durchfeuchtet werden, ist es wichtig, dass die Bildung von Speichel wieder angeregt wird. Die Schleimhaut ist empfindlicher, wenn zu wenig Speichel vorhanden ist, denn durch ihn wird die Mundschleimhaut geschützt. Bei nicht vorhandenem Schutz siedeln sich schnell Bakterien im Mund an. Hat sich die Mundschleimhaut verändert, kann das aber auch ein Zeichen für eine ernst zu nehmende Erkrankung wie beispielsweise einem Tumor sein. Hauptsächlich Alkohol und Nikotin begünstigen Gewebeschäden im Mund. Stellt man in der Mundhöhle Veränderungen fest, sollte zur Abklärung unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.