Im Rachen des Menschen befindet sich das sogenannte Zäpfchen oder auch die Uvula. Es hat eine glockenartige Form und besteht aus Fleisch, Schleimhäuten und einem Muskel. Es hängt am Ende des Mundes bzw. des mittleren Gaumensegels von oben herab gen Rachen. Das Zäpfchen enthält verschiedenste Bindegewebe. Es ist an den Hirnnerven angeschlossen, welcher die entsprechenden Reize sendet.
Geschwollenes Zäpfchen (Uvulitis): Grundlegende Informationen
Die Aufgabe der Uvula ist, das zuvor gekaute Essen in die richtige Richtung zu schieben, und zwar in den Hals. Gleichzeitig verhindert das Zäpfchen, dass die Nahrung Richtung Nase wandert. Somit sichert das Zäpfchen auch den Atmungsprozess. Weiter ist das Zäpfchen auch mit dafür verantwortlich, dass wir uns richtig artikulieren können. Zudem fungiert das Zäpfchen auch als Filter. Es filtert Bakterien heraus, bevor diese in die Atemwege oder in den Verdauungsapparat gelangen können. Eine weitere Aufgabe ist die Schmierung der Kehle mit dem sich bildenden Speichel. Zuletzt ist das Zäpfchen auch Auslöser unseres Würgereflexes. Dieser ist lebensnotwendig, da er einem Ersticken vorbeugt. Sollten sich zu große Nahrungsteile in unserem Hals befinden, so schiebt das Zäpfchen diese heraus und verhindert so ein Ersticken.
Die Uvulitis
Das Zäpfchen kann sich entzünden oder anschwellen. Dann wird von einer Uvulitis gesprochen. Hierfür gibt es verschiedene Ursachen. Kinder tragen ein erhöhtes Risiko, an einer Uvulitis zu erkranken. Menschen, die unter Allergien leiden, sind ebenfalls stärker betroffen. Gleiches gilt für Personen, deren Immunsystem geschwächt ist oder deren Körper schnell zu Infektionen neigt. Der Konsum von Tabakwaren hat im Übrigen auch einen negativen Einfluss. Auch ein häufiger Kontakt mit Chemikalien ist ein Risikofaktor.
Geschwollenes Zäpfchen: Die möglichen Ursachen
Ein geschwollenes Zäpfchen geht meist mit einer Entzündung des Rachenraumes einher. Zum einen kann hier eine Infektion zugrunde liegen. Dies kann sowohl eine bakterielle als auch eine virale Infektion sein. Typische Erkrankungen sind hier eine Erkältung, die Masern, eine Grippe, die Windpocken oder eine Mononukleose. Der Virustyp Streptococcus pyogenes ist eine typische Ursache für eine Uvulitis.
Das Trauma
Darüber hinaus kann auch ein Trauma zu einer Schwellung des Zäpfchens führen. Hierzu gehören Verletzungen oder auch ein Halstrauma. Entstehen kann dies durch eine Intubation. Dabei wird ein Schlauch in den Hals eingeführt. Dies kann zu Verletzungen führen. Bei einer Tonsillektomie werde. die Mandeln entfernt, die sich zu beiden Seiten des Zäpfchens befinden. Hierbei kann es ebenfalls zu Schäden an der Uvula kommen. Auch Menschen, die sich häufig erbrechen, erhöhen den regelmäßigen Druck auf ihr Zäpfchen und verursachen somit schnell Reizungen und Schwellungen.
Die Gene
Aber auch die Genetik kann schuld sein an einer Uvulitis. Hierunter fällt zum Beispiel ein hereditäres Angioödem. Dieses ruft Schwellungen oder Entzündungen hervor. Weiter können in diesem Zusammenhang auf die Hände, Füße oder das Gesicht anschwellen. Die Entzündung kann sich dabei auch hinderlich auf die Atmung auswirken. Weiter können bei diesem Krankheitsbild Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen auftreten. Es handelt es sich dabei um eine genetische Mutation mit einer Wahrscheinlichkeit von 1 zu 10.000.
Die Umwelteinflüsse
Nicht zu verachten sind auch Umweltfaktoren sowie der gelebte Lifestyle. Vieles davon hat einen unbemerkten Einfluss auf unsere Gesundheit. Verschiedene Reizstoffe wie Staub oder Pollen können das Zäpfchen angreifen. Dies gilt besonders, wenn eine Allergie diesbezüglich vorliegt. Auch unterschiedliche Metalle oder Chemikalien können die gleiche Wirkung haben und Schwellungen hervorrufen. Manche Medikamente stehen zudem im Verdacht, als Nebenwirkung Schwellungen an der Uvula hervorzurufen. Generell sind Allergien ein Auslöser für eine Uvulitis. Viele Nahrungsmittel können hier die Ursache bilden. Typische Produkte sind Eier, Milch, Soja, Fisch, Erd- sowie Baumnüsse.
Typische Symptome einer Uvulitis
Gerade wenn das Zäpfchen angeschwollen ist, wird es im Rachen zum Störfaktor. Es nimmt Einfluss auf die Schluckfähigkeit und behindert diese. Zudem kann es passieren, dass durch die Vergrößerung des Zäpfchens Atembeschwerden auftreten, da der Sauerstoff nicht mehr ungehindert fließen kann. Der Schluckvorgang ist dabei meist schmerzhaft, da die Nahrung auf das große Zäpfchen stößt. Besonders im hinteren Bereich des Mundes kann dies Schmerzen verursachen. Bei einer akuten Uvulitis ist nicht nur das Zäpfchen angeschwollen, sondern auch meist weitere Teile des Mundes wie die Mandeln. Durch die Schwellung kann es zusätzlich zu Schwierigkeiten beim Sprechen kommen.
Darüber hinaus kann eine sogenannte Knebelung einsetzen. Hierbei wird der Knebelreflex ausgelöst, weil das Zäpfchen immer wieder an dem hinteren Bereich des Mundes reibt. Es kann zudem das Gefühl von Logging entstehen. Auch in der Nacht macht sich eine Uvulitis unangenehm bemerkbar. Es kann zu Schlafproblemen können, da die Atmung blockiert wird. In den meisten Fällen einer Uvulitis geht diese mit Fieber einher. Zudem kann eine Naseninsuffizienz entstehen, da das Zäpfchen seine Aufgabe der Nahrungsblockade nicht mehr richtig ausführen kann. In der Folge würde die Nahrung durch die Nase wieder herausfließen.
Behandlung eines geschwollenen Zäpfchens
Wer unter einer Uvulitis leidet, der möchte diese möglichst schnell wieder loswerden, damit die leidigen Symptome verschwinden. Dabei gilt es in erster Linie, die Grunderkrankung zu diagnostizieren und diese zu behandeln. Auf der einen Seite können Medikamente eingesetzt werden. Dies ist auch der gängigste und erfolgversprechendste Weg. Hier werden meist Antibiotika und Steroide eingesetzt. Besonders wenn eine Infektion besteht, sind Antibiotika die richtige Wahl. Sollte die Ursache in einer allergischen Reaktion liegen, so greift man am besten zu Steroiden. Gleichzeitig zu dieser Behandlung kann man Schmerzmittel verabreichen, um die Symptome zu schwächen.
Können Hausmittel Abhilfe schaffen?
Aber auch diverse Hausmittel können die Heilung unterstützen und den Schmerz lindern. Hierzu gehören zum Beispiel Eiswürfel. Diese sollte man langsam kauen oder lutschen. Die Kälte sorgt dafür, dass die Schwellung zurückgeht und der Schmerz betäubt wird. Es kann aber auch sein, dass die Uvulitis durch eine Mundtrockenheit entstanden ist. In diesem Fall ist es das beste Mittel, dem Körper möglichst viel Flüssigkeit in Form von Wasser oder Tee zuzuführen um die Wasservorräte wieder aufzufüllen. Die Kehle wird geschmiert und die Trockenheit verschwindet. Liegen Entzündungen im Rachenraum vor, dass wird es häufig als Linderung empfunden, wenn man mit Salzwasser gurgelt. Auch hierdurch kann die Schwellung zurückgehen.
Honig ist ein tolles Hausmittel gegen Infektionen. Honig hat eine antiseptische Wirkung. Wenn man den Honig oral aufnimmt, dann entfaltet er seine antibakterielle Wirkung und hilft so bei der Heilung der Infektion und dem Verschwinden der Schwellung. Generell gilt es in der akuten Krankheitsphase, auf das Rauchen und den Genuss jedweder Tabakwaren zu verzichten, da diese zu zusätzlichen Reizungen führen würden. Schwellungen können sich verstärken und die Genesung wird gehemmt. Bewährt hat sich auch Knoblauch gegen Schwellungen und Entzündungen. Am besten kaut man auf den Zehen, damit die Säfte sich im Mund ausbreiten können.
Eine weitere Möglichkeit den Schmerzen den Kampf anzusagen ist das Lutschen von Halsbonbons. Die gleiche Funktion haben im Übrigen auch Hals-Sprays oder Hustentropfen mit Menthol. Den entzündungshemmenden Honig kann man im Übrigen auch sehr gut in Kombination mit einem heißem Tee oder einfach heißem Wasser einnehmen. Dies führt schnell zu einer Linderung der Schmerzen. Als Teesorte eignet sich vor allem Basilikumtee. Dieser wirkt gegen Entzündungen.
Immunsystem stärken
Insgesamt hilft es, sich während der Uvulitis möglichst gesund und ausgewogen zu ernähren und viel frisches Obst sowie frische Fruchtsäfte zu sich zu nehmen, damit der Körper ausreichend mit Vitaminen und Mineralstoffen versorgt ist. Dies unterstützt ein gesundes Immunsystem und somit die Abwehrkräfte, die der Uvulitis den Kampf ansagen können. Je nachdem, wie schwer die Symptomatik ist und welche Erkrankung dieser zugrunde liegt, muss gegebenenfalls ein Arzt konsultiert werden.
Ärztliche Unterstützung bei einem geschwollenen Zäpfchen
Zum Teil lassen sich die Symptome aber auch selbst in den Griff bekommen. Bei bestimmten Symptomen ist es allerdings immer ratsam, den Arzt aufzusuchen. Wenn die Uvulitis bei einem Kind auftritt, dann sollte immer der Kinderarzt aufgesucht und zu Rate gezogen werden. Das Gleiche gilt, wenn sich schwere Atemprobleme einstellen oder die Schluckbeschwerden stark ausgeprägt sind. Diese Symptomatik kann im schlimmsten Falle lebensbedrohlich werden und unbehandelt zu einem Erstickungstod führen. Auch wenn die Halsschmerzen so stark sind, dass sie kaum noch auszuhalten sind, ist dies eine Sache für den Arzt. Ein weiterer Fall wäre, wenn Blut oder Pus aus dem Zäpfchen austritt.