Gesundheit & Medizin

Grießbrei bei Durchfall: Den Verdauungstrakt schonend beruhigen

Grießbrei
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Jede Durchfallerkrankung, unabhängig davon, welche Ursache sie hat, bringt neben ihren vielseitigen Beschwerden auch stets die Frage mit sich: was kann oder soll der Betroffene essen? Die Wahl der Nahrungsmittel sollte sich in erster Linie daran orientieren, den angegriffenen Verdauungstrakt nicht weiter zu belasten bzw. den geschwächten Körper bei seiner Genesung zu unterstützen. Grießbrei, der eine Reihe günstiger Eigenschaften besitzt, kann hierbei helfen.

Grießbrei bei Durchfall: Dem Körper zurückgeben, was die Erkankung ihm nimmt

Durchfall belastet den Körper nicht nur durch etwaige Schmerzen und Krämpfe, es ist vor allem der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust sowie die unzureichende Verdauung und Aufnahme von Nährstoffen, die zu einer raschen Schwächung des gesamten Organismus‘ führen können. Bei der Nahrungsaufnahme während und nach einer Durchfallerkrankung sollte es daher oberstes Gebot sein, die entstandenen Defizite auszugleichen. Grießbrei kann hierbei Abhilfe schaffen. Die winzigen Weizenkörnchen, die in Wasser, Milch oder Brühe aufgekocht werden, punkten vor allem mit ihrer Feinkörnigkeit. Bei ihrer Zubereitung saugen sie schnell viel Flüssigkeit auf, die beim anschließenden Verzehr in den Körper gelangt und so einer gefährlichen Dehydrierung vorbeugt.

Die Power der Grießkörnchen

Dass Grießbrei, im Gegensatz zu Grütze aus Hafer, Hirse oder Buchweizen, aus sehr fein geriebenen Weizenkörnchen zubereitet wird, macht ihn besonders bekömmlich. Der Magen-Darm-Trakt muss nur wenig Energie für die Zerkleinerung und den Transport der winzigen Körnchen aufbringen und wird so nicht zusätzlich belastet. Ganz im Gegenteil hat Grieß eine reinigende Wirkung vor allem auf die oberen Verdauungsorgane. Er bindet überschüssige Schleim- und Fettanteile und überführt diese in den Dickdarm.

In dieser Rolle kann Grießbrei sogar krampflösend wirken, indem er Magensäure neutralisiert und so zu einer Entspannung schmerzhafter Kontraktionen beiträgt. Auch enthält Grieß kaum Ballaststoffe, so dass er die natürlichen oder auch gestörten Bewegungen des Darms nicht zusätzlich anregt und auf diese Weise den bestehenden Durchfall nicht weiter begünstigt.

grieß
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Besser als sein Ruf

Viele Ernährungsratgeber beschreiben Grießbrei als eine Speise, die dem Körper nichts weiter als hohle Kalorien zuführt und darum weitestgehend gemieden werden sollte. Mit Blick auf einen gesunden Menschen, der eine möglichst ausgewogene, ballaststoffreiche und bunte Ernährung anstrebt, mag das zutreffen. Wer jedoch von einer Durchfallerkrankung betroffen ist, sich von einer Operation erholt oder aus anderen Gründen auf Schonkost angewiesen ist, kann guten Gewissens auf eine Portion Grießbrei zurückgreifen. Grieß besitzt einen hohen Anteil an Kohlehydraten, etwas Protein und das Vitamin Niacin. Er ist damit in erster Linie ein effizienter Energielieferant.

Gerade für Menschen, die von einer kräftezehrenden Durchfallerkrankung betroffen sind oder sich von selbiger erholen, können hochkalorische und dabei leicht bekömmliche Lebensmittel wie Grießbrei ein wahrer Segen sein. Hervorzuheben gilt es auch den milden Geschmack von Grießbrei, der den Verzehr bei Appetitlosigkeit erleichtert.

Grießbrei bei Durchfall: Die richtige Zubereitung

Sehr beliebt ist die Zubereitung von Grießbrei als Milchspeise. Hierauf sollte man bei einer anhaltenden oder kürzlich überwundenen Durchfallerkrankung jedoch verzichten. Der Fettanteil von Milch belastet vor allem den oberen Verdauungstrakt und verursacht so eine unnötige Reizung der betroffenen Organe. Darüber hinaus können vor allem Infektionen und entzündliche Vorgänge im Magen-Darm-Trakt einen Laktasemangel zur Folge haben und so eine vorübergehende Laktoseintoleranz provozieren. Der Konsum von Milch kann in diesem Fall zu einer akuten Verschlimmerung des Durchfalls führen. Grießbrei sollte daher ausschließlich mit Wasser oder einer milden Brühe aufgekocht werden.

Das empfohlene Mischverhältnis liegt bei 1 zu 3. Um den Brei zu süßen, sollte statt raffiniertem Zucker Honig verwendet werden. Auch gilt es darauf zu achten, keine Fertigmischungen oder Grießzubereitungen aus dem Kühlfach zu konsumieren, da diese in aller Regel Konservierungsstoffe, Milchpulver, Süßungsmittel u.ä. enthalten. Ein gesunder Verdauungstrakt ist diesen Zutaten gewachsen, ein erkrankter dagegen wird nur unnötig beansprucht.

grießbrei zubereiten
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Wann Vorsicht geboten ist

Menschen mit einer sogenannten Zöliakie bzw. Glutenunverträglichkeit sollten den Konsum von Grießbrei unter allen Umständen vermeiden. Dies gilt erst recht, insofern eine Durchfallerkrankung vorliegt, da der äußerst glutenhaltige Grießbrei den Schaden im Magen-Darm-Trakt nur vergrößern wird. Auch Säuglinge und Kleinkinder sind nicht zwangsläufig in der Lage glutenreiche Nahrungsmittel problemlos zu verdauen. Es ist daher umso bemerkenswerter, dass Grießbrei bis heute als eine traditionell vor allem Babys und Kindern servierte Speise gilt. Gerade Kinder, die bisher nicht an den Verzehr von Grießbrei gewöhnt wurden, sollten speziell in Phasen der Schwäche oder Krankheit keinesfalls mit selbigem gefüttert werden.

Bei Durchfall hilft Grießbrei: Unser Fazit

Abschließend gilt es festzuhalten, dass die Frage, was ein von Durchfall Betroffener essen kann oder sollte, guten Gewissens mit Grießbrei beantwortet werden kann. Insofern keine Zöliakie vorliegt, ist Grießbrei ein über die Maßen bekömmliches Lebensmittel, das den Verdauungstrakt schont und beruhigt. Er besitzt das Potential, die durch Durchfall entstandenen Flüssigkeits- und Energiedefizite zu beheben, sollte jedoch nicht ausschließlich verzehrt, sondern durch andere mineralstoffhaltige Lebensmittel ergänzt werden.

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