Die Wechseljahre bringen den weiblichen Körper ganz schön in Aufruhr und häufig auch in ein vorab nicht gekanntes Ungleichgewicht. Für manche Frauen mögen sich die Wechseljahre sogar so anfühlen, als würden sie plötzlich an einer Krankheit leiden, die vorher nicht da gewesen ist. Dies ist nachvollziehbar, denn die hormonelle Umstellung, mit der Frauen, die in den Wechseljahren sind zu kämpfen haben, belasten den weiblichen Körper schwer. Außerdem äußert sich der Umstellungsprozess in Form einiger möglicher Begleiterscheinungen, die sich für die Frauen häufig wie Symptome von Krankheiten anfühlen.
Neben Stimmungsschwankungen, einer zähen Müdigkeit, die sich auch durch ausreichend Schlaf oft kaum vertreiben lässt, und Antriebslosigkeit, gehören zu diesen Symptomen auch Störungen der persönlichen Kälte- und Hitzeempfindung. Einerseits schwitzen viele Frauen in den Wechseljahren übermäßig. Andererseits machen sich manchmal auch ungewöhnlich kalte Körperteile, zum Beispiel Hände oder Füße bemerkbar. Eines der häufigsten Symptome, wenn es um die Wechseljahre der Frau geht, sind heiße Füße.
Heiße Füße in den Wechseljahren: Grundlegende Informationen
Heiße Füße haben ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der mehr das Empfinden, der Person, die heiße Füße hat bezeichnet, als die tatsächliche Temperatur der Füße selbst. Manche Frauen in den Wechseljahren sagen also sie hätten heiße Füße, weil es sich für sie von innen heraus so anfühlt. Andere bezeichnen das ungute Gefühl, das sie an ihren Füßen verspüren eher als Kribbeln, als Brennen oder als Jucken. Außerdem hat sich im deutschen Sprachraum noch ein weiterer Begriff für das Phänomen der heißen Füße eingebürgert, der ursprünglich aus der englischen Sprache stammt. Dieser lautet Burning-Feet-Syndrom.
Die Füße im Fokus der Wechseljahre
Bei den meisten Frauen beginnen die Wechseljahre etwa im Alter zwischen 45 und 50 Jahren. Das beschriebene Jucken, Brennen oder gestörte Hitzeempfinden an den Füßen verspüren Frauen während der Wechseljahre am häufigsten an ihren Fußsohlen. Um sicher zu gehen, dass die heißen Füße wirklich eine Begleiterscheinung der Wechseljahre sind, sollten Frauen, die darunter leiden einige Dinge beachten.
Wer etwa grundsätzlich an Diabetes leidet sollte durch den behandelnden Arzt abklären lassen, dass die heißen Füße keine Folge dieser Erkrankung sind. Denn bei Diabetes-Patienten liegen häufig Nervenschädigungen vor, die ebenfalls das Gefühl von heißen Füßen verursachen können. Auch Frauen, die über längere Zeiträume hinweg übermäßig viel Alkohol trinken, leiden manchmal unter derartigen Nervenschädigungen, die nichts mit den Wechseljahren zu tun haben. Auch ein dauerhafter Mangel an Vitaminen kann die Ursache für heiße Füße sein.
Wie macht sich das Problem der heißen Füße bemerkbar?
Wie bereits erwähnt beginnt die Missempfindung, die mit heiße Füße haben bezeichnet wird, in den meisten Fällen an den Fußsohlen. Von dort kann das Gefühl sich über den kompletten Fuß und in die Beine ausbreiten. In einigen sehr schweren Fällen wandert das Hitzeempfinden so weit im Körper nach oben, dass es sich früher oder später auch in den Armen wahrnehmen lässt. Je mehr die Beschwerden zunehmen, desto mehr nimmt in aller Regel auch das Wärmegefühl in den Füßen zu.
Darüber hinaus klagen Frauen, die unter heißen Füßen leiden häufig auch über eine zunehmende Druckempfindlichkeit ihrer Füße. Manchmal treten zusätzlich rote Verfärbungen auf. Vielen Frauen werden außerdem die Füße, oder auch die kompletten Beine schwer. Einige Betroffene sprechen darüber hinaus von Taubheitsgefühlen in ihren Füßen.
Was kann man selbst gegen heiße Füße in den Wechseljahren tun?
Die beschriebenen Symptome sind allesamt nicht sonderlich angenehm. Deshalb versuchen Frauen, die heiße Füße haben, diese vielfach durch Hausmittel zu kurieren, was ein guter Ansatz ist. Welche Methode hilft kann von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Es ist deshalb ratsam unterschiedliche Hausmittel auszuprobieren und auf ihre Wirksamkeit hin zu testen. Zunächst einmal sollten betroffene Frauen ihre Beine so oft wie möglich hoch legen und so die natürliche Blutzirkulation anregen. Weiterhin empfiehlt es sich die Füße zu kühlen. Das kann auf unterschiedliche Art und Weise geschehen. Man kann die Füße zum Beispiel in kaltem Wasser oder einer selbst angesetzten Natronlauge baden oder kühlende Umschläge anbringen.
Drogerien und Apotheken bieten darüber hinaus kühlende Gels, Sprays und Cremes an, die auf die Füße aufgetragen werden können. Auch sollten betroffene Frauen vermehrt auf das richtige Schuhwerk achten. Hohe und zu enge Schuhe sind von nun an tabu, da sie die Blutzirkulation einschränken. Socken sollten möglichst aus Baumwolle sein. Wer viel sitzt sollte zusätzlich darauf achten die Beine niemals übereinanderzuschlagen. Denn diese Sitzhaltung hemmt ebenfalls die natürliche Zirkulation des Blutes und das kann das Hitzeempfinden in den Füßen noch verstärken. Zuletzt sollte man die Füße von Wärmequellen, wie zum Beispiel von Heizkörpern, möglichst weit entfernt halten.
Was man in schweren Fällen tun kann
Ist das Problem der heißen Füße mit den genannten Hausmitteln noch nicht in den Griff zu bekommen, dann kann man es mit dem dauerhaften Tragen von Schuheinlagen versuchen. Im Fachhandel sind kühlende Geleinlagen erhältlich, die, regelmäßig getragen, Linderung bringen können.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
In den meisten Fällen lässt sich, unter Einhaltung der dargestellten Tipps, mit heißen Füßen leben. Einige Frauen haben jedoch so starke Beschwerden, dass sie unsicher sind, ob nicht doch besser der Gang zum Arzt angebracht wäre. Dauern die Beschwerden, ohne zwischenzeitlich jemals abzuklingen, über einen längeren Zeitraum hinweg an, dann ist dies durchaus ratsam. Auch, wenn das Gefühl der heißen Füße derart unangenehm ist, dass es sich kaum mehr aushalten lässt, sollte zur Abklärung der Ursache ein Arzt hinzugezogen werden.
Möglich ist es schließlich, dass neben den Wechseljahren noch weitere Ursachen für die gesundheitlichen Probleme verantwortlich sind. Ein Arzt kann durch verschiedene Untersuchungen feststellen, ob etwa die Gabe von Medikamenten oder eine Therapie nötig sind, um die Beschwerden in den Griff zu bekommen.
Heiße Füße in den Wechseljahren: Welche Therapien gibt es?
Häufig werden zur Behandlung von heißen Füßen zunächst homöopathische Mittel eingesetzt oder zur Akupunktur und professionellen Fußmassage geraten. Gelegentlich werden heiße Füße, besonders, wenn sie zusätzlich schmerzen, mit schmerzstillenden Injektionen direkt beim Arzt behandelt. Liegt, neben den Wechseljahren, eine Grunderkrankung vor, die das Gefühl der heißen Füße auslöst, oder aber das Phänomen verstärkt, dann wird gezielt diese Grunderkrankung behandelt werden. Dies erfolgt meist medikamentös.