Gesundheit & Medizin

Hoher Kaliumwert durch zu wenig trinken? Das steckt dahinter

wasser trinken bei erhöhten kaliumwert
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Die kleinsten Bestandteile unsere Nahrung wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sind für die Gesundheit, die Leistungskraft und unser Wohlbefinden unerlässlich. Dabei kommt es insbesondere auf ihr Zusammenspiel an.

Ähnlich einem großen Orchester haben alle ihren Part, wobei das richtige Maß und die Menge der Stoffe entscheidend für die Erhaltung des Gleichgewichts ist. Ein Zuviel oder Zuwenig führt zu Störungen der Funktionalität der Körperzellen und der Organe. Symptome, die sich anfangs als belanglos einstufen lassen, können sich im Laufe der Zeit zu dauerhaften Beeinträchtigungen des körperlichen Wohlbefindens oder sich gar zu ernsthaften Erkrankungen entwickeln.

Kann ein hoher Kaliumwert durch zu wenig trinken entstehen?

Eines der wichtigsten Mineralstoffe im menschlichen Körper ist das Kalium. Mit annähernd 100 Prozent ist es im Zellinneren zu finden. Es trägt die Verantwortung für die Funktionstüchtigkeit der Zellen und damit für das Zusammenspiel der Organe, Nerven und Muskeln. Ein anhaltender Kaliummangel oder ein Überschuss führt zu Unstimmigkeiten, die sich anfangs mit leichten und später mit starken Symptomen bemerkbar machen und zu schwerwiegenden Erkrankungen führen können. Welche Rolle dabei das Trinken spielt erfahren Sie in diesem Artikel.

Die gesunde Ernährung

Dass eine ausgewogene Ernährung für die Gesundheit wichtig ist, lernen die Jüngsten von ihren Eltern, wenn diese selbst darauf achten. Gemüse und Obst, ballaststoffreiche, zuckerarme Nahrungsmittel und Milchprodukte, gesunde Fette und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr lassen sich gut in der alltäglichen Ernährung realisieren. Der gesunde Körper scheidet das aus, was er im Überfluss zugeführt bekommt. Mit leistungsfähigen, funktionstüchtigen Organen bleibt der Körper im Gleichgewicht. Schleichen sich Störungen ein, lohnt es sich, auf Nahrungsmittel mit besonders hohen Mengen an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen zu achten, da sie negative Wirkungen entfalten können.

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So enthalten Bananen und Aprikosen – besonders in getrockneter Form -, weiße Bohnen, Sojabohnen, Edamer Käse, Spinat, Süßkartoffeln und Pfifferlinge besonders viel Kalium. Wer viel trinkt, kann einen Überschuss des Mineralstoffs schnell ausgleichen, weil der Kaliumhaushalt im Wesentlichen über funktionstüchtige Nieren gesteuert wird. Damit werden schädliche Wirkungen einer erhöhten Kaliumzufuhr ausgeschlossen. Menschen, die dazu neigen, zu wenig zu trinken, sollten bei Nahrungsmitteln mit hohem Kaliumgehalt vorsichtig sein oder bewusst mehr trinken. Dabei ist zu beachten, dass auch Säfte aus Tomaten oder Orangen kaliumhaltig sind.

Viel trinken hilft nicht immer bei einem hohen Kaliumwert

Auch bei einem gesunden Menschen ist die Regulierung der Kaliummenge im Körper begrenzt. Kommt der Körper aus dem Gleichgewicht, helfen erhöhte Achtsamkeit bei der Ernährung. Anhaltendes Ungleichgewicht kann aber weder durch vermehrtes Trinken noch durch eine Ernährungsumstellung behoben werden.

Besteht die Befürchtung oder liegt die Vermutung nahe, dass eine Störung der Nierentätigkeit vorliegen könnte oder ist das Wohlbefinden durch Symptome unklaren Ursprungs beeinträchtigt, ist die erhöhte Aufnahme an Flüssigkeit ein Versuch, der nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Kalium in dauerhaftem Überschuss wird seiner Aufgabe als Elektrolyt mit seiner Kontrollfunktion der elektrischen Impulse an das Herz nicht mehr gerecht. Damit besteht unter anderem auch die Gefahr der Entstehung von Herzrhythmusstörungen. Diese können im akuten Fall auch eine Notfallbehandlung erforderlich machen.

Die Symptome

Niemand gibt gleich bei allgemeinem Unwohlsein, Mattigkeit und einem gelegentlichen Durchfall die Hoffnung auf, dass es sich um vorübergehende Erscheinungen handelt. Meist ist das auch so und gelegentliches Kribbeln in den Armen oder Beinen, nachlassende Muskelkraft oder erhöhte Müdigkeit werden hingenommen, überspielt oder ihnen mit scheinbar geeigneten Maßnahmen gegengesteuert.

müdigkeit
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Hält diese Situation an und die Symptome treten dauerhaft in Erscheinung, ist eine professionelle Abklärung zu empfehlen. Der beste Weg ist der Gang zum Hausarzt, denn alle persönlichen Vermutungen oder gutgemeinten Ratschläge bringen größtenteils keine Besserung. Oft sind es die Beschwerden, die sich im Alltag so manifestiert haben, dass aus ihnen ein Leidensdruck und die Motivation entsteht, ihnen auf den Grund zu gehen.

Die Diagnostik

Bei einem regelmäßigen Besuch zum Hausarzt wegen eines anstehenden Gesundheitschecks werden auch die Laborbefunde des Blutes und des Urins erhoben. Deshalb treten erhöhte Kaliumwerte überwiegend zufällig zutage. Bei Beschwerden sollten diese Termine der Vorsorgeuntersuchung aber nicht abgewartet werden.

Die Ursachen

Beim Besuch des Hausarztes ist neben der Schilderung von Beschwerden auch die Einnahme von Medikamenten von hoher Bedeutung. Manche Medikamente verstärken die Anreicherung von Kalium vor allem dann, wenn sie wegen bestehender Erkrankungen regelmäßig und dauerhaft verordnet sind. Dazu zählen auch Medikamente zur Blutdrucksenkung.

Die Maßnahmen und die Behandlung bei einem hohen Kaliumwert

In den überwiegenden Fällen eines erhöhten Kaliumwertes helfen einfache Maßnahmen:

  • Mit einer Alternative des bisher täglich eingenommenen Medikaments oder dem Zusatz eines Mittels mit entwässernder Aufgabe wird dem Kaliumüberschuss schnell abgeholfen.
  • Im Rahmen eines Beratungsgespräches werden die möglicherweise regelmäßig zu geringe Zufuhr an Flüssigkeit oder die Ernährung mit ungünstigen Nahrungsmitteln erörtert. Die Beachtung der Ratschläge, eine Umstellung der Ernährungsweise oder der Verzicht auf bestimmtes Gemüse und Obst führen schnell zur Wiederherstellung eines normalen und gesunden Kaliumwertes.
  • Sind weitere Untersuchen notwendig, werden diese zeitnah erfolgen. Andere Ursachen des hohen Kaliumwertes, wie beispielsweise eine nachlassende Funktionsfähigkeit der Niere, werden damit erkannt und können durch eine professionelle Behandlung mit wirksamen Maßnahmen behoben werden.
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