Der Kauf eines Eigenheimes stellt einen wichtigen Meilenstein im Leben dar. Um sicherzustellen, dass man ein Zuhause wählt, in dem man viele glückliche Jahre verbringt, sollte man seine Kriterien im Vorfeld festlegen. Diese Grundüberlegungen helfen dabei, die eigenen Prioritäten zu identifizieren und Angebote abzuwägen.
Budget
Wer vorhat, für den Kauf des Eigenheimes einen Kredit aufzunehmen, sollte beim Kreditgeber eine vorläufige Kreditzusage anfordern. Eine solche ist nämlich erforderlich, um überhaupt ein Angebot für eine Immobilie zu machen. Gleichzeitig wird dadurch das maximale Budget festgelegt, das einem dafür zur Verfügung steht und die zu erwartende monatliche Belastung. Ein hypothetischer Finanzplan gibt Aufschluss darüber, ob die Rückzahlung des Kredits gemeinsam mit den anderen monatlichen und jährlichen Aufwänden gut bewältigbar ist. Je nach Lebensstil und Zukunftsplänen kann es ratsam sein, nicht die volle angebotene Kreditsumme in Anspruch zu nehmen.
Andererseits gibt es Immobilien, bei denen ein höherer Anschaffungspreis dadurch ausgeglichen wird, dass man durch den Umzug dauerhaft Energie- und/oder Transportkosten spart. Um Angebote aussagekräftig vergleichen, müssen angehende Hausbesitzer diese Faktoren berücksichtigen. Allgemein gilt, je länger man in einem Heim wohnt, umso niedriger werden die Aufwände. Renovierungs- und Möbelkosten sinken nach den ersten Jahren und die Verzinsung der Kreditrückzahlung steigt nicht im gleichen Maße an wie Mieten.
Profitipp: Für jede interessante Immobilie sollte ein Ordner angelegt werden, in dem die jeweils relevanten Dokumente abgelegt sind. Gemeint sind damit unter anderem die Verkaufsanzeige, Informationen aus der Standortrecherche, Handzettel und Notizen von der Besichtigung sowie der Gutachterbericht. Gescannte und gespeicherte Dateien zu bearbeiten, wird einfacher durch die Konvertierung von PDF in Word-Format. Dies ermöglicht es Ihnen, Ihre Annotationen und Notizen direkt hinzuzufügen.
Standort
Die Suche nach einer Wohnimmobilie beginnt meist mit dem Standort. Jede Lage hat Vor- und Nachteile, die sich für den Einzelnen als wesentlich oder vernachlässigbar herausstellen können. Wer zum Beispiel von zu Hause aus arbeitet und sich ein Leben mit vielen Haustieren und einem großen Garten vorstellt, findet in der Vorstadt oder in ländlichen Gegenden passende Objekte. Jemand, der das Stadtleben liebt und täglich im Zentrum einer Großstadt arbeitet, wäre damit hingegen nicht gut bedient.
Eigenheime im Stadtzentrum kosten in der Regel mehr pro Quadratmeter als in ländlichen Gegenden. Es gibt allerdings von Ort zu Ort und Bezirk zu Bezirk bedeutende Unterschiede und es lohnt sich, Vergleiche anzustellen. Zumindest wenn man im Zusammenhang mit dem Standort eine gewisse Flexibilität besitzt. Neben dem Budget und den aktuellen Lebensumständen sollten Käufer ihre Zukunftspläne bei der Auswahl einer Wohngegend mitdenken:
- Distanz zur Arbeit: Befindet sich sowohl der derzeitige als auch mögliche zukünftige Arbeitgeber innerhalb einer Distanz, die man gewillt ist, langfristig zu pendeln?
- Infrastruktur: Wie sieht es mit öffentlichen Verkehrsmittel, Schulen, Parks, Geschäften und Restaurants aus? Ist die Infrastruktur, die man sich wünscht, gegeben?
Recherche und Gutachten
Sollte man sich für eine bestimmte Immobilie interessieren, gilt es, so viel wie möglich darüber zu erfahren. Immobilienmakler müssen die Fragen potenzieller Käufer wahrheitsgemäß beantworten und das sollte man in Anspruch nehmen. Am besten notiert man sich Angaben, die bei der Besichtigung und im Gespräch gemacht werden. Speziell wenn sie nicht in der Anzeige oder den Unterlagen vermerkt sind.
Die Lage recherchiert man zwar bereits im Vorfeld, doch erst vor Ort weiß man, ob einem die Umgebung tatsächlich sympathisch ist. Indem man bei Nachbarn an der Tür zu klopft und sich als Interessent vorstellt, kann man häufig weitere wertvolle Informationen zur Wohngegend einholen. Sollte sich dabei herausstellen, dass die Nachbarschaft nicht besonders freundlich ist, ist es ebenfalls besser, das vor dem Kauf zu erfahren.
Wenn es eine Immobilie in die engere Auswahl geschafft hat, sollte man einen unabhängigen Gutachter (Bauingenieur oder Architekt) beauftragen, einen Blick darauf zu werfen. Probleme und Schäden, die bei der Besichtigung nicht offensichtlich wurden, können dadurch identifiziert werden und der Wert besser eingeschätzt.
Zugeständnisse und Unverzichtbares
Wenn man sein eigenes Haus baut, hat man die Möglichkeit, jedes Detail nach seinem Wunsch zu gestalten. Beim Kauf einer Wohnung oder bereits stehenden Hauses ist das nicht der Fall und man muss dementsprechend Kompromisse eingehen. Um abzuwägen, welche Zugeständnisse man in Betracht ziehen soll und welche nicht, ist es hilfreich, eine Liste seiner nicht-verhandelbaren Kriterien zu führen. Während für den einen Käufer ein Garten ein absolutes Muss ist, ist es für einen anderen wichtiger, alle Annehmlichkeiten direkt vor der Tür zu haben. Jede Immobilie, für die man sich interessiert, sollte mit dieser persönlichen Prioritäten-Checkliste abgeglichen werden.
Darüber hinaus kann es die Entscheidung erleichtern, festzuhalten, ob und welche wünschenswerten Bonus-Features ein Objekt hat. Die Suche nach einem Heim ist eine emotionale Angelegenheit. Indem man sich durch Marktrecherche auf den Prozess vorbereitet, kann man verhindern, dass Erwartungen, Budget und Angebot zu weit auseinanderklaffen. Man sollte sich jedoch nicht dazu verführen lassen, seine Anforderungen herunterzuschrauben oder anzupassen, nur weil die ersten Immobilien, die man sieht, diese nicht erfüllen.
Langzeitplanung
Für viele ist der erste Hauskauf der letzte Hauskauf. Die richtige Immobilie erfüllt deshalb nicht nur die Anforderung der aktuellen Lebenssituation, sondern hat darüber hinaus das Potenzial, mit den Bewohnern zu wachsen. Wohin man sich beruflich entwickeln möchte und wie die Familienplanung aussieht, hat besonders große Bedeutung für alle Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Eigenheim. Eine gute Gelegenheit, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen und seine Lebensziele zu evaluieren.