Wer kennt es nicht: Es wurde zu viel Gemüse wie Karotten gekauft und es muss eine schnelle Lösung her, um es vor dem Verderb zu schützen. Oder aber die Karottenernte im Garten ist so reichhaltig ausgefallen, dass sie nicht in kurzer Zeit verzehrt werden kann. Ganz egal, um welchen Grund es sich handelt: Karotten können problemlos eingefroren und zu einem späterem Zeitpunkt wieder aufgetaut werden. Was es dabei zu beachten gibt, damit das Gemüse nach dem Einfrieren noch genauso schmackhaft ist wie vorher, wird nun geklärt.
Karotten einfrieren: Die Vorbereitung
Grundsätzlich können Möhren mit oder ohne Schale eingefroren werden. Soll die Schale dran bleiben, so ist in jedem Fall ein gründliches Waschen, am besten auch mit der Gemüsebürste, ratsam. Da die Karotten nach dem Auftauen meist etwas weicher sind als zuvor, lässt sich die Schale etwas schwerer entfernen als im rohen Zustand. Deshalb ist es am ratsamsten, die Karotten zunächst zu schälen. So können sie auch nach dem Auftauen schneller verwendet werden. Bleibt Karottenschale übrig, ist es sehr praktisch, diese nicht wegzuwerfen sondern ebenfalls einzufrieren. Als Grundlage für jeden guten Fond ist die Schale des Wurzelgemüses unverzichtbar, weshalb bei Bedarf immer einige Schalen herausgenommen werden können.
Es sollten nur makellose Karotten ohne schwarze Stellen verwendet werden. Unansehliche Karotten werden aufgrund der Wassereinlagerungen matschig und sind nach dem Auftauen deutlich weniger schmackhaft. Nun werden sie in kleinere Stücke geschnitten. Karotten können zwar auch im Ganzen eingefroren werden, allerdings brauchen sie dann länger zum Auftauen. Karottenstücke hingegen können noch gefroren im Topf gekocht und zu Püree weiterverarbeitet werden.
Karotten roh oder blanchiert einfrieren
Soll es schnell gehen, so kann das Wurzelgemüse roh in einen Gefrierbeutel und dann in die Tiefkühltruhe gegeben werden. Aufgrund der Reaktion mit Sauerstoff und Wasser verblasst die Farbe der geschälten Karotten häufig und sieht nach dem Autauen etwas weniger appetitlich aus. Werden Sie danach aber weiter gegart, stellt dies kein großes Problem dar. Belieber als das Einfrieren roher Karotten ist das vorherige Blanchieren. Diese Kurzgarmethode hat den Vorteil, die Haltbarkeit der Karotten bei Minusgraden um einige Monate zu verlängern. Zudem wird ihre kräftig orangene Farbe beibehalten, ohne dass die Nährstoffe verloren gehen. Für das Blanchieren wird ein Topf mit ungesalzenem Wasser zum Sieden gebracht.
Je nach Größe der Möhrenstücke werden diese etwa zwei bis vier Minuten halbfest gegart. Dabei ist zu achten, dass es sich um ein vorbereitendes Garverfahren handelt und die Möhren nicht weich gekocht werden sollten. Im direkten Anschluss werden die Karottenstücke in ein Becken mit kaltem Wasser und Eiswürfeln gegeben. So ist sichergestellt, dass sie nicht weitergaren, die Farbe und ihre Konsistenz bewahren. Nun können die erkalteten Karotten in einen Gefrierbeutel oder eine Plastikdose gegeben werden.
Wer nicht möchte, dass die einzelnen Stücke aneinander festfrieren, der kann sie einzeln auf ein Tablett oder großen Teller geben und diesen zum Anfrieren ins Gefrierfach stellen. Nach etwa eins bis zwei Stunden können die Karotten dann zusammen in eine Tüte gegeben werden. Während rohe Möhren etwa drei Monate im Gefrierfach lagerfähig sind, erhöht sich die Haltbarkeit bei blanchierten auf bis zu neun Monate.
Weitere Tipps und Tricks
Aus Versehen zu viele Karotten für einen Karottensalat geraspelt? Geraspelte Möhren sind besonders platzsparend und können zusammen eingefroren werden. Nach dem Auftauen hat sich jedoch Wasser eingelagert, weshalb sie etwas in sich zusammenfallen und weniger frisch schmecken. Für einen rohen Möhrensalat eignen sie sich in diesem Fall vielleicht nicht mehr; für die Weiterverarbeitung zu Püree oder Suppen aber schon.
Apropos Suppe: Um nach dem Auftauen im Handumdrehen leckere Speisen mit Karotten zubereiten zu können, kann auch fertig gegartes Karottenpüree eingefroren werden. Wird es wieder aufgetaut, kann es ohne zusätzliche Garzeit sofort zu Kartoffel-Karottenpüree oder Karottensuppe weiterverarbeitet werden. Karotten müssen übrigens nicht unbedingt aufgetaut werden, wenn sie für eine warme Speise gedacht sind. Sie können ohne Geschmackseinbußen direkt in gefrorener Form in den Topf gegeben und weitergegart werden.
Fazit: Karotten einfrieren für längere Haltbarkeit
Karotten lassen sich problemlos roh oder blanchiert einfrieren. Bei beiden Methoden sollte jedoch beachtet werden, dass die Karotten je nach Dicke und Dauer der Lagerung beim Einfrieren etwas ihre Konsistenz verändern. Aufgetaute Karotten sind in der Regel weniger knackig als im rohen Zustand und können bei dünnen Exemplaren eine leicht gummiartige Konsistenz annehmen. Für rohe Gemüsesticks ist dies zwar weniger förderlich; dem Geschmack tut es beim Braten, Dünsten oder Kochen aber absolut keinen Abbruch.