Kompost verfügt über viele Nährstoffe, die für die Pflanzen wichtig sind. Diese stammen hauptsächlich aus den eigenen Küchen- und Gartenabfällen. Wer solch eine wertvolle Erde herstellt, braucht kein Geld für Düngemittel ausgeben. Allerdings ist es wichtig, die folgenden Abschnitte aufmerksam nachzulesen, um den biologischen Kreislauf mit dem eigenen Kompost zu schließen. Denn dann wird der Komposthaufen nicht zu einem stinkenden Biomüllhaufen.
Wie die Kompostanlage aufgebaut sein sollte
Um den biologischen Abfall so schnell wie möglich zu Humus zu verarbeiten, benötigt man einen guten Standort. Dieses sollte halbschattig sein und über einen wasserdurchlässigen Untergrund verfügen. Denn bei Plätzen in der Sonne kann der Kompost austrocknen. Ist der Standort gefunden, muss man dann überlegen, aus was die Kompostanlage gebaut werden soll. Man kann aus alten Europaletten oder anderen einfachen Brettkonstruktionen einen Komposter bauen. Oder man kauft sich einen aus Plastik. Wichtig ist, dass an den Seiten möglichst viele Lüftungsschlitze sind, ohne dass dabei die Stabilität der Kompostanlage in Mitleidenschaft gezogen wird.
Des Weiteren sollte der Komposter ein Zweikammersystem haben. Für die Kompostierung benötigt man die erste Kammer, während die zweite zum Sammeln der Abfälle bestimmt ist. Nicht nur der Standort und der Aufbau, sondern auch die Größe der Kompostanlage muss berücksichtigt werden. Diese hängt von der Menge der eigenen Abfälle ab. Der Komposter sollte jedenfalls eher größer dimensioniert sein. Die Mindestgröße des Komposthaufens beträgt einen Kubikmeter. Insgesamt gilt, dass umso größer der Komposter und der Inhalt, desto rascher erfolgt das Kompostieren.
Was im Kompost passiert
Im Komposthaufen findet dasselbe wie im Waldboden statt. Durch Regenwürmer, Mikroorganismen und andere kleine Tierchen werden die organischen Stoffe zersetzt. Jedoch sorgt die Kompostanlage für die idealen Lebensbedingungen der Helferlein. Dadurch erfolgt eine viele schnellere Umsetzung des Komposts. Die Wärme ist besonders wichtig, damit es den Mikroorganismen hervorragend geht. Weiterhin sollte der Komposthaufen nicht tropfnass, aber feucht sein. Funktioniert dann auch noch die Durchlüftung besonders gut, arbeiten die Bodenlebewesen gerne und viel. Allerdings ist es ebenso ganz entscheidend, dass in den Kompost Gartenabfälle oder Streu gegeben werden.
Denn nur wenn man hier immer genügend grobes Material einarbeitet, wird eine ausreichende Luftversorgung garantiert und die Fäulnis vermieden. Daher ist das Sammeln der Abfälle aus dem Garten vor dem Kompostieren wichtig. Häufig gibt es nämlich lediglich einen Rasenschnitt oder andere feine Gartenabfälle. Wenn davon jedoch zu viel auf den Kompost gegeben wird, kann sich Fäulnis bilden, da das feine Grün keine Luft durchlässt. Der Rasen kann in einem Sammelbehälter erstmal ein bisschen antrocknen und zu einem späteren Zeitpunkt mit gröberen Gartenabfällen vermischt werden.
Was nun alles in den Kompost darf
Auf den Kompost dürfen leider nicht alle biologischen Abfälle. Wegen ihres Zuckeranteils können einige Nahrungsmittel Fäulnis verursachen. Daher sollte zum Beispiel Obst lediglich in kleinen Mengen eingesetzt werden. Tierische Lebensmittelabfälle können Träger von Krankheitskeimen sein. Diese werden im Kompost nicht abgetötet. Was aber auf jeden Fall in den Komposter hineingegeben werden kann, ist der klein geschnittene oder gehäckselte Hecken- und Strauchschnitt, nur etwas Fallobst, gehäckseltes Laub, Kohlstrunk und andere Erntereste, angewelkter Rasenschnitt, gekochte, zerkleinerte Eierschalen, Kaffee und Tee auch mit Filterpapier, Kartoffelschalen und weitere rohe Gemüsereste.
Auf den Komposthaufen gehören jedoch nicht gekochte Nahrungsmittelreste, tierische Produkte, Haustierstreu, Staubsaugerbeutel, Zigarettenkippen, Textilien, befallenes Pflanzenmaterial, Kohle- oder Holzasche, Öle und Hausmüll.
Komposthaufen ist pflegeleicht
Hat der Kompost einen hervorragenden Standort und wurden gut durchgemischte Gartenabfälle hineingegeben, ist eine Pflege fast nicht notwendig. Den Komposthaufen kann man allerdings bei längerer Trockenheit leicht wässern, sodass die Mikroorganismen wieder gut arbeiten. Ist in der Mitte der Kompost zu nass und beginnt er faulig zu stinken, empfiehlt es sich, ihn kräftig durchzumischen. Die Feuchtigkeit wird durch das Mischen hervorragend verteilt. Zusätzlich verbessert man mit dem Vorgang die Belüftung. Vor allem beim neu angelegten Komposthaufen ist das Zugeben der passenden Bodenlebewesen aus Baumärkten sehr hilfreich, um die Rotte zu beschleunigen.
Kompost richtig einsetzen
Der Kompost sollte nach einem halben bis ganzen Jahr fertig sein. Das ist erkennbar, wenn er wie der Waldboden erdig riecht und eine feine Struktur aufweist. Dann kann man den Kompost einsetzen. Auf Wunsch ist es möglich, den Humus noch zu sieben, damit die gröberen Pflanzenreste wieder in einem neuen Komposthaufen von den kleinen Tierchen zerkleinert werden. Im Anschluss kann man diese gewonnene und wertvolle Erde einfach auf das Gartenbeet geben. Auf jeden Fall ist eine leichte Einarbeitung in den Boden ratsam.