Während viele Schüler zur Vertiefung des Lernstoffs entweder einen zusätzlichen Nachhilfeunterricht in der Schule besuchen, oder privat einen Nachhilfelehrer engagieren, werden sogenannte Lernplattformen für Schüler im Internet immer beliebter.
Spätestens seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie sind viele Eltern mit solchen digitalen Plattformen bestens vertraut, da praktisch alle Schüler in den Lockdowns auf Möglichkeiten zum Fernunterricht angewiesen waren – was mit diesen Internetportalen ebenfalls zu realisieren ist. Wer als Elternteil darüber nachdenkt, sein Kind bei einem dieser Online-Portale anzumelden, sollte jedoch einige Aspekte beachten, damit am Ende auch die zum Kind passende Lernplattform gefunden wird.
Den Grund herausfinden
Bevor irgendwelche Schritte Richtung Nachhilfe oder Onlineplattform seitens der Eltern unternommen werden, müssen zunächst mal die genauen Gründe geklärt sein, warum das Kind überhaupt auf diese Form von zusätzlicher Förderung angewiesen ist. Derartige Gründe können zum Beispiel Mobbing, Überforderung, Pubertätsbeginn oder nicht erkennbare Unverträglichkeiten sein.
All diese Dinge können sich sehr negativ auf die Lernleistung von Schülern auswirken, sodass möglicherweise irgendwann entsprechende Zusatzmaßnahmen notwendig werden. Generell sollte man bei solchen Problemen aber immer zuerst mit Lehrern oder Betreuern sprechen, um diesen Schwierigkeiten auf den Grund zu gehen. Sollten sich diese Versuche im Ergebnis als unfruchtbar herausstellen, kann man das Kind immer noch bei einer Lernplattform, oder einem Nachhilfekurs anmelden.
Die richtige Methode finden
Nicht für jeden Schüler ist der klassische Nachhilfeunterricht geeignet – genauso wie das Nutzen einer Lernplattform. Die Entscheidung darüber sollte dem Kind überlassen werden, da die zusätzliche Lernmethode ja auch zu dessen Bedürfnissen passen muss. Zahlreiche Eltern machen aber Fehler, dass sie diese Entscheidung selbst in die Hand nehmen, und dann nach den Kriterien „Preis“ oder „Zeitersparnis“ entscheiden.
Die Selbstständigkeit
Bei der ganzen Thematik sollte in jedem Fall auch in Erfahrung gebracht werden, was für ein Lerntyp der Nachwuchs eigentlich ist. Dabei gilt, es unter anderem die folgenden Fragen zu klären:
- Kann der Schüler selbstständig lernen?
- Lässt er sich ablenken?
- Werden Hausaufgaben auf die lange Bank geschoben?
- Werden schwierige Arbeiten schnell abgebrochen?
Wenn man als Elternteil die letzten drei Fragen mit „Ja“ beantworten kann, dann bietet sich für das betroffene Kind eher der Kontakt zu einer Lehrkraft im Rahmen einer Nachhilfestunde an. Sollte der Schüler allerdings schon über ein gewisses Maß an Selbstdisziplin und Selbstorganisation verfügen, und Schularbeiten wie Hausaufgaben auf eigene Faust bewältigen können, dann ist womöglich eine Online-Lernplattform besser geeignet.
Was kann (nicht) verbessert werden?
Natürlich kommt es auch sehr darauf an, wie genau die jeweiligen Probleme eines betroffenen Schülers aussehen. Wer beispielsweise über eine Lese- und Rechtschreibschwäche verfügt, der wird von den Lernvideos (sowie den darin vorgestellten Übungen) auf diesen Internetportalen schnell überfordert werden. Solche angeborenen Störungen sind nichts, was man mit Online-Lernplattformen in den Griff kriegen könnte. Wenn Kinder jedoch „nur“ mit vereinzelten Lernlücken (wie z.B. mit einem bestimmten Typ von Mathe Aufgaben) zu kämpfen haben, dann bietet sich so eine Plattform schon wesentlich eher an.