Die Schweiz als Reiseland ist zugegebenermaßen mit einigen Vorurteilen belegt. Es ist das Ziel der Reisenden, die gern Wandern oder Ski fahren. Gleichzeitig gilt die Schweiz als kostspielig. Die andere Seite der Schweiz ist ein unglaublicher Naturschatz mit schroffen Berglandschaften und wunderschönen Seen. Hinzukommt ein einzigartiger Kulturschatz. Allein 13 Welterbestätten der UNESCO befinden sich in der Schweiz und neun von ihnen sind kultureller Natur.
Eine intensive Art des Reisens, sich diesem Schatz zu nähern, sind Ferien mit dem Reisemobil. Die Schweiz ist ein echtes Roadtrip-Geheimnis. Spannende Passstraßen mit herausfordernden Straßen, idyllische Uferwege und viele Sehenswürdigkeiten sorgen für den perfekten Urlaub im Camper.
Gut ankommen in der Schweiz
Die Schweizer Straßen sind alle gebührenpflichtig. Mit der Einreise in die Schweiz wird eine Maut für Fahrzeuge unter 3,5 Tonne fällig. Die Vignette ist sowohl als E-Vignette sowie als klassische Klebeetikette erhältlich. Fahrzeuge, die die Gewichtsklasse überschreiten, zahlen eine Schwerverkehrsabgabe. Gäste, die mit dem Reisemobil unterwegs sind, haben ihr Bett dabei und können jede Nacht einen der komfortablen Campingplätze ansteuern, die es überall im Land gibt.
Die sympathischen Schweizer teilen ihre einzigartige Natur zwar gern über das Jedermannsrecht, es gilt jedoch eigentlich nur für Übernachtungen unter freiem Himmel oder eine Nacht im Zelt. Gäste, die dies beachten und mit einem gültigen Führerschein und mindestens einem Personalausweis einreisen, können sich auf einen Roadtrip der außergewöhnlichen Momente freuen.
Die Grand Tour de Switzerland
Die ersten Berührungspunkte bei der Planung eines Roadtrips durch die Schweiz ergeben sich über die Grand Tour de Switzerland. Die Strecke gilt als landschaftliche schönste Route für eine Rundreise durch die Schweiz und bietet entlang der Strecke viele Campingplätze. Die 1643 km führen über fünf Alpenpässe und entlang der Ufer von 22 Seen. Aufgeteilt auf acht Etappen entdecken Reisende 46 Top-Attraktionen sowie die UNESCO-Welterbestätten und durchqueren die vier Sprachregionen. Nachteilig für Urlauber im Reisemobil ist, dass auf die Route für Autos und Motorräder ausgelegt ist und eventuell alternative Strecken ausgewählt werden müssen.
Mit der passenden App zur Grand Tour ist dies allerdings kein Problem und wer sich für Landschaft und Kultur mehr Zeit nehmen möchte, kann die Strecke in Etappen abfahren und einfach noch mal wiederkommen. Die beste Reisezeit für die Grand Tour ist zwischen April und Oktober. In den kühlen Jahreszeiten kann schnell eine Winterausrüstung in den Hochlagen benötigt werden.
Quer durch die Schweiz
Die Schweiz lässt sich in unterschiedliche Himmelsrichtungen durchqueren. Eine Möglichkeit ist von Nord nach Süd. Vom Bodensee aus geht es durch das Appenzellerland nach Davos und über den Flügelpass nach St. Moritz. An den Ufern des Lago Maggiore geht es weiter bis zum Wendepunkt am Lago di Como mit seiner italienischen Lebensfreude. Der Rückweg in Richtung Bodensee führt über den Gotthardpass, was nicht nur traumhaft Ausblicke beinhaltet, sondern auch fahrerisch ein Höhepunkt des Roadtrips ist. Pausen auf der Strecke sollten unbedingt in Appenzell, am Seealpsee, in St. Moritz, am Caumasee und an der Rheinschlucht-Plattform eingeplant werden. Reisende, die etwas Zeit bis zur Rückfahrt haben, können die Tage an den Seen zum Entspannen nutzen.
Große Touren durch die Schweiz
Für eine große Runde durch die Schweiz kann der Start vom Bodensee bis zum Lago Maggiore gewählt werden. Wer noch nicht nach Hause möchte, kann von dort in Richtung Zermatt, Lausanne, Neuchâtel fahren und von dort über Basel zurück nach Deutschland fahren oder über Bern und Zürich zurückkehren. Beide Strecken sind für sich schon eine Reise wert. Auf der Strecke durchs Wallis darf ein Stopp am Matterhorn nicht fehlen und zwischen Lausanne und Neuchâtel führt die Etappe durch die Region der großen Uhrmacherkunst. Details zu allen Touren können mit der Grand Tour de Switzerland geplant werden.