Klassische Geldanlagen bei der Bank bringen heutzutage fast keine Rendite mehr. Durch die Niedrigzinsphase schaffen es viele dieser Geldanlagen nicht einmal mehr, die Inflation auszugleichen. Für Anleger eine Katastrophe, denn wer Kapital hat und dieses gewinnbringend anlegen möchte, braucht nun lukrative Alternativen. Doch alles, was lukrativ ist, ist meist auch mit einem gewissen Risiko verbunden.
Besonders das Online Trading kann lukrativ sein, doch viele Interessenten lassen sich durch das Risiko des Börsenhandels mit Kryptowährungen, Aktien oder Devisen abschrecken. Dabei lässt sich das Risiko zumindest reduzieren, wenn man einige Tipps befolgt. Wer mit der richtigen Strategie und dem passenden Werkzeug ins Trading einsteigt, kann daher gute Erträge realisieren. Diese Dinge sollte man vor dem ersten Trade auf jeden Fall beachten.
Welche Märkte sind gerade für Einsteiger geeignet?
An der Börse kann man in allerlei verschiedene Märkte investieren. Diese unterscheiden sich nach Volatilität und damit auch nach Risikoklassen. Wer neu im Trading ist, sollte deshalb nicht blind drauf los investieren, sondern zunächst geeignete Märkte ermitteln. Diese Märkte eignen sich für Anfänger besonders gut:
Der Forex-Markt
Am Forex-Markt handelt man mit Devisen. Diese werden in Paaren angeboten. Das bedeutet, der Anleger kauft eine angebotene Summe einer Fremdwährung im Tausch gegen die Währung, die der Verkäufer dafür wünscht. Die Stärke der Währungen ergibt sich dabei immer im Verhältnis einer Währung zur anderen. Aus diesem Grund werden Devisen auch in Paaren angeboten. Zwar ist der Devisenmarkt sehr volatil, dafür punktet er aber auch mit hoher Liquidität – täglich werden dabei weltweit Milliarden von Euro umgesetzt. Wirtschaftliches und politisches Interesse sowie Grundwissen sollten eine Voraussetzung bilden, um in den Devisenhandel einzusteigen, denn gerade Währungen reagieren teilweise stark auf Veränderungen in diesen Bereichen.
Indizes und ETFs
Noch besser als Devisen eignen sich für Einsteiger Indizes. Dabei investiert der Anleger in einen bestimmten Börsenindex. Da dieser Index unterschiedliche Einzelwerte abbildet, ergibt sich automatisch eine Kapitalstreuung. Und genau diese Diversifikation trägt zur Risikominderung bei. ETFs sind meist die bequemste Form, um in bestimmte Märkte zu investieren. Dabei handelt es sich um Sparpläne, deren Volumen sich durch regelmäßige Einzahlungen erhöht. ETFs zählen mit ihrem empfohlenen Anlagehorizont von mindestens zehn Jahren aber zu den langfristigen Geldanlagen. Häufig werden sie beispielsweise zur Einschulung für den Nachwuchs eröffnet.
Aktien
Anstatt in einen breiten Index zu investieren, kann man aber auch einfach Aktien kaufen. Dabei kann der Anleger Wertpapiere von Unternehmen kaufen, von denen er überzeugt ist. Es empfiehlt sich, verschiedene Aktien zu kaufen, um gut zu diversifizieren. Für den Aktienhandel sollten engagierte Trader Zeit mitbringen, um immer den richtigen Einstieg und Verkaufszeitpunkt erkennen zu können.
Rohstoffe
Beim Rohstoffhandel investiert der Anleger in Rohstoffe, Edelmetalle oder landwirtschaftliche Erzeugnisse. Voraussetzung dafür sollten aber ein gutes Knowhow sowie eine gewisse Risikobereitschaft sein.
Wie teuer sind Online Broker?
Heutzutage investieren die meisten Anleger ganz bequem über das Internet. Das bietet einige Vorteile, doch es ist vor allem die hohe Flexibilität, die Trader überzeugt. Besonders bequem läuft der Börsenhandel im Internet über Online Broker. Dabei handelt es sich um digitale Wechselstuben, auf denen man Börsenwerte kaufen und verkaufen kann. Die Kosten für den Online Broker unterscheiden sich von Anbieter zu Anbieter, meist liegen sie jedoch weit unter den Kosten beim Kauf über eine Filialbank vor Ort.
In der Regel fallen dabei Depotführungsgebühren an, doch immer mehr Anbieter buhlen mit kostenlosen Online Depots um Kunden. Pro Trade entstehen weitere Kosten, nämlich die Orderkosten und gegebenenfalls eine Makler Courtage. Einsteiger sollten die Angebote sorgfältig vergleichen und einen Broker auswählen, bei dem das Preisleistungsverhältnis stimmt. Wer als Daytrader aktiv sein möchte, sollte dabei vor allem die Höhe der Orderkosten abchecken, denn am Ende des Handelstages möchte man ja mit einem Plus aus seinen Trades herausgehen.
Folgende Tipps helfen euch beim Start
Angehende Trader sollten ein paar Voraussetzungen erfüllen, um möglichst erfolgreich mit Börsenwerten handeln zu können. Welche das sind und weitere Tipps zum Traden für Anfänger kann man unter dem farbig eingeblendeten Link erfahren. Nachfolgend ein kleiner Leitfaden zum Start in der Trading-Welt:
Der richtige Broker
Dass sich die Kosten und Gebühren von Broker zu Broker unterscheiden können, haben wir bereits weiter oben angesprochen. Doch es gibt noch weitere Kriterien, die über die Wahl des richtigen Brokers entscheiden sollten: So ist es beispielsweise gut, wenn der Broker einem Zugang zu einer Vielzahl von Märkten bietet. Dadurch ist der Trader maximal flexibel und kann sich auch an neue Anlagewerte herantasten, ohne irgendwo ein zweites Depot eröffnen zu müssen. Für Einsteiger empfiehlt es sich außerdem, einen Broker zu wählen, der ein Demo Depot anbietet. Damit kann man ohne Echtgeld-Investition üben und geeignete Strategien entwickeln.
Die passende Software
Für Trader ist es nicht immer leicht, den Überblick über ihre Investitionen zu behalten. Vor allem bei Anfängern kann die Sache dann schnell aus dem Ruder laufen. Trading Software kann einen davor bewahren. Besonders sinnvoll ist der Einsatz einer guten Trading Software beim Handel mit stark volatilen Werten. Es gilt, die Funktionen der Softwares miteinander zu vergleichen, um so den besten Anbieter für die jeweiligen Bedürfnisse zu ermitteln.
Keine komplizierten Strategien verfolgen
Es gibt eine Vielzahl von Strategien, die man an der Börse verfolgen kann. Diese haben allesamt ihre Daseinsberechtigung. Je konkreter eine Strategie, desto komplexer ist sie. Doch Anfänger sollten dennoch nicht direkt mit einer unnötig komplizierten Strategie handeln. Wer eine Software nutzt, verwendet eine automatische Trading Strategie. Doch auch andere Strategien eignen sich für Anfänger, so beispielsweise Trendfolge oder Trendumkehr.
Auch anlassbezogenes Trading kann eine Möglichkeit sein – dabei sind politisches und wirtschaftliches Interesse aber eine Grundvoraussetzung, denn es gilt, die Auswirkungen einschneidender Anlässe auf die Börse deuten zu können. Von der Fibonacci Strategie oder Bollinger Bands sollten Einsteiger die Finger lassen.
Einen eigenen Plan erstellen
Wer erfolgreich traden möchte, braucht einen konkreten Plan. Was sind die Ziele? Dabei sollte man vor allem seinen Anlagehorizont klar definieren. Der persönliche Trading Stil ergibt sich nämlich auch daraus, wie kurzfristig oder langfristig man investieren möchte. Ebenso sollte man seine persönliche Risikobereitschaft einkalkulieren. Wer weiß, welche Ziele er erreichen möchte, kann sich dann auch auf die Umsetzung konzentrieren.
Trading-Tagebuch
Aktive Daytrader sollten immer einige Werte in ihrem Portfolio haben. Einerseits reduziert die Streuung das Risiko, andererseits sollen sich die Gewinne aus einzelnen Trades ja zu einer stattlichen Summe addieren können. Ein Trading Tagebuch hilft einem dabei, den Überblick zu behalten. Außerdem kann man so zurückblicken und feststellen, welche Trades besonders erfolgreich oder auch verlustreich waren. Ein Trader sollte sich nämlich stets weiterentwickeln und Selbstreflexion stellt dabei einen wesentlichen Bestandteil dar.
Hohe Volatilität als Gefahr
Die lukrativsten Trades sind die mit sehr volatilen Werten. Denn wenn ein Wert stark schwankt, bietet das Potenzial für kurzfristige Aufwärtstrends – wer zum richtigen Zeitpunkt verkauft, kann also einen hohen Gewinn verzeichnen. Leider ist Volatilität keine Einbahnstraße, denn genau diese interessanten Börsenwerte sind es, die auch schnell nach unten abdriften können. Ist das der Fall, drohen große Verluste. Wer nicht besonders risikobereit ist, sollte sich daher lieber auf weniger volatile Werte konzentrieren. Doch auch diejenigen, die sich mehr (zu)trauen, sollten das Risiko nicht einfach ausblenden. Risiko und Verluste sind Teil des Börsenhandels – darüber sollte man sich bewusst sein. Auch der größten Glückssträhne kann eine Pechsträhne folgen.
Ruhe bewahren
Eine der wichtigsten Eigenschaften eines guten Traders ist es, einen kühlen Kopf bewahren zu können. Wer Aktien, Kryptowährungen & Co im Portfolio haben, die sich wider Erwarten anders verhalten als man es sich erhofft hätte, kann impulsives Handeln mehr Schaden anrichten, als einfach stur die gewählte Strategie weiterzufahren. Diese Momente sind es, die einen Trader prägen. Wer es schafft, seinem Kurs treu zu bleiben, ist natürlich nicht vor Verlusten gefeit. Doch ein gelassener Trader hat dann die Möglichkeit, seine Strategie zu prüfen. Hat er alles richtig gemacht, muss er sich nichts vorwerfen.
Wer jedoch aus Angst vor einem Verlust von seiner Strategie abweicht, ärgert sich hinterher deutlich mehr. Passiert das öfter, kann das den Erfolg maßgeblich mindern, denn letztlich ist unsere Trading Strategie das wichtigste Instrument, das wir zur Risikominderung nutzen können – dieses Instrument aus einem Impuls heraus zu verwerfen, ist also ein Schritt in die falsche Richtung.