Oleander ist die Pflanze, die jeder Hobbygärtner gerne in voller Blüte in seinem Garten sehen möchte. Doch damit es auch so weit kommt, muss der Oleander vor Krankheiten geschützt und sorgfältig gepflegt werden. Wir erklären, welche Krankheiten den Oleander befallen können, wie man diese bekämpft und vorbeugt.
In der freien Natur ist der Busch des Oleanders sehr resistent gegen äußere Einflüsse. Sie besitzen ein natürliches Gift und können sich somit verteidigen und sogar andere Pflanzenarten verdrängen. Doch außerhalb der USA und Südafrika ist Oleander nicht heimisch und nicht auf die kalten Winter vorbereitet. Aus diesem Grund benötigt er in unseren Gärten zusätzlichen Schutz und Pflege. Im Folgenden sind die häufigsten Oleander-Krankheiten und alles Wissenswerte dazu beschrieben.
Oleander Krankheiten: Vorbeugung und Prävention
Mit der richtigen Pflege und einer regelmäßigen Kontrolle können viele Krankheiten von vornherein verhindert oder im Frühstadium erkannt und sofort beseitigt werden. Wir erklären, wie man den Oleander am besten pflegt, düngt, schneidet und gießt. Zwar ist der Oleander ein sehr robuster Busch und kann vielen äußeren Einflüssen standhalten, doch mit den richtigen Tipps entfalten sich dessen Blüten um so prachtvoller und gesünder. Beim Gießen ist es wichtig, bloß nie zu wenig Wasser zu verwenden und darauf zu achten, dass die Erde durchgängig feucht bleibt. Besonders gut gedeiht der Oleander unter der Verwendung von kalkhaltigem, harten Wasser. Sobald es kälter wird und der Winter näher rückt, kann etwas weniger Wasser verwendet werden als bisher.
Die richtige Zeit für den Rückschnitt des Oleanders ist im Herbst, bevor der Winter beginnt. Alle trockenen und abgestorbenen Äste, Zweige und Blätter sollten dabei großzügig entfernt werden. Einzig die frühen Knospen sollten verschont bleiben, denn sie überstehen den Winter und beginnen im Frühling zu blühen. Kurz vor der Blütezeit sollte der Oleander dann noch einmal überprüft und wenn nötig zurechtgeschnitten werden.
Ein Oleander Busch sollte für einen starken Wachstum und eine perfekte Blüte alle ein bis zwei Wochen gedüngt werden und zwar zwischen März bis Ende August. Ab Ende August beginnt die Vorbereitungszeit für den Winter. Würde der Oleander dann weiterwachsen, könnten die neuen Zweige und Blätter nicht überleben. Doch stellt man zu der Zeit das Düngen ein, können die existierenden Pflanzenteile robuster werden. Besonders empfehlenswert sind ökologische Bio-Dünger, die extra für Oleander hergestellt wurden.
Oleanderkrebs erkennen und behandeln
Eine der häufigsten Krankheiten ist der Oleanderkrebs, welcher durch eine bestimmte Bakterienart, den Pseudomonas-Bakterien, ausgelöst wird. Erkennbar ist diese Krankheit daran, dass die Knospen und Blüten sich schwarz verfärben, aufplatzen oder eingehen. An den Zweigen entwickeln sich verkrüppelte Auswüchse und nach einiger Zeit fallen die Zweige ab, weil sie dem Gewicht der Auswüchse nicht standhalten können.
Bekämpfung:
Die einzige Maßnahme gegen Oleanderkrebs ist, die Auswüchse und verkümmerten Knospen zurückzuschneiden, um den Rest des Busches zu retten. Dabei sollte darauf geachtet werden, wirklich alle befallenen Teile des Busches abzuschneiden, damit sich der Krebs von dort aus nicht verbreiten kann. Das Gartenwerkzeug sollte außerdem regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um somit keine weiteren Pseudomonas-Bakterien auf den Oleander zu verteilen. Der Abschnitt sollte dann im Hausmüll und nicht im Kompost entleert werden. Im Kompost könnten die Bakterien weiter gedeihen und somit auf den Rest des Gartens übergreifen.
Feuerbrand an der Pflanze
Alle Obstbäume und Ziergewächse sind anfällig für Feuerbrand. Dies ist eine Bakterienerkrankung, welche sich sehr schnell verbreitet und so gefährlich ist, dass man sie melden muss. Erkennbar ist der Feuerbrand daran, dass sich die Blätter und Blütenstände schwarz bis braun färben und absterben aber nicht von der Pflanze abfallen. Bleibt dies unbeobachtet, so kann die jeweilige Pflanze innerhalb von wenigen Wochen eingehen und sterben.
Bekämpfung:
Auch hier gilt wieder, die betroffenen Pflanzenteile zurückzuschneiden und zwar großzügig. Sie dürfen daraufhin nicht auf dem Kompost entleert werden, um dem Feuerbrand keine Chance zur Ausbreitung zu geben. Ebenso sollten alle Gartenwerkzeuge sehr gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Darüber hinaus ist es ratsam, den Oleander auf der Stelle von anderen Pflanzen und Büschen zu separieren. Dafür kann man ihn ausgraben und an einer isolierten Stelle neu einpflanzen.
Wenn all dies nicht weiterhilft gibt es im Gartencenter Präparate. Diese enthalten bestimmte Mikroorganismen, welche gegen die Bakterien und gegen den Feuerbrand vorgehen. Jedoch ist es immer ratsam, erst ganz zum Schluss zu chemischen Hilfsmitteln zu greifen, da sie sich immer auf das Biosystem auswirken und auch negative Nebenwirkungen mit sich führen können.
Oleander Krankheiten: Was tun gegen Blattläuse?
Werden die Blätter des Oleanders gelb und fangen sie an, sich einzurollen oder krauselig zu werden, ist dies ein Anzeichen von einem Blattlausbefall. Diese Läuse sind mit dem bloßen Auge sichtbar. Sie haben eine hellgelbe Färbung und sind circa zwei Zentimeter groß.
Bekämpfung:
Ist es nur eine geringe Anzahl, kann man die Blattläuse einzeln mit der Hand entfernen oder mit dem Gartenschlauch abspritzen. Bei sehr großen Kolonien kann man im Handel biologische Präparate besorgen, die gegen die Blattläuse vorgehen, dem Oleander und anderen Pflanzen aber nichts anhaben.
Trockenfäule: Das sollte man beachten
Trockenfäule erkennt man daran, dass die Blätter und Triebe vertrocknen und braune oder schwarze Flecken aufweisen. Diese Schadstellen treten zuerst an den kleineren und feineren Pflanzenteilen auf und breiten sich von dort aus Richtung Mittelstrunk aus. Sobald die Trockenfäule die Basis des Oleanders befallen hat, stirbt dieser ab. Ausgelöst wird diese Krankheit durch einen Krebs, welcher sich bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit oder viel Regen entwickeln kann. Das heißt, insbesondere im Gewächshaus und in einer langen Regenperiode sollte nach diesen Anzeichen gesucht werden.
Bekämpfung:
Die Verwendung von dem biologischen Pflanzenmittel „Fungizid“ kann Trockenfäule verhindern. Wenn im Umfeld generell eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht, kann dieses Mittel von vornherein angewandt werden. Wenn es schon zu spät ist, sollten sofort alle befallenen Teile großzügig abgeschnitten werden. Dabei kann man auch gesunde Pflanzenteile bis zur nächsten Astgabelung entfernen, um sicherzustellen, dass sich die Trockenfäule nicht zur Basis ausbreitet. Ebenso gilt, wie bei den anderen Krankheiten, dass alle Gartenwerkzeuge regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Die befallenen Teile entsorgt man wieder in einer gut verschlossenen Mülltüte im Hausmüll, wo sie sich nicht weiter auf den Garten auswirken können.
Oleander Krankheiten: Unser Fazit
Mit der richtigen Pflege und einem aufmerksamen Auge, kann man mit einem Oleander im Garten einen richtigen Blickfang züchten. Ist die Pflanze gesund und wird sie regelmäßig gedüngt und gegossen, entwickelt sie sich prächtig und zeigt im Frühling eine wunderschöne Blütepracht. Krankheiten können immer entstehen, doch solange sie früh erkannt und sofort bekämpft werden, können auch dieser dem robusten Oleander-Busch nichts anhaben.