Von sämtlichen Manga-Comics, die bisher weltweit erschienen sind, ist „One Piece“ von „Eiichiro Oda“ das erfolgreichste Werk überhaupt. Bereits seit über 20 Jahren erscheint jede Woche ein neues Kapitel in der japanischen Zeitschrift „Shonen Jump“, die in erster Linie in Japan zu erwerben ist.
Ähnliches gilt für die Anime-Version von One Piece, welche ein Mal wöchentlich im japanischen Fernsehen (sowie international auf diversen Streaming-Anbietern) ausgestrahlt wird. Während man den Anime und den Mange auf unterschiedliche Weisen gegen Bezahlung „legal“ konsumieren kann, gibt es im Internet auch jede Menge Anlaufstellen, bei denen man die Serie umsonst streamen, und die Kapitel umsonst lesen kann. Eine der größten derartigen Seiten in Deutschland ist „onepiece-tube.com“.
Darf ich OnePieceTube legal schauen? Die rechtliche Lage
Um die Frage nach der Legalität von Onepiece-Tube beantworten zu können, muss man sich zunächst anschauen, wer die Lizenzrechte der Serie hat. Diese liegen nämlich bei einem japanischen Anime-Studio namens „Shueisha“, und die Verantwortlichem hinter dem Studio dürfen daher entscheiden, welche Anbieter One Piece streamen dürfen, und welche nicht. Da die Betreiber von Onepiece-Tube über keinerlei entsprechende Lizenzen verfügen, und dennoch Woche für Woche jede Anime-Folge und jedes Manga-Kapitel für den Konsum zur Verfügung stellen, kann man die Seite insgesamt definitiv als illegal bezeichnen. Laut Abgaben der Seitenbetreiber finanziert sich das Ganze zum einen aus freiwilligen Spenden der Besucher, und zum anderen aus Einnahmen von Werbeanzeigen auf der Website.
Rechtliche Konsequenzen
Falls jemals (wirksame) rechtliche Schritte gegen die Plattform-Betreiber eingeleitet werden sollten, dann könnten diese durchaus mit sehr hohen Geldstrafen zur Rechenschaft gezogen werden. Doch auch wenn so ein Szenario alles andere als unrealistisch wäre, so ist zumindest in nächster Zeit nicht damit zu rechnen, dass die Leute hinter Onepiece-Tube irgendwelche rechtlichen Konsequenzen befürchten müssen. Das liegt in erster Linie daran, dass sich das Studio Shueisha bei dem Vertrieb von One Piece beinahe ausschließlich auf Japan konzentriert. Im Grunde bedeutet das, dass sich Shueisha nicht um die Vertreibung auf ausländischen Plattformen kümmert, sodass das Studio hierzulande keine Interessenvertretung hat, und damit nicht gegen Portale wie Onepiece-Tube vorgeht.
OnePieceTube: Rechtliche Lage für Seitenbesucher
Während also die (theoretische) Gesetzeslage für die Betreiber des Portals relativ riskant ist, sieht die Sache bei den Seitenbesuchern anders aus. Solange gegen Onepiece-Tube kein offizielles Strafverfahren eingeleitet wird, hat man als Besucher der Seite keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten. Doch auch wenn sich Shueisha bislang nie darum gekümmert hat, ist es für die Zukunft natürlich nicht gänzlich ausgeschlossen, dass das Studio irgendwann mal damit anfängt, gegen ausländische Plattformen vorzugehen. Sollte bei Onepiece-Tube ein solches Szenario eintreten, müssen auch Besucher mit einer Strafanzeige rechnen. Solange das aber nicht passiert, bewegt man sich als Seitenbesucher in einer rechtlichen Grauzone.
One Piece legal in Deutschland erleben
Mal ganz abgesehen von der rechtlichen Lage ist es auch einfach auf moralischer Ebene ziemlich verwerflich, wenn man ein Meisterwerk wie One Piece nicht zumindest damit würdigen würde, einen angemessenen Geldpreis zu bezahlen. Hierzulande ist dies auf mehreren Wegen möglich.
Manga:
In Deutschland erscheinen mehrmals im Jahr in deutscher Sprache die Manga-Bände. Diese können entweder auf verschiedenen Internetseiten (wie beispielsweise Amazon), oder in diversen Buch- und Comicläden erworben werden. Inzwischen können die Bände auch in digitaler Form gekauft, und auf entsprechenden Endgeräten gelesen werden. Bislang wurden über 100 Bände von One Piece veröffentlicht, die wiederum allesamt über ca. 10 Kapitel verfügen. Bis zum heutigen Tag (Stand September 2022) wurden insgesamt 1058 OP-Kapitel durch die Shonen Jump veröffentlicht.
Anime:
Um in Deutschland die Anime-Serie legal sehen zu können, ist der Streaming-Anbieter „Crunchyroll“ die Anlaufstelle Nummer Eins, da er über die erforderlichen Lizenzen verfügt, um One Piece legal streamen zu dürfen. Die wöchentlich hochgeladenen Folgen bestechen durch eine hohe Qualität, und verfügen zum Teil auch über unterschiedliche Sprachoptionen. Alles was man dafür braucht ist ein Crunchyroll-Account, für den ein monatlicher Betrag fällig wird.
Neben normalen Computern kann der Streaming-Service von Crunchyroll auf allen Endgeräten genutzt werden, auf denen auch die dazugehörige Crunchyroll-App läuft. Dazu zählen unter anderem Smart-TVs, Smartphones, Tablets und manche Spielekonsolen. Auch die Anzahl der Anime-Folgen hat inzwischen schon die 1000er-Marke überschritten.
Weitere Fakten zu OnePieceTube und der Anime-Serie
Seit 1997 erfreut sich die Geschichte um den zukünftigen Piratenkönig „Monkey D. Ruffy“ und seiner Crew weltweit an extrem großer Beliebtheit. Kein Manga hat sich bislang öfter verkauft als das Werk des japanischen Manga-Zeichners Eiichiro Oda. Der Anime startete im Jahre 1999 in Japan, und fand (wie der Manga) innerhalb der nächsten Jahre seinen Weg in viele weitere Länder auf der ganzen Welt.
Inzwischen hat sich One Piece zu einem gigantischen Popkultur-Franchise entwickelt, wozu es neben der Manga- und Anime-Reihe unter anderem auch Filme, Videospiele und Brettspiele gibt. Daneben existiert auch ein riesengroßes Angebot von Merchandise-Produkten, wie beispielsweise Tassen, Aufkleber, Bilder, Poster, Klamotten, Puzzles, Figuren und Kuscheltiere. Daneben sind zahlreiche Charaktere aus dem OP-Franchise schon seit vielen Jahren sehr beliebte Motive für Cosplays.