Die Gartenarbeit lässt sich durch das passende Equipment vereinfachen. Beim Ebnen von Flächen und Sanden der Böden greifen Profis gern auf die Rasenrakel zurück. Das Gerät dürfte nicht jedem Hobbygärtner auf Anhieb bekannt sein, hilft aber dabei, die Rasenpflege wesentlich zu erleichtern. Dabei muss nicht zwingend tief in die Taschen gegriffen werden. Mit etwas handwerklichem Geschick lassen sich Rasenrakel ganz einfach selbst bauen.
Rasenrakeln sind Handgeräte, welche der Erleichterung der Gartenarbeit dienen. Die Idee des „Level Rake“ stammt aus den USA. Dort dienen Rasenrakeln seit Jahren der Pflege von Golfplätzen. In Deutschland werden die Geräte häufig auch als Sandraupe bezeichnet. Wenn eine Rasenrakel verwendet wird, lässt sich das Rasenwachstum positiv beeinflussen.
Dies kann auf verschiedenen Wegen geschehen:
- Rasen sanden und damit durchlässiger für die Wasser- und Nährstoffaufnahme zu machen
- Aufbringen von Topdressing (Mischung aus Sand, Rasensamen und Rasendünger)
- Verteilen von Mutterboden oder Rasenerde für die Nachsaat
- Unebenheiten im Boden ausgleichen
- Maulwurfhügel einebnen
Alternativ kann der Rasenrakel auch beim Pflastern von Wegen oder Auffahrten eingesetzt werden und die Verteilung von Splitt lässt sich damit erleichtern.
Rasenrakel selber bauen: Erste Überlegungen
Bevor mit dem Bau von Rasenrakeln begonnen wird, steht die Frage nach Aussehen und Funktionalität. Eine Rakel stellt ein stabiles Gitter dar, welches auf dem Boden liegt. Das Gitter besteht aus Vierkantstreben aus Edelstahl. Wichtig ist, dass die Profile auf ihrer Unterseite keine Unebenheiten besitzen und sich leicht über den Boden führen lassen. Damit sich der Rasenrakel einfach handhaben lässt, ist die Konstruktion mit einem langen Stiel verbunden. Die Größe ist modellabhängig und liegt etwa bei einer Länge zwischen 80 Zentimetern und einem Meter. Für die Breite kann mit 25 bis 40 Zentimetern kalkuliert werden. Die Geräte bringen etwa drei bis vier Kilogramm auf die Waage.
Tipp: Der Eigenbau von Rasenrakeln lohnt in jedem Fall, denn die Preise liegen bei etwa 140 Euro. Der Stiel ist dabei noch nicht inbegriffen.
Rasenrakel aus Holz – ja oder nein?
Theoretisch ließe sich die beschriebene Konstruktion aus Holz bauen. In der Praxis zeigt sich allerdings schnell, dass Holz kein geeigneter Werkstoff für eine langlebige Rasenrakel darstellt. Ein Problem stellt dabei nicht nur die mangelnde Witterungsbeständigkeit dar. Beim Ebnen und Sanden des Bodens wirken hohe Kräfte auf das Gerät ein und das Holzgitter kann schnell splittern und brechen. Für den Stiel des Gartengerätes kann Holz als Werkstoff jedoch ohne Einschränkungen empfohlen werden.
Was wird gebraucht?
Bevor mit dem Bau begonnen wird, sollten folgende Werkstoffe und Werkzeuge bereitliegen:
- Winkelprofile und Flachstange, geschlitzt und feuerverzinkt
- Winkelstücke, flach
- Maschinenschrauben
- Mutterschrauben
- Sicherungsscheiben
- Unterlegscheiben für Endkappen
- Griff aus Metall oder Holz
- Klemme zur Befestigung des Griffs
Zudem wird benötigt:
- Bohrer für Holz und Metall
- Winkelschleifer, Standard-Trennscheibe einsetzen
- Schraubendreher, passend zu den Maschinenschrauben
- Schraubenschlüssel, passend zu den Muttern
- Arbeitshandschuhe
- Schutzbrille
Rasenrakel selber bauen: Schritt für Schritt Anleitung
Liegen alle Teile bereit, kann die eigentliche Arbeit beginnen. Wenn die Winkelprofile bereits in der gewünschten Länge gekauft werden, lässt sich der Zusammenbau erleichtern. Ansonsten muss vorab der Zuschnitt erfolgen. Wichtig ist, dabei Arbeitshandschuhe zu tragen und die Augen zu schützen, da Funkenflug entstehen kann und die Metallspäne sehr scharf sein können.
Die Flachschiene wird zunächst auf 90 Zentimeter lange Stücke gebracht. Diese dienen als Basis des späteren Rakels. Die zugeschnittenen oder in passender Länge gekauften Winkelstücke werden nun zusammengeschraubt.
Es sollte ein Rechteck entstehen. Dazu werden zwei 90 Zentimeter lange Winkelprofile und zwei 30 Zentimeter lange Teile einer Flachstange verwendet. Dabei ist darauf zu achten, dass die eine flache Seite nach innen und nach unten zeigt. Die andere Flachseite weist entsprechend nach oben. Das Rechteck sollte dem Betrachter wie ein Bilderrahmen ohne Inhalt erscheinen. Nun werden an den Ecken des Rahmens Maschinenschrauben und Unterlegscheiben durch die Unterseite der Rahmenecken geführt. Die Schrauben werden mit einer Sicherungsscheibe und der Mutter gesichert. Damit die untere Fläche möglichst glatt bleibt, sollten sich der Schraubenkopf und die Abschlussscheibe unten befinden.
Nun werden die mittleren Halterungen verschraubt. Von der Mitte werden 2,5 Zentimeter in beide Richtungen abgemessen. Beim Verschrauben der beiden übrigen Stücke der Flachstange ist darauf zu achten, bei der Verschraubung so vorzugehen, wie bei den Ecken der Konstruktion beschrieben. Es ist ein Rahmen mit zwei mittigen Querträgern entstanden. Dieser wird in diesem Arbeitsschritt vermutlich noch etwas wacklig erscheinen, bekommt aber durch das weitere Vorgehen Stabilität verliehen.
Rahmen und Griff anbringen: So geht’s
Zur Verstärkung des Rahmens werden flache Winkelstücke angebracht. Diese werden jeweils diagonal in die Rechtecke der mittleren Halterungen links und rechts eingepasst. Für jeden Eckbolzen muss an den Winkelstücken ein Loch ausgerichtet werden. Anschließend können die Ecken zugeschnitten werden. So lassen sich die flachen Winkelstücke in den Rahmen einpassen. Vor der Befestigung der Flachwinkel müssen die Muttern in den Ecken gelöst werden. Nachdem die Winkelstücke auf den Bolzen geschoben wurden, können die Muttern wieder befestigt werden. Dies ist wichtig für die Sicherung der Flachwinkelstangen. Abhängig vom Blickwinkel sollten die diagonalen Stützen nun ein „M“ oder ein „W“ bilden.
Der Griff wird im nächsten Schritt an der Halterungsklemme angebracht. Das Bohrloch durch Klemme und Rahmen sollte eine zehn Zentimeter lange Schraube aufnehmen können. Nun wird der Griff in die Klemme eingeführt und ein weiteres Loch durch Griff und Klemme gebohrt. Die Klemme wird an der Basis im unteren Loch angebracht und verschraubt. Der Griff wird im oberen gebohrten Loch mit einer fünf Zentimeter langen Schraube an der Klemme befestigt. Damit ist der Zusammenbau abgeschlossen und die Rasenrakel kann Verwendung im Garten finden.