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Selbstbräuner in der Schwangerschaft: Ist er gefährlich?

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Besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel ist neben dem Solarium auch das intensive Sonnenbaden tabu. Nicht nur, weil es dadurch zu Pigmentflecken in der Schwangerschaft kommen kann, sondern auch weil der Organismus schnell überwärmt. Doch muss man als Schwangere eine schöne Bräune aufgeben oder kann man stattdessen getrost zum Selbstbräuner greifen? Erfahren Sie in diesem Artikel wichtiges über die Wirkung von Selbstbräunern und worauf man in der Schwangerschaft diesbezüglich achten sollte!

Wie funktionieren Selbstbräuner?

Sind wir in der Sonne, produziert der Körper zum Schutz der tieferen Hautschichten sogenanntes Melanin. Das Farbpigment ist für die Färbung unserer Haut und Haare zuständig und sorgt im Sommer für die frische Bräune. Selbstbräuner hingegen sind kosmetische Produkte, die der Haut ohne Sonneneinstrahlung Bräune verleihen. Ihre Wirkung basiert entweder auf Dihydroxyaceton (DHA) oder Erythrulose.

Das Dihydroxyaceton dringt in die Hornschicht der Haut ein. Dort reagiert es mit Keratin, ein Protein, das zu den Grundbestandteilen der menschlichen Haut gehört. Es bilden sich Farbstoffe, die dem natürlichen Melanin ähneln. Es entsteht innerhalb von etwa zwei bis vier Stunden eine künstliche, meist orangestichige Bräune, die nicht abfärbt oder direkt abwaschbar ist. Die Tönung beginnt nach wenigen Tagen zu verblassen und ist nach etwa 2 Wochen verschwunden, da die Haut sich stetig selbst erneuert. Charakteristisch an DHA ist auch der dadurch ausgelöste Selbstbräuner-Geruch.

Auch Erythrulose reagiert mit Keratin und sorgt so für eine Bräunung. Im Unterschied zu DHA erzielt man mit Erythrulose jedoch ein gleichmäßiges und weniger orangestichiges Ergebnis. Der Bräunungsvorgang ist langsamer und weniger intensiv, hält aber auch länger an. Heutzutage beinhalten die meisten Selbstbräuner sowohl Dihydroxyaceton, als auch Erythrulose. Dadurch soll ein neutraler Braunton entstehen, der sich zügig entwickelt und trotzdem eine gute Haltbarkeit hat. Wichtig zu erwähnen ist, dass der Selbstbräuner keinen UV-Schutz hat. Man sollte also nicht ungeschützt in die Sonne und unbedingt eine Sonnencreme verwenden.

Welche Arten von Selbstbräuner gibt es?

Die Wirkungsweise von Selbstbräunern ist immer gleich, aber es gibt unterschiedliche Arten von Produkten. Sie unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der Anwendungsweise, Konsistenz und dem Bräunungseffekt. Je nachdem, welches Ziel man mit dem Selbstbräuner verfolgt, eignet sich ein anderes Produkt.

  • Bodylotion mit Bräunungseffekt: Für eine dezente Bräune empfiehlt sich eine Bodylotion mit Bräunungseffekt. Die Bräunung erfolgt hier nur schrittweise und erzielt ein ganz natürliches Ergebnis. Gleichzeitig sorgen pflegende Inhaltsstoffe für geschmeidige Haut.
  • Bräunungsmousse: Bräunungsmousse sind mittlerweile sehr beliebt. Sie lassen sich gut verteilen, ziehen schneller ein als eine Lotion und können intensiv bräunen.
  • Bräunungsspray: Sprays lassen sich besonders gleichmäßig verteilen und ziehen gut ein. Da man nichts einmassieren muss, bleiben auch die Hände sauber. Besonders beliebt sind Bräunungssprays auch als Produkt für das Gesicht.
  • Bräunungstücher: Tücher eignen sich besonders für unterwegs. Die Tücher sind in Selbstbräuner getränkt und reichen für eine Anwendung. Dabei gibt es Selbstbräunungstücher fürs Gesicht und für den Körper.

Sind Selbstbräuner schädlich?

Dihydroxyaceton, das schon seit den 60er Jahren in Kosmetika wie Selbstbräunern eingesetzt wird, steht häufiger in der Kritik. Dabei ist DHA selbst grundsätzlich nicht schädlich. Problematisch ist aber, dass sich der Wirkstoff unter bestimmten Bedingungen in Formaldehyd umwandeln kann, das potenziell krebserregend ist. Daher sollte man bei der Lagerung unbedingt darauf achten, dass keine UV-Strahlung oder Hitze an den Selbstbräuner gelangt. Beides kann dafür sorgen, dass sich das DHA in Formaldehyd aufspaltet. Bestenfalls sollte man den Selbstbräuner an einem kühlen und dunklen Ort lagern. Außerdem sollte man immer auf das Mindesthaltbarkeitsdatum achten und spätestens mit dessen Ablauf entsorgt werden.

In der Regel hält er sich nach dem Öffnen etwa 6 Monate. Bekommt der Selbstbräuner einen seltsamen, säuerlichen Geruch, sollte man ihn vorsichtshalber entsorgen. Abgelaufener Selbstbräuner kann durch das Formaldehyd die Haut reizen, krebserregend ist der Stoff nur beim Einatmen, das abseits vom Selbstbräuner-Spray eher unwahrscheinlich ist. Problematisch sind laut Öko-Test aber auch weitere Inhaltsstoffe der Selbstbräuner. In vielen Produkten sind allergieauslösende und hautreizende Duftstoffe oder andere Inhaltsstoffe enthalten, die Selbstbräuner für die Haut nicht gerade empfehlenswert machen.

Warum sind Selbstbräuner in der Schwangerschaft problematisch?

Ob man in der Schwangerschaft Selbstbräuner benutzen darf, konnte bislang noch nicht eindeutig beantwortet werden. Einerseits konnte bisher nicht nachgewiesen worden, dass die Aktivstoffe im Selbstbräuner über die Haut in den Körper und von dort zum ungeborenen Baby gelangen. Andererseits gibt es Selbstbräuner auch noch nicht lange genug, um jegliche Wirkmechanismen auf den Körper zu untersuchen.

Problematisch ist hauptsächlich auch die Tatsache, dass sich die Haut aufgrund der hormonellen Umstellung während der Schwangerschaft stark verändern kann. Das kann dazu führen, dass sie auf bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetika anders reagiert. Außerdem kann es sein, dass die Bräunung nicht den gewünschten Farbton erzielt oder nicht so gut hält. Manche Schwangere berichten auch von empfindlicher Haut, weshalb es dann schnell zu Reizungen kommen kann. Im Zweifel sollte man während der Schwangerschaft auf Selbstbräuner verzichten, besonders im ersten Trimester.

Welche Selbstbräuner sind in der Schwangerschaft erlaubt?

Wer auch in der Schwangerschaft nicht auf Selbstbräuner verzichten möchte, sollte bei der Produktauswahl vorsichtig sein. Am besten greift man zu einem Selbstbräuner, der nicht auf DHA, sondern auf Erythrulose basiert. Solche Produkte sind jedoch sehr schwer zu finden und auch im Bereich der Naturkosmetik nur selten vertreten. Bei der Liste der Inhaltsstoffe hilft es darauf zu achten, an welcher Stelle das DHA oder Erythrulose steht – je weiter vorne, desto mehr ist auch enthalten. Zusätzlich sollte man beim Wahl des Selbstbräuners möglichst Produkte aussuchen, die frei von Psoralenen, Silikonen oder ähnlichen künstlichen Zusatzstoffen sind.

Gibt es eine Alternative zum Selbstbräuner?

Ein neuer Trend sind die sogenannten Bräunungskapseln. Sie beinhalten bräunungsverstärkende Inhaltsstoffe, die dafür sorgen, dass die Haut nach dem Sonnenbad schneller eine sommerliche Bräune annimmt. Hauptbestandteile der Kapseln, die für einen Effekt regelmäßig eingenommen werden müssen, sind die Vitamine C, E und B sowie Antioxidantien wie z.B Beta-Carotin. Häufig kommen auch Lutein, Kupfer und Tyrosin zum Einsatz. Dennoch sollte man die Einnahme solcher Präparate in der Schwangerschaft immer mit dem behandelnden Arzt absprechen.

Fazit: Ist Selbstbräuner in der Schwangerschaft gefährlich?

Selbstbräuner sorgen für sommerlich gebräunte Haut, ohne dass ein Besuch im Solarium oder ausgiebiges Sonnenbaden notwendig ist. Dabei steht vor allem der bräunende Inhaltsstoff Dihydroxyaceton immer wieder in der Kritik – bei falscher Lagerung kann sich das krebserregende Formaldehyd bilden. Bisher konnte jedoch nicht nachgewiesen, dass der Aktivstoff über die Haut in den Organismus und somit zum Baby gelangt. Wer sich unsicher ist, sollte lieber auf den Selbstbräuner verzichten, besonders im kritischen ersten Trimester. Bräunungskapseln sind eine Alternative, die Einnahme sollte aber ebenfalls mit einem Arzt abgesprochen werden.

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