Im späten Herbst und Frühling herrscht in den Autowerkstätten Hochbetrieb, denn jetzt steht für viele Autobesitzer der Reifenwechsel an. Doch worin besteht eigentlich der Unterschied zwischen Sommer-, Winter- und Ganzjahresreifen? Welche gesetzlichen Vorgaben müssen hier beachtet werden und welche Vorteile bieten die jeweiligen Reifentypen für Autofahrer?
Drei unterschiedliche Reifentypen für Fahrzeuge
Grundsätzlich lassen sich für Fahrzeuge drei verschiedene Reifentypen unterscheiden. Hierzu gehören Sommerreifen, Winterreifen und Ganzjahresreifen. Wie die Bezeichnung bereits erahnen lässt, werden Ganzjahresreifen das komplette Jahr über gefahren. Nutzer von Sommerreifen müssen vor dem Wintereinbruch rechtzeitig auf Winterreifen umsteigen und im Frühling einen erneuten Reifenwechsel durchführen oder durchführen lassen. Winterreifen sind für das Fahren bei niedrigen Temperaturen, Schnee und Glätte entwickelt worden. Sie werden daher aus einer weicheren Gummimischung hergestellt.
Sommerreifen hingegen müssen bei hohen Temperaturen optimale Fahreigenschaften aufweisen und bestehen deshalb aus einer härteren Gummimischung. Zudem ist ihr Profil für Aquaplaning ausgelegt. Im Hinblick auf die Profiltiefe gilt für alle Reifenformen, dass diese mindestens 1,6 Millimeter betragen muss. Allerdings sprechen viele Tatsachen dafür, dass man Sommerreifen höchstens bis zu einer Profiltiefe von drei Millimetern und Winterreifen höchstens bis zu einer Profiltiefe von vier Millimetern nutzen sollte.
Fällt die Profiltiefe unter den jeweiligen Wert, kann das zu steigendem Kraftstoffverbrauch führen. Außerdem kommt es dann bereits zu einer stärkeren Geräuschentwicklung beim Abrollen der Reifen. Im Hinblick auf die Fahrsicherheit ist zu beachten, dass sich der Bremsweg bei geringerer Profiltiefe verlängert und der Grip reduziert.
Was ist besser: Sommer- und Winterreifen oder Ganzjahresreifen?
Da sowohl Sommer- als auch Winterreifen auf die typischen Fahrverhältnisse der jeweiligen Jahreszeit angepasst werden, bieten sie im Vergleich zu Ganzjahresreifen einige Vorteile. Sie bieten ein höheres Maß an Sicherheit beim Fahren und im Sommer einen geringeren Kraftstoffverbrauch. Außerdem weisen sie optimales Fahrverhalten bei den jeweiligen Witterungsbedingungen auf. Zusätzlich nutzen die speziellen Reifen für den Sommer und Winter langsamer ab, so dass sie längere Zeit genutzt werden können.
Für ökonomisches und sicheres Fahren sind Sommer- und Winterreifen daher die beste Wahl. Ganzjahresreifen hingegen haben einen geringeren logistischen Aufwand, da hier nicht zweimal jährlich ein Reifenwechsel und die Einlagerung der nicht genutzten Reifen berücksichtigt werden müssen. Stattdessen steht der Reifenwechsel nur dann an, wenn das Profil zu stark abgefahren ist und daher neue Reifen aufgezogen werden müssen.
Warum sich Autofahrer überhaupt mit der Frage befassen müssen, ob Sie Sommer- und Winterreifen oder Ganzjahresreifen an ihrem Fahrzeug nutzen, hängt mit den gesetzlichen Vorgaben zusammen. Bereits seit dem Jahr 2010 besteht in Deutschland eine situative Winterreifenpflicht die es untersagt, bei winterlichen Straßenverhältnissen mit Sommerreifen zu fahren. Um den zweimal jährlich anstehenden Reifenwechsel zu vermeiden, setzen einige Autofahrer auf Ganzjahresreifen, welche jedoch die Anforderungen an Winterreifen erfüllen müssen und daher im Sommer die bereits aufgeführten Nachteile bieten.