Gesundheit & Medizin

Spazieren gehen nach Blinddarm-OP: Was muss beachtet werden?

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Die Appendizitis – so heißt die Entzündung des Blinddarms in der Fachsprache – kann nicht nur schmerzhaft sein. In vielen Fällen führt sie auch umgehend zur Operation des Patienten. Ihr wiederum folgen ein bis zwei Wochen an Ausfallzeit. Doch viele Betroffene wissen nicht, wie sie sich nach Verlassen des Krankenhauses zu verhalten haben. Welche Besonderheiten gelten mit Blick auf die Ernährung, ab wann sind Spaziergänge und Radfahrten erlaubt, nach wie vielen Tagen kann eine Rückkehr an den Arbeitsplatz erfolgen?

Belastung auf geringem Niveau halten: Wann darf ich nach einer Blinddarm-OP wieder spazieren gehen?

Darf der Patient das Krankenhaus verlassen, so steht ihm eine Ruhephase von weiteren 7 bis 14 Tagen bevor. Diese Zeit kann begleitet werden durch die Einnahme zusätzlicher Medikamente, zu denen abermals Antibiotika-Mittel gehören. Von einer allzu strengen Bettruhe wird indes abgeraten. Vielmehr dürfte es sogar sinnvoll sein, nach den anstrengenden Tagen den Körper wieder ein wenig in Bewegung zu versetzen. Wenn auch in geringem Umfang und ohne jedwede Anstrengung. Immerhin ist die Narbe auf der Haut noch frisch. Sie könnte im schlimmsten Falle aufbrechen.

Empfehlenswert ist es daher, während der Zeit der Krankschreibung einen gesunden Mix aus Ruhe und Schonung einerseits sowie einer geringen Belastung andererseits zu finden. In Betracht kommen also kurze Spaziergänge und Radfahrten. Sport sollte in den ersten Tagen hingegen gänzlich gemieden werden. Vom Jogginglauf bis hin zum Heben schwerer Gewichte wäre die Gefahr zu groß, dass die noch nicht verheilte Operationswunde zu Komplikationen neigt oder sich sogar öffnet. Zunächst ist darum ein wenig Geduld gefragt – auch, um selbst wieder zu Kräften zu kommen und dem Körper die Chance zur Heilung zu geben.

Weitere Verhaltensweisen in den Tagen nach der Operation

Auch der Ernährung ist daher ein besonderer Blick zu widmen. Die wertvollen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente vieler Lebensmittel tragen immerhin wesentlich zur Genesung des Patienten bei. Meist wird in den Tagen nach der Entlassung aus dem Krankenhaus zur Schonkost geraten: Milde Suppen, Zwieback und weitgehend ungewürzte Gerichte eignen sich besonders gut, um den Organismus zu stärken, zugleich aber den Darm nicht zu reizen. Sinnvoll ist es ebenso, an jedem Tag wenigstens zwei bis drei Liter Wasser zu trinken.

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Bei der Körperhygiene ist gleichfalls Vorsicht angeraten. Zwar kann der Betroffene relativ schnell nach der Operation schon duschen. Ein ausgiebiges Bad sollte für wenigstens eine Woche nach dem Krankenhausaufenthalt aber unterbleiben. Zudem ist beim Waschen des Bauches darauf zu achten, keinen Druck auf die Haut auszuüben und somit keinen Riss der Wunde zu riskieren. Nach spätestens zwei Wochen sollte indes das Gröbste überstanden sein. Im Rahmen weiterer Untersuchungen kann der Arzt ermessen, wann eine Rückkehr zur normalen Ernährung, zum Sport sowie zur alltäglichen Arbeit wieder möglich ist. Bis dahin gilt es, sich in Geduld zu üben.

Blinddarm-OP: Nach kurzer Zeit im Krankenhaus geht es meist schon wieder nach Hause

Nicht jede Appendizitis führt den Patienten unweigerlich in den Operationssaal. Gerade in den anfänglichen Stadien kann bereits eine Therapie mit Antibiotika und Bettruhe gute Ergebnisse erzielen. Die Erfahrungen zeigen indes, dass bei diesem Vorgehen auch Komplikationen möglich sind. In der Regel folgt – zumindest bei akuten Blinddarmentzündungen – also eine umgehende Operation. Auf diese Weise wird nicht alleine der potenziellen Lebensgefahr begegnet. Vielmehr ist damit auch sichergestellt, dass sämtliche Ursachen des Leidens erkannt und behoben werden können.

Wie lange der Patient anschließend im Krankenhaus bleiben muss, wird im Einzelfall entschieden. Die ehemals gültige Faustregel, wonach die Entlassung nach genau einer Woche zu erwarten ist, hat längst ausgedient. Mittlerweile genügen oft schon zwei bis fünf Tage, um wieder nach Hause zu dürfen. Als Grund für die schnelle Genesung kann der technische Fortschritt herangezogen werden: Viele Operationen werden minimalinvasiv vorgenommen – das heißt, es wird mit filigranen Geräten sowie mit Computerunterstützung auf engstem Raum gearbeitet. Damit kann sogar gewährleistet werden, dass dem Betroffenen keine allzu große Narbe erhalten bleibt.

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Bei Blinddarmentzündungen ist schnelle Hilfe erforderlich!

Sie kann spontan auftreten oder sich über mehrere Tage entwickeln: Kommt es zu einer Entzündung des Blinddarms, so leiden die Betroffenen meist unter Appetitlosigkeit und Schwäche, unter Erbrechen und Durchfall sowie unter markanten Schmerzen im Bereich des Bauchnabels und des rechten Unterbauches. Diese fallen mitunter derart stark aus, dass zunächst kaum eine Bewegung ausgeführt werden kann. Spätestens dieses Symptom sollte zur sofortigen Kontaktaufnahme mit einem Arzt führen. In schwerwiegenden Fällen ist sogar der Rettungsdienst erforderlich. Denn die Appendizitis verläuft bei ausbleibender Hilfe tödlich.

Wie genau eine Blinddarmentzündung ausgelöst wird, ist medizinisch noch nicht abschließend geklärt. Meist treten aber Verstopfungen im Wurmfortsatz des Darms auf. Diese entstehen durch Ablagerungen von Speiseresten. Ebenso können chronische Leiden wie etwa Tumore oder ein Wurmbefall der Darmflora das Auftreten einer solchen Entzündung begünstigen. Von ihr sind überwiegend Menschen geringen Alters betroffen: Kinder sowie junge Erwachsene neigen häufiger zur Appendizitis. Dennoch können sich die Symptome auch bei älteren Personen bemerkbar machen und dürfen daher nicht ignoriert werden. Lässt der Schmerz also nicht innerhalb weniger Stunden nach, ist der Arzt zu kontaktieren.

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