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Verdacht auf Untreue: Was tun?

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Merkwürdige Anrufe, ein erhöhtes Aufkommen an plötzlichen Überstunden oder Wochenend-Seminare – es gibt viele Anzeichen, die darauf hindeuten können, dass der Partner oder die Partnerin untreu ist. Oft handelt es sich jedoch nicht um klare Beweise. In dieser Phase beginnt das fiese Gedankenkarussell: „Liebt mich mein Partner noch oder doch eine andere Person?“, „Was habe ich nur falsch gemacht?“ – genau solche Gedanken können eine Beziehung auch dann zerstören, wenn sich der Verdacht später als grundlos erweist. Doch was können Betroffene tun, wenn sie tatsächlich einen Verdacht haben?

Die Anzeichen von Untreue erkennen

Wenn der Verdacht auf Untreue in einer Beziehung aufkommt, ist es wichtig, die Anzeichen dafür zu erkennen, um das Problem angemessen anzugehen. Untreue kann verschiedene Formen annehmen – manchmal mit subtilen und manchmal mit offensichtlichen Zeichen.

Schauen wir uns besonders häufige Anzeichen genauer an:

1. Verändertes Verhalten des Partners

Oftmals ändert sich das Verhalten eines Partners, wenn er untreu ist. Zu den möglichen Anzeichen gehören:

  • Verändertes Kommunikationsverhalten: Der eigene Partner kommuniziert weniger oder anders als zuvor. Möglicherweise verbirgt die andere Textnachrichten oder Anrufe.
  • Geheimniskrämerei: Der Partner verhält sich plötzlich geheimnisvoller rund um seine Aktivitäten und weicht Fragen aus.
  • Vermehrte Abwesenheit: Der Partner verbringt mehr Zeit außerhalb des Hauses oder behauptet, Überstunden zu haben. Tritt dies plötzlich auf, ist erhöhte Wachsamkeit gefragt.
  • Plötzliche Änderung der Grundstimmung: Der sonst eher sehr gestresste Partner ist plötzlich überglücklich, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gibt.

2. Kommunikationsprobleme

Untreue kann zu ernsthaften Kommunikationsproblemen führen:

  • Streitereien und Konflikte: Die Spannungen in der Beziehung nehmen zu und es kommt häufiger zu Streitereien.
  • Schweigen und Distanz: Der Partner zieht sich emotional zurück und zeigt geringes Interesse an Gesprächen. Oft ist auch ausweichendes Verhalten zu beobachten.

3. Emotionale Distanz

Eine unerklärliche emotionale Distanz zwischen Betroffenen und ihrem Partner könnte auf Untreue hinweisen. Dies kann sich durch folgende Anzeichen manifestieren:

  • Mangelnde Intimität: Der Partner zeigt wenig Interesse an körperlicher Nähe oder Intimität.
  • Gleichgültigkeit: Betroffene spüren, dass der Partner gleichgültig gegenüber der Beziehung oder den eigenen Gefühlen ist.

4. Weitere mögliche Anzeichen

Es gibt noch andere mögliche Anzeichen, auf die Betroffene achten sollten:

  • Verändertes Sexualverhalten: Entweder schläft das Sexleben total ein oder es wird sogar viel intensiver. Weiteres kann passieren, wenn der Partner anderweitig verliebt ist. Durch diesen Auftrieb läuft es auch in der ursprünglichen Beziehung wieder besser.
  • Finanzielle Geheimnisse: Unregelmäßigkeiten in den Finanzen können auf unerklärliche Ausgaben hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Anzeichen nicht zwangsläufig auf Untreue hinweisen, sondern auch andere Ursachen haben können. Wenn jedoch mehrere dieser Anzeichen beim eigenen Partner auffallen und der Verdacht auf Untreue besteht, ist guter Rat teuer.

Wie Betroffene mit einem Verdacht umgehen können

Die Bewältigung des Verdachts auf Untreue erfordert Einfühlungsvermögen, Kommunikation und Selbstreflexion. Hier sind einige Optionen, die in Betracht gezogen werden sollten:

1. Gefühle und Emotionen verstehen

Die Bewältigung des Verdachts auf Untreue erfordert Einfühlungsvermögen, Kommunikation und Selbstreflexion. Hier sind einige Optionen, die in Betracht gezogen werden sollten:

  1. Gefühle und Emotionen verstehen

Zuallererst ist es wichtig, die eigenen Gefühle und Emotionen zu erkennen und zu verstehen. Dies umfasst:

  • Selbstbewusstsein: Selbstreflexion hilft, die eigenen Ängste, Unsicherheiten und Erwartungen zu identifizieren.
  • Emotionale Achtsamkeit: Betroffene sollten lernen, die eigenen Emotionen zu erkennen und damit umzugehen, ohne impulsiv zu handeln.
  • Die eigenen Wünsche erkennen: Wer einen Verdacht hat, sollte sich fragen, ob die Wahrheit wirklich ans Licht kommen soll. Oft zerstört dies die Beziehung vollständig, auch wenn die Affäre des Partners eventuell schon beendet ist. Betroffene sollten sich darüber klar werden, ob das ihren Wünschen entspricht.

2. Den Verdacht kommunizieren

Die Kommunikation mit dem eigenen Partner über den Verdacht auf Untreue ist entscheidend. So lassen sich Missverständnisse vermeiden und der Beziehungsstatus klären. Dies beinhaltet:

  • Respektvolles Gespräch: Im Idealfall wird der Partner respektvoll darauf angesprochen, dass viele Umstände auf Untreue hindeuten. Dies ist jedoch nicht immer einfach. Letztlich gilt jedoch: Sofortige Anschuldigungen sorgen eher für Probleme.
  • Offenheit: Betroffene sollten ihre Gefühle und Ängste ehrlich teilen, ohne sofortige Vorwürfe zu erheben.
  • Zuhören: Betroffene sollten aktiv zuhören, wenn ihr Partner antwortet und dabei versuchen, seine Perspektive zu verstehen.
  • Ehrlichkeit: Auch eine Ermutigung, ehrlich über die eigenen Gefühle und Handlungen zu sprechen, kann helfen.

Was tun, wenn der Partner mauert?

Leider passiert es nicht selten, dass verdächtigte Partner das Ganze als Hirngespinste abtun und mauern. Dahinter können zwei verschiedene Szenarien stecken:

1. Der Partner ist unschuldig und fühlt sich verletzt

Wer nichts getan hat und der Untreue verdächtigt wird, fühlt sich im Normalfall gekränkt. Es stellt sich schnell das Gefühl ein, dass der Partner einem nicht mehr vertraut und eifersüchtig ist. Dies erklärt dann auch etwaige schroffe Antworten oder Streit, der auf eine solche Verdächtigung folgt.

2. Der Partner ist schuldig und möchte sich herausreden

War der Partner tatsächlich untreu, möchte er im Normalfall nicht, dass dies herauskommt. Zum einen möchte er die Beziehung nicht aufs Spiel setzen und zum anderen ist es schwierig, die Verletzungen zu sehen, die dadurch entstehen. Auch in diesem Fall kommt es zu Abwiegelungen oder auch Streit, um die eigene Unschuld zu beteuern.

Verläuft eine Klärung fruchtlos, haben Betroffene die Möglichkeit, Nachforschungen anzustellen. Auch hier stehen mehrere Optionen zur Verfügung:

  • Abgabe an eine Detektei: Wer sich beim Nachspionieren komisch vorkommt, kann dies an eine professionelle Detektei auslagern. Oft finden sich Anbieter vor Ort oder in der nächsten größeren Stadt. Wer sich für eine Privatdetektei Augsburg, München oder Regensburg aussucht, kann in Bayern darauf bauen, dass die Detektive auch im Umland tätig werden.
  • Auf eigene Faust: In einem solchen Fall ist Vorsicht geboten. Nachforschungen beziehen sich oft aufs Handy oder Social Media. Auch eine fingierte Nachfrage am Arbeitsplatz bei allzu häufigen Überstunden ist möglich. Letztlich gilt jedoch: In vielen Fällen führen solche Vorhaben zu Streit oder einem Ende der Beziehung – ob sie nun den Verdacht nachweisen oder nicht.
Der Verdacht auf Untreue kann zermürbend sein, weil es fast nur schlechte Optionen gibt. Bildquelle: @ ThomasWolter / Pixabay.com

Ein Verdacht auf Untreue kann zermürbend sein

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Verdacht auf Untreue für Betroffene ein echtes Dilemma darstellt: Soll die Wahrheit ans Licht oder soll es doch lieber der Schutz vor Verletzungen sein? Darüber hinaus ist es auch schwierig, den Partner zu konfrontieren. Schließlich riskieren Betroffene, ihre Partner deutlich zu verletzen, wenn der Verdacht nicht zutritt. Letztlich hilft hier nur, sehr einfühlsam auf den Partner zuzugehen und die eigenen Gefühle zu schildern, ohne dabei gleich anklagend zu sein. Sollte sich der Verdacht erhärten und der Partner mauern, helfen am Ende nur Nachforschungen und im Zweifelsfall: Die Reißleine zu ziehen und die Beziehung zu beenden.

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