Gesundheit & Medizin

Verhornte Haut um die Fingernägel: Ursachen und Behandlung

fingernägel hornhaut
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Nagelhaut ist für die Gesundheit unserer Nägel unverzichtbar. Sie verhindert nämlich, dass Keime, Bakterien und andere Krankheitserreger zum Nagelbett vordringen können. Wenn sich Letzteres entzündet, dann steht am Ende womöglich sogar der Verlust des Nagels. Eine Verhornung der Haut um die Fingernägel herum muss man allerdings nicht akzeptieren.

Bilden sich unschöne Wülste, kann dies nämlich zu Problemen führen. Zum einen löst sich dann eine etwaige Nadelmodelage leichter ab. Zum anderen sieht es auch einfach ungepflegt aus. Wer großen Wert auf Fingerkosmetik legt, der mag Hornhaut am Nagel nicht akzeptieren. Doch wie lässt sich dem Problem vorbeugen und wie wird es behandelt? Die Antwort ist nicht unbedingt einfach. Umso wichtiger ist es, Entstehungsgründe genau zu kennen.

Ein Blick auf die Ursprünge verhornter Nagelhaut

Zuerst müssen wir den Grund für Hornhaut an den Fingernägeln verstehen. Normalerweise wuchern die Ringe um die Nägel nämlich nicht kontinuierlich auf. Das Problem entsteht erst dann, wenn überschüssige Haut unsachgemäß entfernt wurde. Aber wie kann es überhaupt dazu kommen, wenn es am Anfang nichts zu entfernen gab? Die Antwort verblüfft, aber macht Sinn: Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, dass die Nagelhaut trocken wird und schließlich einreißt. Oft werden als störend empfundene Hautfetzen abgerissen, abgeschnitten oder gar abgeknabbert.

Letzteres wird in der medizinischen Fachliteratur als „Dermatophagie“ bezeichnet. Natürlich hat nicht jeder, der Hornhaut am Nagel besitzt, einst unter einer Zwangsstörung gelitten. Eine unsachgemäße Entfernung der Haut war aber immer die Ursache. Auch wenn ein Laie das Nagelhautmesser unvorsichtig angesetzt hat, kann dies der Grund sein. Ein Teufelskreis entsteht, denn wer Nagelhaut falsch entfernt, der riskiert, dass diese noch schneller nachwächst.

gepflegte hände
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Verhornter Haut um die Fingernägel herum vorbeugen

Prävention lässt sich am besten dadurch betreiben, indem man Risse in der Nagelhaut vermeidet. Doch wie?

  • Es mit der Hygiene nicht übertreiben

Sich regelmäßig die Hände zu waschen ist wichtig. Trotzdem sollte man sich der Auswirkungen bewusst sein. Viele Seifen und Handwaschmittel trocknen die Haut aus. Je öfter wir die Hände waschen, desto weniger Zeit hat die Haut, ihre natürliche Fettschicht zu regenerieren. In der Folge: sie trocknet aus, was zu Rissen führt.

  • Vorsicht im Umgang mit Chemikalien

Jeder von uns kommt täglich mit unterschiedlichen Chemikalien in Kontakt. Desinfektionsmittel oder sogar Nagellackentferner können die Nagelhaut schädigen. Bei Reinigungsarbeiten im Haus sollte man daher stets Handschuhe tragen, um die Haut zu schützen.

  • Kalte und trockene Luft vermeiden

Gerade im Winter ist unsere Haut einer enormen Belastung ausgesetzt. Sowohl Kälte als auch trockene Luft der Heizung setzen ihr zu. Nicht selten wird die Hand rissig und fühlt sich an, als würde sie spannen. Auch dahinter steckt eine Beschädigung des Schutzmantels der Haut. Betroffen ist natürlich auch der Bereich um die Nägel herum. Es sollten daher stets Handschuhe getragen werden – auch wenn die Temperaturen sich noch in einem erträglichen Bereich bewegen.

  • Auf die Ernährung achten

Rissige Nagelhaut kann auch durch einen Nährstoffmangel verursacht sein. Besonders wichtig ist es, ausreichend Eisen sowie Vitamin B und D zu sich zu nehmen. Ein Mangel an Vitamin B12 und Eisenmangel ist oft korreliert und besonders für Vegetarier und Veganer ein wichtiges Thema. Darüber hinaus sollte man auch beachten, dass es gerade im Winter oft zu einer Mangelproduktion von Vitamin D kommt. Der Körper benötigt hierfür nämlich Sonnenlicht. Die wenigsten Menschen schaffen es übrigens, Vitamin D in ausreichender Menge über die Nahrung aufzunehmen. Eine Supplementierung ist in diesen Fällen sehr zu empfehlen.

  • Richtige Pflege und Maniküre

Wer zu eingerissener Nagelhaut neigt, der sollte besonders großen Wert auf Nagelpflege legen. Spezielle Pflegeprodukte können in der Drogerie oder im Internet erworben werden. Als Hausmittel lässt sich Olivenöl gut verwenden. Ganz wichtig ist, dass überschüssige Haut unter keinen Umständen mit der Nagelschere entfernt werden sollte. Auch eine Fräse gehört nicht in die Hände von Laien. Schnell richtet man mehr Schaden an, als einem lieb ist.

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Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

In jedem Fall ist eine Behandlung im Nagelstudio am bequemsten und verspricht auch am meisten Erfolg. Wieso nicht von den jahrelangen Erfahrungen in der Maniküre profitieren? Wer jedoch selber tätig werden möchte, der muss aufpassen, keine Fehler zu begehen. Da ein grobes Herausschneiden der Hornhaut nicht anzuraten ist, müssen schonendere Verfahren zum Einsatz kommen. Am bekanntesten ist die „Zurückschiebe-Methode“. Dazu wird die Hornhaut zuerst aufgeweicht. Dies geschieht zum Beispiel durch das Eintauchen in warmes Wasser. Wer gerne badet, der kennt es, wenn die Füße aufweichen – dahinter steckt dasselbe Prinzip. Weiche Hornhaut lässt sich so wesentlich sanfter und ohne das Risiko von Schnittverletzungen entfernen.

Wer möchte, der kann den Vorgang durch das Hinzugeben von Natron beschleunigen. Schon nach 5 Minuten ist die Haut so auf den nächsten Schritt vorbereitet. Im Eilvorgang geht es mit speziellen Nagelhautstiften, welche die Hornhaut chemisch aufweichen. Im zweiten Schritt wird die Nagelhaut vorsichtig mit einem Stäbchen aus weichem Rosenholz zurückgeschoben. Wichtig dabei ist, wenig Druck aufzubauen und natürlich nicht abzurutschen! Ist keine unschöne Hornhaut mehr sichtbar, werden die Finger vorsichtig in Sonnenblumen- oder Olivenöl getaucht. Auch die spezielle Nagelsalbe kann hier wieder zum Einsatz kommen.

Was tun, wenn Haut absteht?

In diesem Fall kann es durchaus sinnvoll sein, eine Kosmetikerin aufzusuchen. Es gibt zwar auch spezielle Peelings, mit denen die Haut sanft abgerubbelt werden kann. Steht diese jedoch in Fetzen ab und ist fransig, wird diese am besten abgeschnitten. In der Maniküre wird dazu ein Spezialwerkzeug verwendet. Mit der Nagelhautzange kann unerwünschte Hornhaut besonders schonend entfernt werden. Der Vorteil: Es kommt zu keinem Trauma und somit zu keinem Nachwuchs. Zudem wird das Entzündungsrisiko stark gesenkt.

Verhornte Haut um die Fingernägel: Unser Fazit

Verhornte Nagelhaut ist keine ästhetische Angelegenheit. Daher sollte man gerade im Winter darauf achten, dass die Haut nicht einreißt. Ansonsten droht eine Verhornung, welche sich nicht immer leicht beheben lässt. In manchen Fällen lässt sich der Weg zur Kosmetikerin sparen – aber eben nicht immer. Gerade dann, wenn man aus Angewohnheit an den Fingern knabber, sollte das Thema gemeinsam mit einer Expertin angegangen werden.

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