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Walhai in Deutschland: Wo kann man die Meeresriesen sehen?

Walhai
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Seinen Namen verdankt der Walhai vor allem seinem imposanten Erscheinungsbild. Beim Rhincodon typus handelt es sich nicht um eine Mischung aus Wal und Hai, sondern vielmehr um einen Hai von der Größe eines Wals.

Wale sind Säugetiere, der Walhai hingegen ist ein Fisch und gehört zur Familie der Ammenhaie. Darüber hinaus zählt er zu den größten Fischen der Welt. Seine erstaunlichen und einzigartigen Merkmale machen ihn zu einem der wohl faszinierendsten Meeresbewohner. Menschen aus aller Welt reisen in seine Lebensräume, um ihn einmal mit eigenen Augen zu sehen. Denn die Begegnung mit dem Unterwasserriesen ist ein unvergessliches Erlebnis.

Kann man einen Walhai auch in Deutschland beobachten?

Walhaie bevorzugen warme Gewässer mit einer Temperatur zwischen 21 und 25 Grad Celsius. Deshalb bewohnen sie die tropischen und subtropischen Meere der ganzen Welt mit Ausnahme des Mittelmeeres. In Deutschland sind sie nicht verbreitet, da die Nord- und die Ostsee zu kalt für die Tiere sind. Auch in deutschen Aquarien sind Walhaie nicht anzutreffen. Aufgrund ihrer Größe können sie nur in sehr wenigen Aquarien gehalten werden. Einige Exemplare befinden sich in der Volksrepublik China, in Taiwan und in Japan. Außerhalb Asiens hält nur das Georgia-Aquarium in Atlanta in den Vereinigten Staaten Walhaie. Um den größten Fisch der Welt in seiner ganzen Pracht bewundern zu können, muss man also eine weitere Reise auf sich nehmen.

An den atemberaubendsten Orten der Welt kann man Walhaie in freier Wildbahn beobachten

Auf ihren Wanderungen zwischen küstennahen und küstenfernen Gebieten legen die Walhaie oftmals weite Strecken zurück. Vereinzelte Gebiete scheinen dabei eine besondere Anziehungskraft auf die Tiere auszuüben. Dazu zählen unter anderem die Gewässer vor der philippinischen Insel Pamilacan, der Golf von Kalifornien, die Küsten von Mosambik und Belize sowie das Ningaloo Reef im Nordwesten Australiens. An vielen dieser landschaftlich reizvollen Plätze kann man die Tiere nicht nur bestaunen, sondern sogar mit ihnen schwimmen und tauchen. Nicht ohne Grund gehört das Ningaloo Reef in Australien zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Schönheit und sein Artenreichtum begeistern Touristen aus aller Welt.

taucher mit walhai
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Die Chancen, Walhaien zu begegnen, sind hier besonders hoch. Diese fühlen sich in der Unterwasserwelt vor der Westküste Australiens ausgesprochen wohl. Die Similan Islands, eine Gruppe von neun Inseln in der Andamanensee vor der Küste Thailands, bilden zusammen mit zwei weiteren Inseln den Nationalpark Mu Ko Similan. Dieser gilt wegen seiner einzigartigen Flora und Fauna als eines der schönsten Tauchparadiese dieser Welt und einer der besten Orte, um mit den sanften Riesen zu schwimmen. Eine tropische Trauminsel ist die Isla Holbox in Mexiko. Sie liegt im Norden der Halbinsel Yucatán zwischen dem Golf von Mexiko und dem Karibischen Meer.

Die Walhaie, die sich auf Bootstouren und Tauchgängen vor der Insel bestaunen lassen, sind ein bemerkenswertes Naturspektakel. Mit ihrem türkisblauen Wasser und ihrer unvergleichlich schönen Unterwasserwelt gehören die Atolle der Malediven zu den attraktivsten Tauchplätzen der Erde. Es ist ein unvergessliches Abenteuer, die größten Fischen der Welt in dieser atemberaubenden Kulisse aus nächster Nähe zu erleben.

Was macht die besondere Faszination der Meeresriesen aus?

Zweifelsohne beeindruckenden sie schon allein durch ihre enorme Größe. Mit einer Körperlänge von bis zu 12 Metern und einem Gewicht von bis zu 34 Tonnen zählen sie zu den größten Fischen der Welt. Dabei bleiben die Männchen etwas kleiner und leichter als die Weibchen. Walhaie können stolze 100 Jahre alt werden und leben größtenteils als Einzelgänger. Doch die erstmals im Jahr 1828 beschriebenen erstaunlichen Tiere weisen noch eine Vielzahl weiterer interessanter Besonderheiten auf.

Auch wenn die Bezeichnung Hai etwas anderes vermuten lässt, sind die Tiere vornehmlich Pflanzenfresser, die ihre Nahrung aus dem Wasser filtern. Auf dem Speiseplan vom Walhai stehen neben Plankton allerdings auch kleinere Lebewesen wie Krebse und Sardinen. Dabei liefern sie ein interessantes Schauspiel, wenn sie senkrecht im Wasser stehen, den Kopf zur Wasseroberfläche gerichtet. Zuweilen bewegen sie den aus dem Wasser ragenden Kopf von einer Seite zur anderen und öffnen und schließen dabei das Maul. Auf dieser Weise saugen Walhaie in einer Stunde fast 6.000 Liter Wasser ein und fressen dabei zwischen 50 und 200 Kilogramm Plankton.

kleiner wal im meer
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Mit 10 – 30 Jahren ist ein Walhai geschlechtsreif. Ihre Fortpflanzung ist ein außergewöhnlicher, wenn auch bisher wenig erforschter Prozess. Die Jungen des Walhais wachsen wie für Fische üblich in Eiern heran, schlüpfen aber im Mutterleib. Bis zu 300 Embryonen gleichzeitig kann ein einziges Weibchen im Bauch tragen. Dort verweilen sie, wachsen weiter und werden später geboren. Nach Ansicht von Forschern ist das Weibchen in der Lage, den Zeitpunkt der Geburt selbst zu bestimmen. Es wartet, bis günstige Bedingungen für das Überleben der Jungen herrschen.

Das markante Aussehen

Bemerkenswert ist ferner das Aussehen der Tiere. Walhaie weisen in der Regel eine grau-, braun- oder bläulich gefärbte Haut auf. Ihr Bauch ist hell und ihr Rücken grau mit horizontalen weißen Streifen und Punkten. Jedes Tier hat ein individuelles und unverwechselbares Muster. Die Haut des Walhais ist von allen Tierhäuten am dicksten und kann bis zu 15 cm erreichen. Im breiten Maul des Tieres befinden sich 3.600 kleine Zähne in 300 dicht beieinanderstehenden Reihen. Wozu es seine Zähne benötigt, ist jedoch unklar.

Langsam und gemächlich gleiten die riesigen Walhaie durchs Wasser, indem sie den Körper abwechselnd von links nach rechts und von rechts nach links neigen. Mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Kilometern in der Stunde schwimmen sie von Küste zu Küste, wobei sie oft Tausende von Kilometern auf ihren Wanderungen zurücklegen. Die meiste Zeit bewegen sie sich in Nähe der Wasseroberfläche. Gelegentlich tauchen sie aber auch mehrere hundert Meter in die Tiefe des Meeres.

Können Walhaie für Menschen gefährlich werden?

Von Walhaien geht grundsätzlich keine Gefahr aus. Auch wenn der Name Hai bedrohlich klingen und die enorme Größe einschüchternd wirken mag, sind die riesigen Fische sehr sanftmütige Wesen, die niemandem etwas zuleide tun. Ihre Ernährungsgewohnheiten ähneln denen der Wale. Sie jagen keine Beute. Dazu sind sie anatomisch gar nicht in der Lage. Dennoch sollten bei einem Kontakt mit ihnen einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um das Risiko eines Unfalls zu vermeiden.

Was ist bei einem Kontakt zu beachten?

Das Einhalten eines Mindestabstandes ist wichtig, auch zum Schutz der Tiere. Auch wenn sie noch so sanftmütig sein mögen, so sind sie doch immer noch wilde Tiere, und das gilt es zu respektieren. Es sind keine Fälle von Angriffen auf Menschen bekannt. Wenn man sich den Tieren jedoch unvorsichtig nähert, kann es aufgrund ihrer Kraft und Größe zu Unfällen kommen. Vor allem junge Haie sind sehr neugierig und neigen dazu, mit den Tauchern zu spielen. Außerdem besteht die Gefahr, bei der Nahrungsaufnahme in das Maul des Fisches gesogen zu werden, wenn man zu nah heran schwimmt. Auch wenn es noch nie vorgekommen ist, dass ein Walhai einen Menschen verschluckt hat, besteht die Möglichkeit, sich dabei zu verletzen.

Beim Berühren der Tiere kann es zu Hautverletzungen kommen. Der Grund dafür sind scharfe, zahnartige Schuppen auf ihrer Haut, die die sogenannte Haiverbrennung hervorrufen können. In der friedlichen touristischen Nutzung von Walhaien liegt ein großes wirtschaftliches Potenzial. Es kommt allerdings immer wieder zu Zwischenfällen. Walhaie lieben es, sich an der Oberfläche des Wassers auszuruhen und dort sogar zu schlafen. Dabei werden sie unbeabsichtigt Opfer von Kollisionen mit Schiffen und erleiden in der Folge zum Teil schwere Verletzungen.

schwimmem mit walhaien
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Der größte Feind des Walhais ist der Mensch

Walhaie gehören heute zu den bedrohten Arten. Aus diesem Grund werden sie auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft. Nur wenige Tiere werden überhaupt geschlechtsreif. Die Bestände im Indopazifik sind in den letzten 75 Jahren um etwa zwei Drittel zurückgegangen. Im Atlantik gingen die Bestände in diesem Zeitraum um etwa 30 Prozent zurück. Walhaie sind weltweit ein beliebtes Ziel von Jägern und Fischern aufgrund ihrer Größe und ihres einzigartigen Aussehens. Obwohl der Handel mit Walhaien auf internationaler Ebene verboten ist, werden die Tiere in einigen Ländern nach wie vor gejagt und getötet.

Der Handel mit den Flossen, die in einigen asiatischen Ländern als Delikatesse gelten, ist die größte Bedrohung für den Walhai. Die Folge ist ein dramatischer Rückgang der Walhaipopulationen auf der ganzen Welt. Neben der direkten Bejagung und dem Handel mit ihren Flossen sind Walhaie auch durch Umweltverschmutzung und den Verlust ihres Lebensraums bedroht. Die Überfischung und Zerstörung von Korallenriffen, die wichtige Lebensräume für Walhaie darstellen, dezimieren die Bestände weiter.

Walhai in Deutschland: Unser Fazit

Walhaie sind wahrlich faszinierende Bewohner der Meere. Es ist ein unvergessliches Erlebnis, diese anmutigen Riesenfische in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Dabei sollte es selbstverständlich sein, dieses Abenteuer im Einklang mit den Bedürfnissen der Tiere und der Natur zu erleben.

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