Weißwurst ist eine beliebte Spezialität aus Bayern. Hergestellt wird sie aus Kalbs und/oder Schweinefleisch. In der Schwangerschaft ist das enthaltene Fleisch zunächst zweitrangig. Ausschlaggebend für die Genießbarkeit ist in erster Linie die Art der Herstellung und die schauen wir uns jetzt genauer an.
Weißwurst in der Schwangerschaft essen: Grundsätzliche Informationen
Erfunden haben die Weißwurst die Bayern. Dort wurde und wird das würzig milde Wurstgericht schon zum Frühstück verzehrt. Klassische Beilagen sind eine Brezel, süßer Senf und ein Weizenbier. Im Supermarkt und in der Fleischerei sind verschiedene Weißwurstarten erhältlich, die sich minimal bei den Inhaltsstoffen unterscheiden: „Original Münchener Weißwurst“ oder „Münchener Weißwurst“ dürfen sich nur Produkte nennen, die in München oder im Münchener Umland produziert wurden. Ansonsten heißt diese Wurstspezialität einfach nur Weißwurst.
In den Originalrezepten aus München ist Kalbfleisch ein absolutes Muss, dazu kommen Schweinerückenspeck und Gewürze. In normaler Weißwurst oder billigen Produkten aus dem Supermarkt kann das Kalbfleisch fehlen. Sie enthalten dann nur Schweinefleisch, Schweinespeck und Gewürze. Weißwurst steckt immer in einem Naturdarm. Der kann mit verzehrt werden, oft nehmen insbesondere die Bayern die Pelle der frisch gekochten Wurst ab und genießen nur das zarte Innere der Wurst.
Die weiße beziehungsweise beige bis gräuliche Farbe und zarte Konsistenz der Wurst sind ihr Markenzeichen. Weiß ist diese Wurst, da das Brät nicht wie andere Brühwurstsorten mit Nitritpökelsalz, sondern mit normalem Kochsalz gesalzen wird. Schon bei der Herstellung wird diese Wurst, nachdem das Brät in den Darm gefüllt wurde, vorgebrüht. In die Packung oder in die Auslage beim Metzger kommen also nur Würste, die bereits etwa 20 Minuten in 70° C Grad heißem Wasser erwärmt wurden. Der Garprozess ist schonend und sachte. Würde die Wurst kochen, bestünde die Gefahr des Aufplatzens und eine solche Wurst möchte niemand mehr kaufen.
Trotzdem reicht diese Vorgarung bereits, um die Wurst für Schwangere sicher zu machen und alle Keime abzutöten. Da die Wurst vor dem Verzehr nochmals gegart wird, ist sie für Schwangere doppelt sicher. Die Frage, ob Weißwurst in der Schwangerschaft erlaubt ist, kann also ganz klar mit einem Ja beantwortet werden.
Wie sieht es mit den Beilagen aus?
Eine Weißwurst wird, egal ob in Bayern oder anderswo, fast nie pur verzehrt. Traditionelle Beilagen sind wie bereits erwähnt eine Brezel oder ein Stück dunkles Brot, süßer Senf und ein Weizenbier. Beim Weizenbier mit Alkohol ist klar, dass Schwangere hier nicht zugreifen dürfen. Allerdings gibt es auf dem Markt inzwischen auch sehr schmackhaftes alkoholfreies Weizenbier. Das dürfen Schwangere gelegentlich und in Maßen genießen. Senf wird aus den würzigen Körnern der Senfpflanze gewonnen.
Zugaben sind Wasser, Essig und Salz. Beim süßen Senf entsteht das besondere Aroma durch eine Karamellisierung der Senfkörner und durch Zugaben von Zucker. Süßer Senf und andere Senfarten sind in der Schwangerschaft erlaubt. Brot und Brezel sind auch in Ordnung. Einem echten bayerischen Weißwurstfrühstück in der Schwangerschaft steht also (fast) nichts im Wege!
Wurstwaren in der Schwangerschaft: Was auch für Weißwurst gilt!
Die Weißwurst ist nach dem Garen problemlos verzehrbar. Schwangere sollten allerdings selbst bei den sicheren Wurstsorten immer vorsichtig sein. In den Supermärkten und Metzgereien müssen die Wurstwaren frisch sein. Trotz aller Hygienevorschriften kann es aber nie ganz ausgeschlossen werden, dass sich Listerien und andere Keime auf Packungen, in Kühlregalen oder auf anderen Wurstwaren in der Nachbarschaft einer Weißwurst aufhalten. Schwangere müssen beim Umgang mit Lebensmitteln generell Vorsicht walten lassen. Nach dem Einkaufen und Hantieren mit Packungen lohnt es sich, die Hände zu waschen.
Offen aus der Bedientheke gekaufte Weißwurst sollte zuhause nicht allzu lange gelagert werden, bevor sie in den Kochtopf wandern. Ein Stückchen kalte Wurst zu naschen sollte tabu sein. Gegarte Würste, die nicht sofort aufgezehrt werden, können eine Einladung an Keime sein. Diese tummeln sich leider auch in ganz normalen und regelmäßig geputzten Kühlschränken. Deswegen gilt: Entweder die Wurst sofort aufessen, einfrieren und dann nochmals erhitzen oder von einem lieben Mitmenschen verzehren lassen.
Eingeschweißte Packungen sollten einmal geöffnet komplett verbraucht werden. Theoretisch ist es möglich, eine Wurst nach der anderen zu entnehmen, diese zu garen und dann ein sicheres Lebensmittel zu haben. Trotzdem können tagelang geöffnete Packungen im Kühlschrank die Ausbreitung von Keimen fördern. Auch hier gilt wieder, entweder ganz aufessen oder einfrieren und die Würste einzeln oder in kleinen Mengen aus dem Gefrierfach entnehmen.
Sind Weißwürste in der Schwangerschaft erlaubt? – das Fazit
Weißwurst ist in der Schwangerschaft generell eine sichere Wurst. Sie wird vor dem Verkauf vorgegart und vor dem Verzehr gekocht. Allerdings sollten Schwangere einmal gegarte Würste bald aufessen und keine geöffneten Wurstpackungen im Kühlschrank lagern.