Neben gewissen Regeln zur gesunden Ernährung müssen werdende Muttis auch bei der Nutzung von Schwimmbädern, Pools, öffentlichen Badeanstalten und Whirlpools Vorsicht walten lassen. Grund ist die erhöhte Infektionsgefahr.
Whirlpool & Co. in der Schwangerschaft: Besteht Infektionsgefahr beim Baden?
Fakt ist, dass in allen feuchten oder nassen Umgebungen Keime besser gedeihen, als in der Trockenheit. Schwimmbäder, Pools und Saunen können daher auf ganz natürliche Weise von viel mehr Keimen besiedelt sein. Natürlich müssen insbesondere öffentliche Einrichtungen peinlich genaue Hygiene einhalten – und diese wird sporadisch sogar von den zuständigen Ämtern geprüft. Außerdem prüfen die meisten Bäder die Qualität des Schwimmwassers regelmäßig über eigene Teststationen. Einen Skandal durch mit Keimen verseuchtes oder überlastetes Wasser kann sich keine Badeanstalt leisten.
Da mag man auf den ersten Blick meinen, dass für Schwangere dann ja alles in Ordnung sein müsste. Doch dem ist leider nicht so. Schwangere reagieren um ein Vielfaches empfindlicher auf Keime und Bakterien, als „normale“ Frauen und Menschen. Man darf auch nicht vergessen, dass Hygienevorschriften immer noch ein gewisses Maß an Keimen erlauben. Anders wären Schwimmbad und Co. auch gar nicht zu betreiben. Ein gesunder Mensch hat mit den vorhandenen Keimen in der Regel kein Problem.
Erhöhte Infektionsgefahr in der Schwangerschaft
Gründe für diese zunehmende Sensibilität in der Schwangerschaft sind:
- Veränderungen in Scheidenmilieu
- Herabsetzung der Immunabwehr
Durch die hormonelle Veränderung ändert sich das leicht saure Klima in der Scheide. Dieser direkte Eingang in den Körper und natürlich auch zum wachsenden Baby wird empfindlicher. Keime können nicht so leicht bekämpft werden, wie vor der Schwangerschaft. Die Veränderungen werden von einer anderen Zusammensetzung der Flüssigkeiten in der Scheide ausgelöst. Der Körper bereitet das Organ und das dahinterliegende Gewebe auf die extreme Dehnung während des Geburtsvorganges vor. In manchen Schwangerschaftsabschnitten kann die Scheide extrem trocken sein. Auch das erlaubt den leichteren Eintritt von Krankheitserregern wie Bakterien.
Warum das Immunsystem der werdenden Mutter ab etwa der Mitte der Schwangerschaft extrem reduziert werden kann, ist den Wissenschaftlern noch ein Rätsel. So manch eine Theorie geht davon aus, dass dieser natürliche Akt, Abwehrreaktionen der Mutter gegen das wachsende Kind ausschalten soll. Allerdings ist die reduzierte Immunabwehr längst nicht bei allen Schwangeren vorzufinden. Trotzdem warnen Ärzte und Hebammen immer wieder, im Zweifelsfall lieber mehr Vorsicht walten zu lassen. Eine reduzierte Immunabwehr bedeutet im Klartext, dass das ganze System der Mutter anfälliger ist, für Krankheitserreger, Bakterien und Keime von außen. Keime aus Bädern können über die Haut oder auch den Mund in den Körper eindringen.
Wie ist das nun mit dem Whirlpool in der Schwangerschaft?
Während die Nutzung normaler Badeanstalten und Pools meistens noch mit Einschränkungen erlaubt ist, warnen Experten insbesondere vor der Nutzung der sprudelnden Bäder. Grund dafür ist ganz einfach die hohe Wassertemperatur. Die liegt in Whirlpools bei etwa 30 bis 40° C. Praktisch bedeutet dies, dass sich in einem solchen Wasser noch mehr Keime tummeln können, als im normal temperierten Wasser einer Schwimmhalle.
Können die Verwirbelungen dem Baby schaden?
Bei den Verboten bezüglich Whirlpools in der Schwangerschaft denken die meisten Frauen spontan eher an Nachteile durch die extremen Wasserbewegungen und daran, ob diese vielleicht vorzeitige Wehen auslösen können. Doch dem ist nicht so. Im Gegenteil, die Wasserwirbel werden von Schwangeren als sehr entspannend empfunden und schaden auch dem Baby nicht. Gerade deswegen träumen viele werdende Mütter ja auch von einem herrlich warmen und sprudelndem Bad im Whirlpool.
Ist der Whirlpool in der Schwangerschaft gänzlich verboten?
Die Frage, ob der Whirlpool in der Schwangerschaft nun erlaubt ist oder nicht, kann weder ganz klar mit Nein noch mit Ja beantwortet werden. Experten raten wegen der hohen Keimgefahr zur Meidung. Normale Schwimmbäder und Pools gelten als in Ordnung. Möchte eine Schwangere nun doch im Bad den Whirlpool nutzen, ist es empfehlenswert dies nicht zu den höchsten Besucherzeiten zu tun und nach dem Bad im Whirlpool den Badeanzug oder Bikini schnell zu wechseln. Der kurze Besuch im Whirlpool sollte am Ende des Besuchs im Schwimmbad stehen. Trocknen sich die Frauen nach der Nutzung schnell und gründlich ab, ist die Keimgefahr schon deutlich verringert.
Und wie ist das zuhause?
Ob im Garten oder in der heimischen Sauna, nicht wenige Menschen leisten sich den Luxus eines Whirlpools in den eigenen vier Wänden. Dann kommt natürlich die Frage auf, ob denn dieser heimische Whirlpool in der Schwangerschaft noch in Ordnung ist? Doch auch diese Frage kann nicht ganz eindeutig beantwortet werden. Gerade in heimischen Pools lassen Eigentümer das Wasser oft sehr lange stehen oder behandeln es weniger, als öffentliche Badeanstalten das tun. Der heimische Pool kann also noch weit stärker belastet sein, als der im Schwimmbad.
Trotzdem haben Schwangere hier den Vorteil, dass sie das Wasser vor dem Bad erneuern können. Werden die Wassertemperaturen dann noch unter 35 °C gehalten, steht der Whirlpoolnutzung zuhause eigentlich nichts im Wege. Wer sich weiter unsicher ist, sollte die Nutzung von Bädern und Pools am besten mit dem betreuenden Frauenarzt oder der Frauenärztin besprechen.
Unser Fazit
Die sprudelnden Pools gelten als eine Gefahr für Schwangere. Grund sind die hohen Temperaturen des Wassers und damit auch eine potenziell erhöhte Keimanzahl. Unter bestimmten Voraussetzungen kann der Whirlpool in der Schwangerschaft ab und zu trotzdem benutzt werden. Zuhause müssen Frauen vor jedem Bad im Whirlpool das Wasser tauschen, um der Belastung vorzubeugen.