Gesundheit & Medizin

Wiener Würstchen in der Schwangerschaft: Ist das erlaubt?

wiener würstchen
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Über die seltsamen Gelüste schwangerer Frauen ist schon viel gesagt worden. Von sauren Gurken über Erdbeeren oder Schokolade bis zu Wiener Würstchen reichen die seltsamen Faibles, die Frauen in der Schwangerschaft entwickeln. Wenn die Gelüste häufiger nach einem bestimmten Nahrungs- oder Genussmittel verlangen, ist prinzipiell nichts dagegen zu sagen. Meistens reguliert der Organismus seine Bedürfnisse gemäß der Nährstoffe, die er benötigt. Trotzdem solte man es als schwangere Frau vermeiden, sich einseitig zu ernähren. man hat schließlich einen „Mitesser“ zu versorgen.

Darf man Wiener Würstchen in der Schwangerschaft essen?

Schwangere Frauen haben nicht nur mehr Appetit. Ihnen ist auch häufig übel. Sie vertragen folglich nicht mehr alles gleichermaßen gut. Dieser Zustand sollte jedoch nicht dazu kführen, dass deswegen über alle Maßen viele Wiener Würstchen verzehrt werden. Falls jemand Gelüste auf diese Wurstsorte hat, kann in der Folge die bange Frage entstehen, ob Wiener Würstchen überhaupt für schwangere Frauen erlaubt sind. Der Gedanke an die Auswüchse der Massentierhaltung, an Keimbelastungen und Salmonellen liegt nahe. Die erste kluge Maßnahme bei allen derartigen Gelüsten ist: grundsätzlich Frischware und Bio-Produkte kaufen. Damit sind bereits viele Schadstoffbelastungen eliminiert.

Aus Sicht eines Fleisch-Experten sind Wiener Würstchen Brühwürste. Diese bestehen aus vielen Zutaten. Achtung: Alle Brühwürste und Aufschnitte aus Brühwurst können Laktose enthalten. Diese wird jedoch unter dem Stichwort „Gewürze“ hineingeschummelt. Sie muss wegen der geringen Menge nicht separat deklariert werden. Wer Laktose nicht vetrtägt, sollte verzichten. Wiener Würstchen werden bei hohen Temperaturen erhitzt bzw. gebrüht. Anschließend werden sie leicht geräuchert. Beides sorgt dafür, dass potenziell schädliche Bakterien absterben. Mit dem bevorzugten Verzehr von Bio-Wienern können die fütterungs- und herstellungsbedingte Belastungen aus der Massentierhaltung gemieden werden.

Was definiert ein Wiener Würstchen als solches?

Der Begriff „Wiener Würstchen“ steht für schlanke Brühwürste aus Rind- und Schweinefleisch. Die Füllung wird in einen Naturdarm vom Schaf eingefüllt. Eine Wurst, die nur mit fein gehacktem Schweinefleisch gefüllt ist, wird als Frankfurter Würstchen bezeichnet. Dieser Begriff ist herkunftsbezogen und rechtlich geschützt. Lediglich Metzger im Frankfurter Raum dürfen dieses Produkt unter der Bezeichnung „Frankfurter“ herstellen.

Wir haben es zudem mit einigen anders befüllten Wiener-Varianten zu tun. Diese werden mit Geflügelfleisch, Kalbfleisch oder vegetarischen Füllungen verkauft. Sie müssen entsprechend deklariert werden, z. B. als „Putenwiener“ oder „vegetarische Wiener Würstchen“. Man findet vegetarische Wiener auch als „Weenies“, „Tofu-Wiener“ oder „vegane Würstchen nach Wiener Art“ bezeichnet. Strittiug ist, ob Produkte ohne Fleisch überhaupt als „Würstchen“ bezeichnet werden sollten.

Da Wiener Würstchen zweifach gegart wurden, können sie bedenkenlos kalt gegessen werden. Der Genuss von Wiener Würstchen ist auch während einer Schwangerschaft nicht verboten. Gegen Brühwürste wie Wiener oder Frankfurter ist generell nichts zu sagen. Die Angst vor Toxoplasmose oder Salmonellen ist unberechtigt. Vorsicht ist jedoch immer besser. Wenn frische Wiener Wurst aus der Fleischtheke nicht hundertprozentig frisch wirkt, sollte sie besser nicht gekauft werden.

würstchen mit kartoffelsalat
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Wann sollten schwangere Frauen auf den Kauf verzichten?

Anzeichen für mangelnde Frische bei nicht abgepackten Wiener Würstchen sind beispielsweise eine matte Oberfläche und ausgetrocknet wirkende Wurstenden, die sich etwas dunkler verfärbt haben. Zweitens sind bei Wiener Würstchen erhebliche Qualitätsunterschiede festzustellen. Billige Wiener Würstchen werden meist mit weniger oder minderwertigem Fleisch hergestellt. Die Wurstmasse wird mit Füllstoffen und Gewürzen gestreckt. Wieviel reines Fleisch am Ende noch enthalten ist, kann niemand sagen.

Auffallend preiswerte Wiener Würstchen sollten folglich nicht gekauft werden. Das verwendete Fleisch stammt aus der Massentierhaltung. Es ist daher mit Antibiotika, Wachstumshormonen, Schwermetallen und Pestiziden belastet. Dagegen hilft auch das Erhitzen und Räuchern der Würstchen nicht. Einem Fötus sollten abgepackte Billig-Wiener nicht zugemutet werden. Besser kauft man frische Wiener von einem vertrauenswürdigen Fleischer. Noch sicherer sind Wiener Würstchen in Bioland-Qualität. Hier werden die Tiere artgerecht gehalten. Die typischen Schadstoff-Belastungen der Massentierhaltung sind hier nicht gegeben.

Wiener Würstchen in der Schwangerschaft: Sind abgepackte Produkte weniger riskant?

Schwangere Frauen dürfen sowohl frische Wiener essen, als auch abgepackte Wiener Würste aus dem Glas oder einer Kunststoff-Folie genießen. Wichtig ist, dass die Würstchen gute Qualität haben und gut schmecken. Der Vorteil der abgepackten Wiener Würste liegt in ihrer längeren Haltbarkeit. Dennoch müssen einmal geöffnete Wurstpackungen zügig verbraucht werden. Die lange Haltbarkeit abgepackter Wiener Würstchen erstreckt sich nur auf ungeöffnete Packungen. Einmal geöffnete Packungen werden im Kühlschrank gelagert. Sie werden am besten aus der Plastikverpackung herausgenommen und kurze Zeit in einer Glasschüssel mit Abdeckung gelagert. Eine unangenehm glitschige Oberfläche, Schimmelbesatz, eintrocknende Enden oder säuerlicher Geruch weisen auf ein nicht mehr verzehrfähiges Produkt hin.

Dürfen schwangere Frauen vegetarische Wiener Würstchen essen?

Vegan und vegetarisch lebende Frauen müssen in der Schwangerschaft besonders sorgfältig auf eine ausgewogene Nährstoffzufuhr achten. Wenn die Gelüste werdender Mütter nach dem Genuss von vegetarischen Wiener Würstchen schreien, ist prinzipiell nichts gegen deren Verzehr zu sagen. Da keinerlei Fleisch in der Füllung enthalten ist, besteht auch keine Gefahr durch Salmonellen, Listerien oder Toxoplasmose.  Der Zutatenliste kann jede schwangere Frau entnehmen, welche Zutaten in den vegetarischen Wienern verarbeitet wurden. Viele der veganen und vegetarischen Ersatz-Produkte enthalten Zusatzstoffe, die bekanntlich nicht gerade gesundheitsförderlich sind. Darunter fallen zum Beispiel Zutaten wie

  • Tofu, hergestellt mit den Gerinnungsmitteln Magnesiumchlorid und Kalziumsulfat
  • Seitan aus Gluten
  • salzige Sojasoße
  • Johannisbrotkernmehl oder Guarkernmehl als Verdickungsmittel
  • zahlreiche Gewürze, inklusive Senf, Zwiebeln und Knoblauch
  • und Buchenholz(reibe)rauch.

Es ist also sinnvoll, die Zutatenlisten der Hersteller genau zu lesen. Je mehr Zusatzstoffe enthalten sind, desto weniger gesund ist das daraus hergestellte Wiener Würstchen. In gesunden Maßen gegessen, spricht aber absolut nichts gegen einen gelegentlichen Verzehr. Wenn Veggie-Wiener zu gesundem Tomaten-, Gurken- oder Kartoffelsalat gegessen werden, entsteht kein Nährstoff-Defizit.

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