Gesundheit & Medizin

Zwerchfellentzündung: Mögliche Ursachen und Behandlung

Zwerchfellentzündung
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In unserer westlichen Kultur kommt dem wichtigsten Atem-Muskel bisher leider kaum die Beachtung zu, die er eigentlich verdient. Die meisten Menschen erfahren erst dann etwas von der Bedeutung des Zwerchfells, wenn es schmerzt und die Atmung nicht mehr frei fließen kann.

Zwerchfellentzündung: Grundlegende Informationen

Wenn wir lachen, hüpft unser Zwerchfell freudig gespannt auf und ab. Beim Stuhlgang und dem Geburtsvorgang unterstützt der Muskel das Zusammenpressen des Unterleibes. Doch die wichtigste Aufgabe des Zwerchfells ist die Atmung. Dieser kuppelförmig aufgespannte Muskel liegt zwischen Brust- und Bauchhöhle eingebettet. Atmen wir eine große Menge Luft tief in den Bauchraum hinein, dehnt und weitet das Zwerchfell den Unterbauch. Diese besondere Form der intensiven Atmung wird als Zwerchfellatmung bezeichnet.

In den östlichen Heiltraditionen, dem Yoga oder Qi Gong nimmt die Zwerchfellatmung eine zentrale Stellung ein. Durch den Atem wird die Lebenskraft durch den ganzen Körper geleitet. Ist das Zwerchfell entspannt und locker, fließt der Atem frei und versorgt die unteren Körperregionen mit ausreichend Sauerstoff. Ein lockeres Zwerchfell ist zudem Bedingung für die optimale Funktion von Leber und Darm.

Wie entsteht eine Zwerchfellentzündung?

Wer zu dauerhaften Verspannungen, Angstzuständen oder Stress neigt, hat sehr wahrscheinlich ein verkrampftes Zwerchfell. Die Atmung ist stoßweise statt fließend und „klemmt“ im oberen Brustbereich. Betroffene können eine Enge im Herzraum, der Schulter oder im Halsbereich spüren. Weitere Begünstigungen für Probleme mit dem Zwerchfell sind eine ungesunde Lebensweise mit dem Konsum vieler zusammenziehender Lebensmittel (kalte Getränke, Kaffee und große Mengen Alkohol) oder gequetschten Sitzpositionen.

entzündung des zwerchfells
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Ein deutliches Zeichen für beginnende Probleme mit dem Zwerchfell kann ein überdurchschnittlich häufiges Auftreten von Schluckauf und Seitenstechen sein. Daneben begünstigen vorausgegangene Erkrankungen der Orange im Oberkörper die Entstehung einer Zwerchfellentzündung.

  • Starkes Übergewicht kann einen Zwerchfellhochstand und die Zwerchfellentzündungen begünstigen.
  • Vergrößerungen der Milz oder Leber verursachen als Folgeerscheinung auch Entzündungen des Zwerchfells.
  • Tumoröse Geschehen an diversen Organen können zu Entzündungen der Zwerchfellregion führen.
  • Chronischer Husten und Rippenfellentzündungen belasten das Zwerchfell ebenfalls.
  • Im letzten Drittel der Schwangerschaft kann das Zwerchfell so extrem nach oben gedrückt werden, dass es deutlich gereizt oder entzündet ist.
  • Eher selten sind durch Fadenwürmer (Trichinen aus Schweinefleisch) ausgelöste parasitäre Krankheiten an der Entstehung der Zwerchfellentzündung beteiligt.

Die Symptome im Überblick

Eine Entzündung des Zwerchfells macht sich zunächst durch Atemprobleme bemerkbar. Betroffene spüren beim Einatmen einen tief sitzenden Schmerz im unteren Brustraum, der in die hintere Lendenregion ausstrahlen kann. Das Ausatmen bleibt nahezu beschwerdefrei. Durch die Entzündung und Verkrampfung des Zwerchfells kommt es im weiteren Verlauf zu Symptomen wie

  • akuter Atemnot, die Luft kann nicht in den tiefen Bauchraum gezogen werden
  • trockener und schmerzhafter Husten
  • Lachen, Reden und Sitzen sind unangenehm oder schmerzhaft
  • ein Druckgefühl und Brennen in der Brust
  • Fieber und allgemeine Abgeschlagenheit.

Eine Zwerchfellentzündung ist eine ernsthafte Angelegenheit, die schlimmstenfalls zu lebensgefährlichen Atemproblemen führen kann. Bei einem ersten Verdacht sollten Betroffene so bald wie möglich einen Arzt aufsuchen.

So wird die Zwerchfellentzündung diagnostiziert

Der Arzt wird zunächst den Brustkorb untersuchen. Durch Tasten und Abhören der Lunge stellt er Blockaden und ungewöhnliche Geräusche fest. Um das Vorliegen anderer Erkrankungen wie

  • Lungenentzündung
  • Rippenfellentzündung
  • Herzprobleme

auszuschließen, können weitere Untersuchungen notwendig werden. Röntgenuntersuchungen, Ultraschall und Blutproben bringen Aufschluss über die genaue Ursache der Beschwerden und den Grad der Entzündung.

frau bauchschmerzen
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Behandlung und Therapie

Bei bakteriellen Infektionen wird der Arzt zunächst ein geeignetes Antibiotikum verschreiben. Hustenstiller können Schmerzen und Begleiterscheinungen reduzieren. Bei starken Schmerzen kommen Schmerzmittel und Antirheumatika zum Einsatz. Daneben können Erkrankte zuhause eine ganze Reihe eigener Maßnahmen ergreifen, um den Heilprozess optimal zu unterstützen:

  • Warme Dampfbäder mit ätherischen Ölen oder Kamille wirken entzündungshemmend und schmerzstillend.
  • Ein ruhiger Lebensstil und bewusstes Atmen entkrampft das Zwerchfell auf schonende Weise.
  • Eine angenehm temperierte Wärmflasche auf dem Unterleib lindert zusätzlich Schmerzen und Druckgefühle.
  • Stress und psychische Belastungen sind während der Rekonvaleszenz unbedingt zu vermeiden.
  • Eine gesunde Schlafposition und aufrechtes Sitzen entlasten das gereizte Zwerchfell.
  • Kalte Getränke sollten vermieden werden. Handwarmes Wasser und Tees entspannen den Bauchraum am besten.

Was versteht man unter einem Zwerchfellhochstand?

Durch eine chronische Überreizung kann eine dauerhafte, entzündliche Vorwölbung des Zwerchfells entstehen – der Zwerchfellhochstand. Von dieser Ausweitung und Deformierung können beide oder nur eine Seite betroffen sein. Der Hochstand begünstigt weitere Erkrankungen wie

  • Druck auf die Lunge
  • Atemprobleme
  • anhaltende Schmerzen im Brustraum
  • Zwerchfelllähmung durch permanente Überbeanspruchung.

Als Hauptauslöser des Zwerchfellhochstandes gelten

  • Vergrößerungen von Milz oder Leber
  • Tumoren oder gutartige Wucherungen im Bauchraum
  • starke abdominelle Fettleibigkeit
  • anhaltende und sehr starke Blähungen.

Angrenzung zur Zwerchfellruptur und dem Zwerchfellbruch

Durch einen starken Aufprall (Schlag oder Autounfall) kann es zu einem oder mehreren Rissen in den Gewebefasern des Zwerchfells kommen. Durch den Riss können sich ebenfalls Entzündungen im Muskel bilden. Die Symptome entsprechen in etwa denen der bereits beschriebenen Zwerchfellentzündung. Die Schmerzen können bei einer akuten Zwerchfellruptur wesentlich stärker sein. Beim Zwerchfellbruch treten andere Organe oder Teile dieser Organe durch Öffnungen in das Zwerchfell ein. Das Zwerchfell besitzt drei natürliche Öffnungen für die Speiseröhre, Aorta und Hohlvene.

Die Gründe für den Durchbruch können angeborene Deformationen des Zwerchfells oder Gewebeerschlaffungen sein. Betroffen sind meistens Frauen mit deutlichem Übergewicht. Am häufigsten (90 Prozent) sind Eintritte des Magens durch den Speiseröhrenschlitz. Der Zwerchfellbruch kann ganz ohne Symptome ablaufen und unentdeckt bleiben.

Das Zwerchfell stärken und Entzündungen vorbeugen

Wer die Bedeutung des Zwerchfells für unser geistiges und organisches Wohlbefinden einmal erfasst hat, kann den Spruch „Lachen ist die beste Medizin!“ auf eine ganz neue Weise verstehen. Im Griechenland der Antike galt das Zwerchfell als der Sitz der Seele. Die Menschen gingen davon aus, dass fröhlicher Lebensgenuss und eine mäßige körperliche Betätigung die Leibesmitte optimal in Schuss halten würde. Geraten wir dagegen in Wut und Rage, spannen wir das Zwerchfell an. Diese Anspannung ist Teil der Kampf- oder Fluchtbereitschaft, die mit chronischen Stressgeschehen einhergehen kann. Wer seinem Zwerchfell etwas Gutes tun möchte, kann im Alltag diese Übungen anwenden:

  • Viel-Sitzer sollten sich ab und zu erheben und aus der Körpermitte heraus strecken.
  • Beckenkreisen (wie mit einem Hula-Hoop-Reifen) lockert das Zwerchfell.
  • Bei der Zwerchfellatmung legt man am besten beide Handflächen bewusst auf das Zwerchfell und beobachtet das Heben und Senken während des Atemflusses.
  • Sachtes Auf- und Abhüpfen mit einer gelösten Taille und federnden Knien lockert das Zwerchfell.
  • Warme Kräuter-Tees weiten den Bauchraum und lösen Muskelverspannungen.
  • Auch im Stress sollten wir das regelmäßige tiefe Atmen nie vergessen.
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